Wer steckt hinter Report24? Teil 2: Machl oder Machl?

In unser­er Analyse von „Report24” hat uns zunächst das rege Treiben zwis­chen den ver­schiede­nen Medi­en des recht­en oberöster­re­ichis­chen Medi­en­clus­ters inter­essiert. Damit sind wir aber noch nicht ganz fer­tig, und es sind auch neue Infos eingetrudelt. In weit­er­er Folge inter­essiert uns natür­lich auch die Frage nach der poli­tis­chen Aus­rich­tung von „Report24” und: Wie macht das der Machl? Und wer ist er überhaupt?

Vom Wochen­blick zu Report24

Das muss man sich erst ein­mal durch den Kopf gehen lassen: Die Redak­tion des auch in Oberöster­re­ich pro­duzierten „Wochen­blick“ hat nach eige­nen Angaben über die Jahre hin­weg so zwis­chen sieben und neun Redak­tion­s­mit­glieder. Hier sind die eher sel­te­nen Kom­mentare des Her­aus­ge­bers Nor­bert Geroldinger schon ein­gerech­net. Anfang März 2021 ereignet sich dann etwas sehr Selt­sames. Sechs (!) Journalist*innen wech­seln vom „Wochen­blick“ zum neu gegrün­de­ten „Report24”, der eben­falls in Oberöster­re­ich behei­matet ist. Auf einen Schlag, von einem Tag zum anderen.

Nor­maler­weise müsste sich doch ein so mas­siv­er redak­tioneller Ader­lass bemerk­bar machen: in ein­er redak­tionellen Mit­teilung des alten oder des neuen Medi­ums, in der dieser Schritt bedauert oder gerecht­fer­tigt wird. Selb­st dann, wenn das neue Medi­um nur ein Spin­off des „Wochen­blick“ gewe­sen wäre. Da war aber nichts außer Schweigen und ein­er weit­eren Merk­würdigkeit. Die Beiträge der meis­ten flüchti­gen Redak­teure sind im „Wochen­blick“ inner­halb weniger Monate vor dem Wech­sel ver­fasst worden.

Konkret:

  • Siri San­ning hat zwis­chen Novem­ber 2020 und Ende Feb­ru­ar 2021 17 Beiträge für den „Wochen­blick“ namentlich gezeichnet
  • Vanes­sa Ren­ner hat zwis­chen Mai 2020 und Ende Feb­ru­ar 2021 eben­falls 17 Beiträge gezeichnet
  • Ali­na Adair war anscheinend sehr fleißig und hat zwis­chen Novem­ber 20 und Ende Feb­ru­ar 21 gle­ich 36 Beiträge für den „Wochen­blick“ abgeliefert, während
  • Gün­ther Müller es zwis­chen dem 16. und dem 27. Feb­ru­ar 21 auf 4 Beiträge gebracht hat
  • Daniel Matis­sek lieferte zwis­chen Ende Dezem­ber 20 und Ende Feb­ru­ar 21 6 Beiträge für den „Wochen­blick“ ab
  • Willi Huber passt nicht ganz so in dieses Schema. Sein erster Beitrag für das recht­en Wochen­blick erschien bere­its im Feb­ru­ar 2019. Schon der Start war ziem­lich wider­lich, indem er die nach­den­kliche Fragestel­lung ein­er Exper­tin, „warum zum Beispiel für eine Ther­a­pie für ein türkisches adipös­es Kind kein Geld da ist, während für den onkol­o­gis­chen Patien­ten mit blauen Augen und blonden Haaren“ eine Ther­a­pie für drei Wochen Lebensver­längerung um 130.000 Euro zur Ver­fü­gung ste­ht, in eine ras­sis­tis­che Attacke auf „Ein­heimis­che“ umdeutete. Auf­nah­meprü­fung bestanden! Willi Huber war auch der einzige unter den sechs „Wochenblick“-Flüchtigen im Redak­tionsverze­ich­nis des „Wochen­blick“ gelis­tet. Die anderen fünf taucht­en hier nicht auf. Am 28. Feb­ru­ar erschien der let­zte Beitrag des Willi Huber im „Wochen­blick“ und zugle­ich der erste bei „Report24”.

Machl liebt Huber liebt Machl

Seit 1. März 2022 ist Flo­ri­an Machl offiziell Chefredak­teur von „Report24”. Machl, mit dem wir uns auch noch aus­führlich­er beschäfti­gen wer­den, ist ein Vielschreiber. Auf Face­book betreibt er gle­ich mehrere Kon­ten. Aber wed­er auf seinem pri­vat­en Kon­to noch auf der von ihm betriebe­nen Seite FMpol­i­tics find­et sich ein Hin­weis auf seinen neuen Job. Dafür macht er auf der Seite „FMpol­i­tics” schon kurz nach ihrem Start viel Wer­bung für „Report24” und ver­linkt auch fleißig zu Beiträ­gen. Fast auss­chließlich zu Beiträ­gen von Willi Huber, dem früheren „Wochenblick“-Redakteur.

FMpolitics (= Florian Machl) bewirbt "Report24" vom Anfang an

FMpol­i­tics (= Flo­ri­an Machl) bewirbt „Report24” vom Anfang an

Warum zu Huber? Flo­ri­an Machl ist näm­lich – das sticht ja richtig ins Auge – nicht nur ein ziem­lich rechter Schreiber, son­dern zugle­ich ein eitler. Auch in der Redak­tion von „Report24” ist er der einzige mit einem Pro­fil­fo­to. Gut, er ist ja der Chefredak­teur, kann man da vielle­icht ein­wen­den. Aber Machl war auch schon vorher der einzige bei Report24, der sein Gesicht herzeigte. Er war näm­lich bere­its von Beginn an mit vie­len Beiträ­gen dabei als Autor Flo­ri­an Machl, der allerd­ings nicht im Redak­tion­skollek­tiv auf­schien. Aber was hat das mit Willi Huber zu tun? Machl liebt nicht nur den Willi Huber, indem er fast auss­chließlich dessen Beiträge auf sein­er FB-Seite FMpol­i­tics teilt (kaum seine eige­nen!), son­dern er ist auch Willi Huber. In der Zeit vor Machls Chefredak­tion gab es keinen Chefredak­teur, son­dern ein Redak­tion­skollek­tiv. Ein Thomas Müller stand zwar im Impres­sum als medi­en­rechtlich Ver­ant­wortlich­er, der hat­te aber nichts zu sagen. Im Redak­tion­skollek­tiv war ein­er jedoch der Wichtig­ste, der Entschei­dende: Willi Huber. Das geht schon aus sein­er knap­pen Beschrei­bung her­vor: „Hat mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der Welt der Medi­en und der Wer­bung. Er war bere­its für mehrere patri­o­tis­che Medi­en tätig.

"Huber" feiert Report24 ab

„Huber” feiert Report24 ab

Wichtige poli­tis­che Kom­mentare – welche Partei wird von Report24 unter­stützt – kom­men nur von Huber und Machl (auch schon in der Zeit, als er noch nicht Chefredak­teur bzw. Mit­glied des Redak­tion­skollek­tivs war). „Report24” hat im Unter­schied zu Ste­fan Mag­nets „Auf1-TV“ und dem „Wochen­blick“ 2021 nicht die FPÖ bei den Land­tagswahlen in Oberöster­re­ich unter­stützt, son­dern sehr klar und deut­lich die MFG. Das passt gut zum Abgang vom Willi Huber beim FPÖ-nahen „Wochen­blick“ und seinem Ein­tritt bei „Report24”. Das passt aber auch ziem­lich gut zu Flo­ri­an Machl, der zwar ein glühen­der Kickl-Fan ist („ glaub­würdig, authen­tisch und wahrhaft frei­heitlich“), aber eben­so mas­siv gegen Hofer und Haim­buch­n­er polemisiert.

Huber & Machl schreiben pro MFG

Huber & Machl schreiben pro MFG

Machl = FMpolitics verlinkt zu "Was ist eigentlich mit diesem Hofer los?"

Machl = FMpol­i­tics ver­linkt zu „Was ist eigentlich mit diesem Hofer los?”

Was wir bish­er auf den Tisch gelegt haben, waren aber nur Indizien dafür, dass es eine enge, sehr enge Beziehung zwis­chen Machl und Huber gibt. Es gibt aber auch einen klaren Beleg dafür, dass Machl und Huber ein und dieselbe Per­son sind. Am 31. März stellte „Report24” ein Inter­view mit dem „Gesund­heitsmechaniker“ Roland Karn­er online. Das Inter­view führte laut Ein­trag Willi Huber, das Foto dazu zeigt jedoch Flo­ri­an Machl. Ein Verse­hen, ein Lap­sus? Wohl kaum, denn der Inter­view­er stellt sich gle­ich in der ersten Frage als Flo­ri­an Machl vor. Passt, oder?

Interview von Machl mit "Gesundheitsmechaniker, "Huber" aber als Autor genannt

Inter­view von Machl mit „Gesund­heitsmechaniker, „Huber” aber als Autor genannt

➡️ Wer steckt hin­ter Report24? Teil 1: Rechter Reigen oder Austausch?