Am 1. Juni postete der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Peter Wurm auf seiner Facebook-Seite: „Wir haben eine Gesinnungsdiktatur wie in Nordkorea.“ Das ist angesichts der Situation in Nordkorea, wo der leiseste Hauch von Kritik in einem Lager oder vor einem Erschießungskommando endet, ein absurder, ja ungeheuerlicher Vorwurf. Wenige Stunden vorher hatte ein Kommentator auf Wurms Facebook-Seite zum Erschießen von Flüchtlingen aufgefordert. Dieses Posting wurde acht Tage lang nicht gelöscht. Ein Kommentar von Karl Öllinger.
„Erschießt diese Schweine“, hatte der Poster Franz F. am 1. Juni um 14h46 auf der Timeline des FPÖ-Abgeordneten deponiert. Zwei Stunden später konstatierte Wurm in einem weiteren Posting eine Gesinnungsdiktatur in Österreich, weil der Chef des Konzerthauses, Matthas Naske, öffentlich erklärt hatte, dass er Andreas Gabalier nicht im Konzerthaus auftreten lassen würde. Der rechtsgewirkte Gabalier fühlte sich daraufhin so in die rechte Ecke gestellt, dass er den Konzerthaus-Chef klagte. Wer übt da Gesinnungsdiktatur aus?

„Erschießt diese Schweine“ postete jemand in die Timeline des FPÖ-Abgeordneten wo es mehr als eine Woche belassen wurde.
Das groteske „Gesinnungsdiktatur“-Posting von Wurm hat mit dem hetzerischen Posting von Franz F. nur gemeinsam, dass beide auf der Timeline von Wurm zu finden sind und das Hetzposting von Franz F. acht Tage und einige weitere Kommentare von Wurm überleben konnte. Dann habe ich dem Kollegen Wurm ein Mail geschrieben, ihn zum Löschen des Hetzpostings von Franz F. und zu einer Erklärung aufgefordert.
Gelöscht wurde das Hetzposting ziemlich rasch danach. Weder auf seiner Facebook-Seite noch mir gegenüber gab Peter Wurm allerdings eine Erklärung ab. Der FPÖ-Abgeordnete zählt wahrlich nicht zu den Leisen in der FPÖ. Umso mehr fällt sein Schweigen zu der Hetze auf.