Auch wenn sich die „Vorarlberger Nachrichten“ verrechnet haben sollten, die kriminelle Karriere des 21-jährigen Dornbirner ist erschreckend und wirft Fragen auf, mit denen sich nicht bloß die Justiz beschäftigen muss. Allein aus Verurteilungen und Schmerzensgeldforderungen haben sich rund 25.000 Euro Schulden angesammelt, die neben den Haftstrafen das zukünftige Leben des Angeklagten ziemlich verdunkeln.
Mit 14 Jahren hat er – soeben strafmündig geworden – seine erste Haftstrafe wegen Raub kassiert. Jetzt aber stand er wegen Wiederbetätigung vor Gericht. Auf Facebook hatte er sich mehrmals einschlägig geäußert, etwa so: „Lieber wäre ich 1945 gefallen als in der heutigen Zeit zu leben. Ja – Ihr ganzen Gutmenschen, ihr habt eure Herkunft vergessen…. Heil Hitler! … dieser Staat geht unter und das Reich kommt wieder. Jawohl mein Führer.“ (Vorarlberger Nachrichten, 24.5.2017)
Er war aber nicht nur auf Facebook als Nazi unterwegs. Am Dornbirner Bahnhof fiel er am 26. September 2016 auf, als er seinen Kameraden mit dem Hitlergruß begrüßte. Einem serbischen Security-Menschen beschied er: „Du Scheißserbe gehörst in eine Gaskammer in Auschwitz!“ Und die herbeigerufene Polizistin mit Migrationshintergrund begrüßte er mit: „Kennst du Auschwitz? Du gehörst vergast!“ Bei seiner Verhaftung erklärte er dann noch, dass er den Staat Österreich ablehne und sich der Waffen-SS unterstellt habe.
Auf seinem Handy fanden sich dann noch Lieder der Nazi-Band „Kraftschlag“, die der Angeklagte als eine der wenigen „ehrlichen“ Bands. In ihrem Song „Alter Mann“ heißt es etwa:
„Unser Vorbild ist die Waffen SS
und wir gedenken Rudolf Hess.
Ein Volk, ein Reich, ein Führer
hallte es nun durch Deutschland immer wieder“.
Für den Schwurgerichtshof war die Sache weitgehend klar. Der Angeklagte, der im Oktober des Vorjahres gerade 13 Monate erhalten hatte, kassierte einen Schuldspruch, verbunden mit einer weiteren unbedingten Haftstrafe von 35 Monaten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.