Die Bundesvereinigung „Phönix aus der Asche. Die Überlebenden der Hölle des Holocaust e.V”, die sich um Holocaust-Überlebende aus der ehemaligen Sowjetunion kümmert, hat eine Erklärung zu Putins Angriffskrieg auf die Ukraine veröffentlicht.
Erklärung des Rates der Bundesassoziation der Juden — ehemalige Häftlinge der NS-Konzentrationslager und Ghettos – Einwanderer aus den ehemaligen Republiken der Sowjetunion „Phönix aus der Asche e.V.“
Die auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin entfesselte Aggression der Streitkräfte der Russischen Föderation gegen den souveränen ukrainischen Staat basiert auf einer ganzen Reihe pseudohistorischer und politischer Erfindungen seiner Taschenhistoriker, Politologen und Propagandisten. Seit 2014 hat die Regierung der Russischen Föderation die Propagandalüge verbreitet, dass die herrschende Kraft in der Ukraine Nazi-Kollaborateure und keine demokratisch gewählte Regierung sei.
Diese Lüge dient ihr als Legitimation für das Massaker, das von den Streitkräften der Russischen Föderation auf dem gesamten Territorium der souveränen Ukraine nun durchgeführt wird. Die groß angelegten Militäroperationen der Russischen Föderation gegen ukrainische Städte und Dörfer, die in den russischen Medien als „Spezialoperation“ bezeichnet werden, sind nichts anderes als ein verbrecherischer Krieg, der massive Verluste an Zivilisten, die Zerstörung antiker Kulturdenkmäler und Wirtschaftszentren eines Nachbarstaates zur Folge hat.
Wir, Mitglieder des Rates der Bundesassoziation der Juden — ehemalige Häftlinge der NS-Konzentrationslager und Ghettos — Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion, haben als Kinder und Jugendliche auf wundersame Weise das Inferno des Holocaust überlebt und, im Gegensatz zu Wladimir Putin, die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erleben müssen. Wir wissen aus bitterer Erfahrung, was echter Nazismus ist. Wladimir Putin und seine Unterstützer missbrauchen das Leid von Millionen Opfern des Naziterrors auf den damals von Nazideutschland besetzten Gebieten der Sowjetunion und auch die Verdienste derer, die in der Roten Armee gekämpft haben, um das heutige Morden ukrainischer Frauen, Kinder und Männer zu legitimieren.
Wir treten nachdrücklich für das Ende der kriminellen Aggression der Russischen Föderation gegen die brüderliche Ukraine ein, gegen einen Krieg, der Leid und unerträgliche Verluste in die Familien beider Länder bringt.
Im Namen des Rates:
Dr. der Zeitgeschichte Alexej Heistver, Vorsitzende des Rates
der Bundesassoziation „Phönix aus der Asche e.V.“
Holocaustopfer gegen Putin (ARD 2022, 4′51″; online bis 22.3.23)