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Wochenschau KW 19/21 (Teil 2)

Jener Tiro­ler Bri­ga­dier des Bun­des­hee­res, der für „die fei­gen Gestal­ten da oben“ eine mar­tia­li­sche Nach­richt hat­te, wur­de straf­ver­setzt. Jetzt kom­man­diert er kei­ne Kom­pa­nie mehr, son­dern ist für stra­te­gi­sche Pla­nung zustän­dig. Und Flo­ri­an Scheu­ba hat in der letz­ten Woche ent­hüllt, dass Heinz-Chris­­ti­an Stra­che 2015 eine erstaun­li­che Bestel­lung getä­tigt hat: jede Men­ge Waf­fen und Muni­ti­on. Tirol: Bundesheer-Brigadier […]

20. Mai 2021

Tirol: Bun­des­heer-Bri­ga­dier versetzt
Linz: Funk­tio­när der Frei­heit­li­chen Wirt­schaft angeklagt
Wien-Weid­ling: Stra­che hat nicht nur einen Schuss

Tirol: Bun­des­heer-Bri­ga­dier versetzt

Das Video mit dem Bun­des­heer-Bri­ga­dier Johann Gais­wink­ler, in dem der ein T‑Shirt mit einem aus einer Neo­na­zi-Feder stam­men­den Spruch zur Schau getra­gen hat­te, ist inzwi­schen nicht mehr auf You­Tube zu fin­den. Als der Bri­ga­dier Anfang Febru­ar 2021 in sei­nem Auf­tritt den „fei­gen Gestal­ten“ da oben, die vom Feind bezahlt wür­den, mit Volks­ge­rich­ten droh­te, zeig­te sich die Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin noch scho­ckiert und reagier­te mit einer Sus­pen­die­rung des bis­he­ri­gen Kom­man­dan­ten der 6. Gebirgs­bri­ga­de in Absam. „Das Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren wur­de jetzt been­det und Gais­wink­ler end­gül­tig sei­ner Funk­ti­on ent­ho­ben. Er wur­de zu den Streit­kräf­ten ver­setzt und ist jetzt in Ost­ti­rol für stra­te­gi­sche Pla­nun­gen zustän­dig“, berich­ten die „Tiro­ler Nach­rich­ten”.

Ob er dort bes­ser auf­ge­ho­ben ist?

Linz: Funk­tio­när der Frei­heit­li­chen Wirt­schaft angeklagt

Er ist Funk­tio­när der Frei­heit­li­chen Wirt­schaft in Ober­ös­ter­reich, kan­di­dier­te bei der Wirt­schafts­kam­mer­wahl 2020 und könn­te sein Enga­ge­ment für sich und sei­ne Frak­ti­on etwas über­trie­ben haben. Nun ist er, Betrei­ber einer Pfle­ge­agen­tur, näm­lich mit einer Ankla­ge kon­fron­tiert. Gemein­sam mit sei­ner Frau soll er Stimm­zet­tel von selbst­stän­di­gen Pfle­ge­rin­nen mani­pu­liert haben, die bei sei­ner Agen­tur unter Ver­trag ste­hen – die bei­den Beschul­dig­ten sol­len den Namen des Man­nes ins Feld für die Vor­zugs­stim­men geschrie­ben haben, um sein Ergeb­nis auf­zu­bes­sern. (profil.at, 15.5.21)

Der Agen­tur­chef soll, so der Vor­wurf der Staats­an­walt­schaft, den bei ihm arbei­ten­den Pfle­ge­rin­nen einen Zet­tel vor­ge­legt haben, den die blan­ko unter­schrie­ben haben, ohne über den Zweck der Unter­schrift, eine Stimm­ab­ga­be für ihren Chef, infor­miert wor­den zu sein. Jetzt wird er mit sei­ner Ehe­frau wegen Betrugs­ver­dacht auf der Ankla­ge­bank Platz neh­men müssen.

Wien-Weid­ling: Stra­che hat nicht nur einen Schuss

Zwei Fra­gen stellt sich Flo­ri­an Scheu­ba im Fal­ter der ver­gan­ge­nen Woche (Kurz­fas­sung als Online-News­let­ter) – nach­dem er aus­gie­big den Machern des Ibi­za-Vide­os gedankt hat: „War­um braucht ein Vize­kanz­ler ein Sturm­ge­wehr? Und war­um macht man einen Mann, der ein Sturm­ge­wehr braucht, zum Vize­kanz­ler unse­res Landes?“

Das Bild vom ver­mumm­ten jun­gen Stra­che in Wehr­sport­kluft samt Schieß­prü­gel kennt wohl inzwi­schen fast jede/r in die­ser Repu­blik, aber bis­lang unbe­kannt war eine bemer­kens­wer­te Bestell­lis­te aus dem Jahr 2015 in den beschlag­nahm­ten Stra­che-Chats, auf die Scheu­ba gesto­ßen ist:

„Brau­che ver­sperr­ba­ren Waf­fen­schrank für Büro oben in Weid­ling für Lang­waf­fen. Fol­gen­de Lang­waf­fen hät­te ich ger­ne: 1) Zwei­läu­fi­ge Schrot­flin­te mit Hahn und Siche­rung 2) Pinel­li (Schrott, Halb­au­to­mat, 10 Schuss) 3) Steyr Sturm­ge­wehr mit Ziel­fern­rohr […] Laser­poin- ter für mei­ne Baby­glock […] Nur die ent­spre­chend star­ke Muni­ti­on für alle Waf­fen […] Aus­rei­chend Muni­ti­on. Bit­te auch bei unse­rem Bezirks­rat Mar­tin Kru­schitz nach­fra­gen.“ 

Dazu drei Anmer­kun­gen. FPÖ-Bezirks­rat Mar­tin Kru­schitz ist Waf­fen­händ­ler, mit „Pinel­li“ meint Stra­che ver­mut­lich den ita­lie­ni­schen Waf­fen­her­stel­ler Benel­li, des­sen halb­au­to­ma­ti­sche Flin­ten mit Schrot schießen und nicht, wie von Stra­che geschrieben, mit Schrott. Und bei „Baby­glock“ han­delt es sich nicht um einen Spitz­na­men von Johann Gude­nus, son­dern um eine Selbstlade­pis­to­le im Kali­ber 9 mal 19 Mil­li­me­ter, die sich durch ihre kom­pak­te Bau­wei­se beson­ders gut zum ver­deck­ten Tra­gen eig­net. 

Eines wis­sen wir jetzt aber mit Sicher­heit: Man wur­de und wird Stra­che nicht gerecht, wenn man ihn als para­no­iden Spin­ner abtut, der ein­fach einen Schuss hat. Denn offen­bar hat er sehr viel mehr. (Fal­ter)

Zumin­dest einer die­ser Schüs­se ist kräf­tig nach hin­ten losgegangen.

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