Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Die Kameraden von der „Tigurina“

Beschwer­den soll man bei „Stoppt die Rech­ten“, dem DÖW und ande­ren anti­fa­schis­ti­schen Sei­ten mel­den, schreibt ein „A. Lemisch“ unter das von ihm auf You­Tube gestell­te brau­ne Video der pen­na­len Bur­schen­schaft Tigu­ri­na in Feldkirchen/Kärnten. Da hat der Bur­sche, der sich hin­ter dem Pseud­onym ver­birgt, nicht Unrecht! Das DÖW hat sich schon um die Tigu­ri­na geküm­mert, jetzt sind wir wie­der ein­mal dran.

26. Apr. 2019
Startseite Tigurina mit Link auf eine Presseaussendung der "Aula"
Startseite Tigurina mit Link auf eine Presseaussendung der "Aula"

Die „wehr­haft pen­na­le Bur­schen­schaft Tigu­ri­na“ ist eigent­lich ziem­lich öffent­lich­keits­scheu. Als im Jahr 2000 the­ma­ti­siert wur­de, dass Sohn Hein­rich der FPÖ-Kurz­zeit-Sozi­al­mi­nis­te­rin Eli­sa­beth Sickl nach einer schwe­ren Ver­gan­gen­heit im Umfeld der neo­na­zis­ti­schen „Natio­na­lis­ti­schen Front“ bei der „Tigu­ri­na“ gelan­det ist, erklär­te Mut­ter Eli­sa­beth, dass sie „damals sehr unglück­lich mit der Ent­wick­lung“ gewe­sen sei, aber jetzt sei er „Mit­glied einer schla­gen­den Ver­bin­dung. Das ist etwas kom­plett ande­res“ (For­mat Nr. 6/2000). Und wie! Als dann die Web­sei­te der „Tigu­ri­na“ etwas näher inspi­ziert wur­de, fand sich neben geschmack­lo­sen sexis­ti­schen und bräun­li­chen Witz­chen („heil Ost­mark!“) auch ein beson­ders wider­li­cher anti­se­mi­ti­scher Ein­trag, den „News“ (Nr. 13/2000) damals so beschrie­ben hat:

Der Höhe­punkt der stramm-natio­na­len Geschmack­lo­sig­kei­ten fin­det sich unter der Rubrik „Die Auf­de­cker“: ein mani­pu­lier­tes Bild, das einen fal­len­den Juden vor einem Rei­ter mit „foto­tech­nisch’ auf­ge­setz­tem SS-Helm zeigt. Begleit­text: „Tel-Aviv, 32. Juli 1943. Mit unglaub­li­cher Bru­ta­li­tät und Into­le­ranz gehen berit­te­ne SS-Scher­gen (sie­he Helm!) gegen einen Exbum­mel von Anders­aus­se­hen­den vor. (Dabei sind es angeb­lich eh Rechts­ge­rich­te­te.) Der Säckel­wart der B! Tigu­ri­na­ver­liert dabei sei­ne Mütze!“

Dar­auf­hin ver­schwand die Web­sei­te der „Tigu­ri­na“ für fast 20 Jah­re von der Bild­flä­che. Schließ­lich woll­te man sich die durch Schwarz-Blau neu spru­deln­den För­de­run­gen des Bun­des für pen­na­le Ver­bin­dun­gen nicht verbauen!

Tigurina 2000: Wir kommen wieder!
Tigu­ri­na 2000: Wir kom­men wieder!
Tigurina 2000: Walhalla kommt wieder!
Tigu­ri­na 2000: Wal­hal­la kommt wieder!

Im Stil­len blüh­te die geschmack­lo­se wider­lich brau­ne und anti­se­mi­ti­sche Gesin­nung aber offen­sicht­lich wei­ter: „NS-Koket­te­rie“, nennt das das DÖW in sei­nem aktu­el­len Bei­trag über das Video der „Tigu­ri­na“ mit dem Titel „Der Fuchs“.

Mitt­ler­wei­le ist das Video von der Home­page der „Tigu­ri­na“ her­un­ter­ge­nom­men wor­den: angeb­lich auf­grund der höf­li­chen Bit­te von „Vil­la­cher Bier“, wie die Tigu­ri­nen anmer­ken. Ein LKW-Zug von „Vil­la­cher Bier“ wird näm­lich im Video gezeigt, neben Rat­ten und Aas. Letz­te­res wird illus­triert mit einem Foto von Geor­ge Sor­os und Ange­la Merkel.

Fressfeind Aas Soros
Fress­feind Aas Sor­os (Screen­shot aus Video „Der Fuchs”)

Wir erspa­ren uns hier wei­te­re Schil­de­run­gen und ver­wei­sen auf den Bei­trag des DÖW. Die Erzähl­stim­me, Tho­mas Eich­horn, bekannt als Spre­cher vie­ler TV-Pro­duk­tio­nen, ver­weist in einer Stel­lung­nah­me dar­auf, dass er nur beauf­tragt wur­de, für einen Natur­film (wohl über Füch­se) einen Text ein­zu­spre­chen. Sein Auf­trag­ge­ber war dem­nach Hel­mut Sch.. Über die poli­ti­sche Aus­sa­ge der dazu mon­tier­ten Bil­der habe er kei­ne Kennt­nis gehabt. Die „Klei­ne Zei­tung“ berich­tet (25.4.19, S. 18/19), dass die Vil­la­cher Braue­rei not amu­sed war über die Ver­wen­dung ihres Logos in dem Video und dass die Staats­an­walt­schaft wegen Wie­der­be­tä­ti­gung Ermitt­lun­gen gegen die Bur­schen­schaft, die unter Beob­ach­tung des Ver­fas­sungs­schut­zes ste­he, auf­ge­nom­men habe.

Startseite Tigurina mit Link auf eine Presseaussendung der "Aula"
Start­sei­te Tigu­ri­na mit Link auf eine alte Pres­se­aus­sendung der „Aula” (24.4.19)

Als wir jetzt im DÖW-Bei­trag über das Video der „Tigu­ri­na“ lasen, dass ein bis heu­te akti­ver Tigu­ri­ne „noch in den 1990er-Jah­ren zum inne­ren Kreis der öster­rei­chi­schen Neo­na­zi­sze­ne unter Gert Hon­sik, Franz Radl jun. und Gott­fried Küs­sel“ gehör­te, hat­ten wir zunächst eine vage Asso­zia­ti­on zu der ver­we­ge­nen Ein­schät­zung von Mut­ter Eli­sa­beth zu ihrem Sohn Hein­rich, des­sen Ver­gan­gen­heit und spä­te­re tugend­haf­te Ent­wick­lung zu einem wehr­haf­ten Bur­schen und Gra­zer FPÖ-Gemein­de­rat sowie Freund der Identitären.

Wir blät­ter­ten also in unse­rem rie­si­gen Zeit­schrif­ten-Archiv den Bei­trag aus dem „For­mat“ Nr. 6/2000 nach und fan­den dar­in den fol­gen­den Hinweis:

Ein Sta­po-Bericht von Okto­ber 1991 schil­dert einen Auf­marsch vor dem Lan­des­ge­richt Graz, bei dem Sickl mit Sze­ne­grö­ßen wie Gerd Hon­sik und Gott­fried K. für die Frei­las­sung eines Kame­ra­den pro­tes­tier­te. Zitat der Sta­po: „Sie soli­da­ri­sier­ten sich mit der Mei­nung des Inhaf­tier­ten Franz R., daß die Gas­kam­mern Attrap­pen sei­en.” Ein Wie­der­be­tä­ti­gungs­ver­fah­ren gegen Sick­lwur­de eingestellt.

Hein­rich ist aber nicht der „bis heu­te akti­ve Tigu­ri­ne“ mit der brau­nen Ver­gan­gen­heit, denn ers­tens war er 1991 nur „zufäl­lig“ bei die­sem Auf­marsch dabei, und zwei­tens ist er mitt­ler­wei­le in Graz aktiv – als FPÖ-Gemein­de­rat, Bur­schen­schaf­ter der „Armi­nia“ und Freund der Iden­ti­tä­ren. Bei der „Tigu­ri­na“ ist ein ande­rer „alter Herr“ bis heu­te aktiv, fin­det sich sogar im Ver­eins­re­gis­ter als Schrift­füh­rer, obwohl das bei der „Tigu­ri­na“ eigent­lich „Schrift­wart“ heißt, und hat eine Ver­gan­gen­heit, die ihn nicht nur „zufäl­lig“ in die Neo­na­zi-Sze­ne geführt hat.

1995 wur­den Andre­as Thier­ry, eine lang­jäh­ri­ge Sze­ne­grö­ße und “‘Wehr­sport­part­ner“ von Heinz-Chris­ti­an („Hein­rich“) Stra­che und Hel­mut Adolf Sch., der „Tigu­ri­ne“, wegen Wie­der­be­tä­ti­gung zu 24 bzw. 15 Mona­ten bedingt ver­ur­teilt. Die bei­den hat­ten ein Flug­blatt „Die Wahr­heit über die Waf­fen-SS“ ver­teilt, in dem es unter ande­rem hieß: „Es ist eine Lüge, daß die Waf­fen-SS eine ver­bre­che­ri­sche Orga­ni­sa­ti­on gewe­sen ist. Wahr­heit ist viel­mehr, daß sie ehren­haft und anstän­dig gekämpft hat.“

Thier­ry habe er bei einer Bur­schen­schaft ken­nen­ge­lernt, erklär­te Hel­mut Adolf Sch. in der Ver­hand­lung. War Thier­ry auch bei der Tigu­ri­na? Oder ist man sich bei Wehr­sport­übun­gen über den Weg gelau­fen? Hel­mut Sch. hat sei­nen zwei­ten Vor­na­men jeden­falls nicht zufäl­lig erhal­ten, denn weni­ge Tage vor sei­ner eige­nen Ver­hand­lung muss­te sich auch sein Vater wegen Wie­der­be­tä­ti­gung vor dem Lan­des­ge­richt Kla­gen­furt ver­ant­wor­ten, wur­de aller­dings frei­ge­spro­chen. Der Leh­rer hat­te sich unter ande­rem 1991 an einer Demons­tra­ti­on für Franz Radl, eine ande­re Sze­ne-Grö­ße, betei­ligt und – so die Ankla­ge — im Unter­richt Ein­schlä­gi­ges von sich gege­ben. 1995 war Hel­mut Adolf 22 Jah­re alt. Sei­ner Gesin­nung dürf­te er aber treu geblie­ben sein, denn für die brau­ne Kampf­schrift des Alt­na­zi Her­bert Schwei­ger „Evo­lu­ti­on des Wis­sens – Neu­ord­nung der Poli­tik“ lie­fer­te er den „Satz“. Außer­dem ist Hel­mut als Zeich­ner bzw. Gra­fi­ker aktiv – aber das ist eine ande­re Geschichte.

Rückblick uaf der Tigurina-Website: Werbung für Kongress "Verteidiger Europas"
Rück­blick auf der Tigu­ri­na-Web­site: Wer­bung für Kon­gress „Ver­tei­di­ger Europas”

Dem „A. Lemisch“, der das Fuch­sen-Video auf You­Tube stell­te, sind wir natür­lich sehr dank­bar für sei­nen Hin­weis, auch wenn er samt Fuchs-Video seit heu­te nicht mehr zu fin­den ist, denn sein Account ist wie einst die Web­site der „Tigu­ri­na“ verblichen.

Youtube-Account von Lemisch geschlossen (25.4.19)
You­tube-Account von Lemisch geschlos­sen (25.4.19)

Bei die­ser Gele­gen­heit wol­len wir noch anmer­ken, dass der ech­te Lemisch zwar auch pen­na­ler Bur­schen­schaf­ter, aber bei der Tau­ris­ka in Kla­gen­furt, war, und zwar hef­tig deutsch­na­tio­nal, aber anschei­nend kein Nazi. Das ist doch ein deut­li­cher Unterschied!

"Der Fuchs" – A. Lemisch: Beschwerden, Anzeigen, Lob und Kritik hier melden ...
„Der Fuchs” – A. Lemisch: Beschwer­den, Anzei­gen, Lob und Kri­tik hier melden …
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Antisemitismus | Burschen-/Mädelschaften/Korporationen | Kärnten/Koroška | Neonazismus/Neofaschismus | Verbotsgesetz | Wiederbetätigung

Beitrags-Navigation

« Zum völkischen Eiertanz des Andreas Mölzer (Teil 2): Identitäres in Mölzers „Zur Zeit”
Mélange KW 17/19 »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden