Stefan K. hat die Gruppe „Neueröffnung Mauthausen !!!!“ im September 2015 gegründet. Der Zusammenhang mit der Flüchtlingsbewegung ist evident. Ausgesprochen wurde er allerdings nicht, denn die Gruppe schweigt. Seit ihrer Gründung. Nur die Parole, das Konzentrationslager Mauthausen neu zu eröffnen, eint sie. Wegen des Verdachtes der NS-Wiederbetätigung wurde sie jetzt angezeigt.
Auffällig ist, dass die meisten Mitglieder der Gruppe aus dem Mühlviertel kommen, und zwar aus dem Bezirk Rohrbach. In diesem Bezirk liegt auch Altenfelden, wo am 1. Juni eine Flüchtlingsunterkunft vor ihrer Inbetriebnahme durch bisher unbekannte Brandstifter abgefackelt wurde. Die polizeilichen Ermittlungen haben bisher noch keine konkreten Ergebnisse gebracht. „Es wird daher nach wie vor in alle Richtungen und gegen unbekannte Täter ermittelt”, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz dem „Kurier“ (10.6.2016).
FB-Seite „Neueröffnung Mauthausen !!!!”
Es gibt auch keinen konkreten Verdacht, dass Mitglieder der Facebook-Gruppe irgendetwas mit dem Brandanschlag zu schaffen hätten. Was es aber gibt, sind sehr deutliche Belege dafür, dass einige aus der Gruppe kein Problem haben, ihre neonazistische Gesinnung ziemlich deutlich zur Schau zu stellen.
Da wäre einmal Stefan K., der Gründer der Gruppengründer. Er ist über seine musikalischen und politischen Likes ziemlich leicht einzuordnen. Wenn einer die Neonazi-Band „Landser“, das Solo-Nachfolgeprojekt ihres Sängers Michael Regener (alias „Lunikoff“), „Stahlgewitter“ bzw. „Gigi & die braunen Stadtmusikanten“ zu seinen musikalischen Lieblingen zählt, dann ist eigentlich schon fast alles an Gesinnung gezeigt. Stefan K. gefällt aber auch „Hitler“, „Heß“, „Pegida“, die FPÖ Putzleinsdorf,“ Pro FPÖ“, „FPÖ Freiheit ist wählbar“, „Odin’s Volk“, HC Strache, Vilimsky und Haimbuchner. Sein „Präsident heißt natürlich Norbert Hofer“.
Bei Stefan K., schreibt der „Kurier“ (10.6.2016), fand mittlerweile eine Hausdurchsuchung statt: „Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.”
Stefan K. gefallen sie
Wie viele Neonazis beim Festival in Hildburghausen (Thüringen) Anfang Mai waren, ist in diesem Zusammenhang eigentlich egal. Sicher ist: mindestens drei Mühlviertler Neonazis aus dem Bezirk Rohrbach waren dabei. Christoph, Thomas und Alexus haben sich fotografisch zu ihrem braunen Ausflug nach Thüringen bekannt. Mario, ein weiterer Neonazi mit einschlägiger Vergangenheit, war zwar in Hildburghausen nicht dabei, stellt aber für alle Fälle durch sein Titelfoto auf Facebook klar. „Es gibt Männer und auch Frauen,…die sind auch ohne Sonne braun.”
Mario ist auch ohne Sonne braun
Die Facebook-Gruppe „Neueröffnung Mauthausen !!!!“ mit ihren schweigenden Mitgliedern, die lokalen Neonazis, die sich aktiv am Austausch mit deutschen Neonazis beteiligen, ein Gasthaus in der Region, das ausgerechnet in der rechtsextremen Zeitschrift „Info-Direkt“ ein Inserat schaltet, das alles ist noch keine Erklärung, keine Auflösung für die Brandstiftung von Altenfelden. Aber wer die Neonazi-Band „Landser“ gut findet, der findet auch deren Song „Hurra, das Asylheim brennt“ gut. Da heißt es: „In Rostock und Hoyerswerda — la, la, la, la, la Und bald im ganzen Land Da kämpfen deutsche Skinheads — la, la, la, la, la Mit dem Molli in der Hand Und das Asylheim brennt Die ganzen Scheißasylanten — la, la, la, la, la Die rennen schnell davon Und langsam da begreifen — la, la, la, la, la Es auch die Herrn in Bonn.“