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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Medienschnipsel (II): Zaimoglu, Stern und Saviano

Um die Lebens­zeit von zumin­dest eini­gen inter­es­san­ten Inter­views und star­ken Aus­sa­gen aus den Som­mer­mo­na­ten zu ver­län­gern, ver­wei­sen wir hier in Aus­zü­gen auf sie. Dies­mal brin­gen wir Tei­le der Rede des Schrift­stel­lers Fer­idun Zai­mo­g­lu zur Eröff­nung des Bach­mann-Preis-Wett­be­werbs in Kla­gen­furt, ein Inter­view, das der Spie­gel mit dem Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ter Guy Stern führ­te und einen Bei­trag des Schrift­stel­lers Rober­to Savia­no über die extre­me Rech­te in Italien.

22. Aug. 2018
Roberto Saviano (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roberto_Saviano_retouched.jpg – By piero tasso [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons)

Fer­idun Zai­mo­g­lu: Der Rech­te ist kein Sys­tem­kri­ti­ker, kein Abweichler

Ver­las­sen sind die Frem­den. Sie müs­sen ertra­gen, dass man sie als Keim­trä­ger, als Wüh­ler und Agen­ten, als unbrauch­ba­ren Men­schen­müll beschimpft. Die Rech­ten ken­nen kei­ne Gna­de, wenn es gilt, die Neu­an­kömm­lin­ge zu ver­frat­zen. Sie rufen: Ihr gehört nicht zu uns, wir sind uns selbst genug, wir brau­chen kei­ne wei­te­re Gesell­schaft. Ihr seid her­ge­holt wor­den, um uns zu unter­wan­dern. Fühlt euch hier bei uns nicht zu Hau­se, wir las­sen euch nie­mals in Frie­den! In was für eine Welt sind die Frem­den hin­ein­ge­ra­ten? In eine Welt ohne Tyran­nen und Des­po­ten, in den Frie­den haben sie sich geret­tet. Sie ste­hen aber plötz­lich im Spu­cke­re­gen der Ver­ach­tung. Es hilft nichts, den Rech­ten edle Moti­ve zu unter­stel­len, wie es man­cher Feuil­le­to­nist tut. Es geht ihnen ein­zig und allein um die Frem­den­ab­wehr, die Vater­län­de­rei ist ihre Phra­se der Stun­de. Der Mos­lem, der Mor­gen­län­der, der Ein­wan­de­rer, der Flücht­ling: Sie sind in ihren Augen Geschöp­fe drit­ten Ran­ges. Der Rech­te ist kein Sys­tem­kri­ti­ker, kein Abweich­ler und kein Dis­si­dent, er ist vor allem kein besorg­ter Bür­ger. Wer die Eige­nen gegen die Ande­ren aus­spielt und hetzt, ist rechts. Punkt. Wer für das Recht der Armen strei­tet, ist ein Men­schen­freund. Punkt. Es gibt kei­nen red­li­chen rech­ten Intel­lek­tu­el­len. Es gibt kei­nen red­li­chen rech­ten Schrift­stel­ler. (Fer­idun Zai­mo­g­lu, 4.7.2018)

Fer­idun Zai­mo­g­lu (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Feridun_Zaimoglu_Mietmaler_bw.jpg – By Arne List [CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wiki­me­dia Commons)
Guy Stern, Auf­rich­tig­keit und Wider­le­gung sind die Waf­fen der Demokratie

Guy Stern wur­de 1922 in Hil­des­heim gebo­ren, wan­der­te 1937 in die USA aus und kam 1944 als Sol­dat der US-Army wie­der zurück nach Euro­pa. Stern wur­de in den USA Pro­fes­sor für Ger­ma­nis­tik mit Schwer­punkt Exil­li­te­ra­tur an meh­re­ren Uni­ver­si­tä­ten. Der mitt­ler­wei­le 96-Jäh­ri­ge arbei­tet noch immer fast täg­lich im Holo­caust-Muse­um von Far­ming­ton Hills bei Detroit. Dem „Spie­gel“ Nr. 25 vom 16.6.2018 gab er ein Inter­view, das lei­der nur ein­ge­schränkt zugäng­lich ist.

Spie­gel: Der Umgang mit der Geschich­te hat sich in Deutsch­land seit dem Krieg ver­än­dert. Der Holo­caust steht nun im Mit­tel­punkt einer umfas­sen­den Gedächt­nis­kul­tur. Und den­noch erle­ben wir gera­de den Auf­stieg einer popu­lis­ti­schen, rechts­ra­di­ka­len Par­tei, die von die­ser Ver­gan­gen­heit nichts mehr wis­sen will. Was bedeu­tet das für Sie ?
Stern: Der Auf­stieg faschis­ti­scher Par­tei­en in Euro­pa macht mir Angst. Offen­bar ist das Pro­blem der Migran­ten ein gefun­de­nes Fres­sen für die­se Leu­te. Da sind Aus­schrei­tun­gen und Angrif­fe pas­siert, die den Men­schen Sor­gen berei­ten. Selbst eini­ge mei­ner Freun­de in Deutsch­land sagen nun: „In einem siche­ren Land sind wir auf ein­mal unsi­cher gewor­den“. Wenn sich jetzt noch eine Füh­rer­per­sön­lich­keit fin­det, die die­se Stim­mung aus­nutzt, dann kann das wie­der sehr gefähr­lich werden.
Spie­gel: ‚Wenn AfD-Chef Alex­an­der Gau­land sagt, Hit­ler und die Nazis sei­nen „nur ein Vogel­schiss in über tau­send Jah­ren erfolg­rei­cher deut­scher Geschichte“. (…)
Stern: Als ich das gehört habe, habe ich erst mal gedacht: Sprach­lich erin­nert das irgend­wie an unse­ren Präsidenten. (…)
Spie­gel: Und was sagen Sie zum Inhalt die­ses Satzes?
Stern: Ich hät­te ihm, wäre er in mei­ner Geschichts­klas­se gewe­sen, eine nicht sehr gute Zen­sur gegeben. (…)
Spie­gel: Wie soll man heu­te mit sol­chen Pro­vo­ka­tio­nen wie dem Satz Gau­lands umge­hen? Ein­fach ignorieren?
Stern: In einer Demo­kra­tie sind die bes­ten Waf­fen Auf­rich­tig­keit, Authen­ti­zi­tät und Wider­le­gung. Und zwar eine Wider­le­gung, die nicht nur auf Intel­lek­tu­el­le ein­wir­ken soll, son­dern auf den Durch­schnitts­bür­ger. Man soll­te also sagen: So war es nicht, der Nazis­mus ist kein Ein­zel­er­eig­nis in der deut­schen Geschich­te, es hat vie­le Kata­stro­phen in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten gege­ben. Das heißt: Man muss ihm ant­wor­ten,. Man darf die­se Bemer­kung nicht ein­fach im Raum ste­hen lassen.
Spie­gel: Und was hal­ten Sie von dem Argu­ment, dass jede Ant­wort die­sem Unsinn noch mehr Bedeu­tung ver­schaf­fen würde?
Stern: Ich weiß, man­che den­ken, man soll sol­che Dem­ago­gen ein­fach reden las­sen. Aber das war schon die fal­sche Ein­stel­lung der libe­ra­len Par­tei­en und des Zen­trums in den frü­hen Drei­ßi­ger­jah­ren, damals als die Nazis lang­sam auf­stie­gen. (…) Wir haben als Demo­kra­ten kei­ne ande­re Waf­fe als die der Entlarvung.“

Guy Stern (Wiki-Com­mons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Guy_Stern_receiving_the_French_medal_of_honor.jpg – By Atick90 [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wiki­me­dia Commons)
Rober­to Savia­no, Ohne euch ist Ita­li­en verloren

Der ita­lie­ni­sche Innen­mi­nis­ter Sal­vi­ni hat vor weni­gen Wochen den Schrift­stel­ler Savia­no geklagt, weil ihn die­ser als „Minis­ter der Unter­welt“ bezeich­net hat­te, der die „Spra­che eines Mafio­so“ spricht. Der Bei­trag in der „Süd­deut­schen Zei­tung“ ist die Reak­ti­on von Saviano.

Die­se Regie­rung, die damit spe­ku­liert, dass vie­le Men­schen in Schwie­rig­kei­ten ste­cken, benutzt die Angrif­fe auf Migran­ten und NGOs als Ablen­kungs­ma­nö­ver. Wäh­rend Cin­que Stel­le und Lega über fun­da­men­ta­le Pro­ble­me ihres Regie­rungs­ver­trags strei­ten, machen sie uns glau­ben, dass unser Kern­pro­blem die Migran­ten sei­en. Wenn ihr für die Lega und für Cin­que Stel­le gestimmt habt, um mal so rich­tig auf den Tisch zu hau­en, weil das in euren Augen die ein­zi­ge Metho­de war, eine Poli­ti­ker­kas­te los­zu­wer­den, die in jeder Hin­sicht ver­sagt hat­te, dann macht die Augen auf, denn die Din­ge wen­den sich zum Schlech­ten. Auch für euch.
Schrift­stel­ler! Angrif­fe auf das Buch, das Den­ken, das Wis­sen sind all­täg­lich gewor­den. Ver­le­ger! Fühlt ihr nicht, wie der Boden unter euren Füßen wankt? Betei­ligt euch! Vor­sicht führt hier nicht zur Ret­tung. Das Wis­sen ist ein sehr wert­vol­les Werk­zeug zur Eman­zi­pa­ti­on vom per­sön­li­chen Elend, lasst es uns mit all unse­rer Ener­gie ver­tei­di­gen. Die Zeit, sich bedeckt zu hal­ten, ist vor­bei. Wenn ihr euch nicht betei­ligt, bedeu­tet das, dass ihr ein­ver­stan­den seid mit dem, was pas­siert: Es gibt nur Kom­pli­zen oder Rebellen.

Rober­to Savia­no (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roberto_Saviano_retouched.jpg – By pie­ro tas­so [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wiki­me­dia Commons)
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