MKÖ: Kritik am Linzer Rechtsextremisten-Treffen wird immer breiter

Wir geben im Fol­gen­den eine Aussendung des MKÖ wieder:

Pressemit­teilung 24.10.2016:
Schar­fer Protest von Uni-Rek­tor bei Pühringer — Rek­tor Vitouch wurde von „Identitären“-Führer mit Faustschlag attack­iert / Kri­tik am Linz­er Recht­sex­trem­is­ten-Tre­f­fen wird immer breiter

Oberöster­re­ichs Lan­deshaupt­mann Josef Pühringer (ÖVP) sieht sich mit ein­er weit­er wach­senden Welle der Kri­tik kon­fron­tiert, weil er sich noch immer weigert, den inter­na­tionalen Recht­sex­trem­is­ten-Kongress „Vertei­di­ger Europas“ aus den Linz­er Red­outen­sälen auszu­laden. Zahlre­iche Organ­i­sa­tio­nen und mehr als 70 Per­sön­lichkeit­en haben sich bere­its an Pühringer gewandt, darunter der frühere Bun­deskan­zler Franz Vran­itzky, der frühere Vizekan­zler Erhard Busek, die Lit­er­aturnobel­preisträgerin Elfriede Jelinek und der evan­ge­lis­che Bischof Michael Bünker.

Mit einem schar­fen Protestschreiben meldet sich jet­zt auch der Rek­tor der Uni­ver­sität Kla­gen­furt, Oliv­er Vitouch, zu Wort. Er bezieht sich auf die Tat­sache, dass zum Kongress in den Red­outen­sälen die recht­sex­tremen „Iden­titären“ angemeldet sind. Diese haben heuer am 9. Juni eine „Störak­tion“ in der Uni­ver­sität Kla­gen­furt durchge­führt. Der Führer des Stoßtrup­ps, Luca Kerbl, attack­ierte den Rek­tor dabei mit einem Faustschlag. Oliv­er Vitouch schreibt an Pühringer: „Sehr geehrter Herr Lan­deshaupt­mann, ich protestiere auf das Schärf­ste dage­gen, dass Per­so­n­en­grup­pen, die Wieder­betä­ti­gung in neuem Gewand betreiben, Repräsen­ta­tion­sräum­lichkeit­en des Lan­des zur Ver­fü­gunggestellt wer­den sollen. Die Gewalt­bere­itschaft … durfte ich … am 9. Juni selb­st erleben. Ich appel­liere daher in aller Form an Sie, diese Ver­mi­etung zu unter­sagen.“ Die Staat­san­waltschaft Graz ermit­telt gegen die „Iden­titären“ u.a. wegen Ver­het­zung und Nötigung.

„Wann gibt Lan­deshaupt­mann Pühringer zu, dass er sich geir­rt hat?“, fragt Willi Mernyi, Vor­sitzen­der des Mau­thausen Komi­tees Öster­re­ich (MKÖ). „Oder will er wirk­lich zulassen, dass recht­sex­treme Schläger in den Prunk­sälen des Lan­des ihre Has­s­parolen ver­bre­it­en und Oberöster­re­ich inter­na­tion­al blamieren?“

„Sal­bungsvolle Poli­tik­erre­den in Mau­thausen und Hartheim sind zu wenig“, sagt Robert Eit­er, Sprech­er des OÖ. Net­zw­erks gegen Ras­sis­mus und Recht­sex­trem­is­mus. „Wer den Het­zern nicht ent­ge­gen­tritt, son­dern ihnen auch noch öffentliche Räume zur Ver­fü­gung stellt, macht sich an den zunehmenden braunen Gewalt­tat­en mitschuldig!“