3.000 TeilnehmerInnen sollten es werden, 300 sind es geworden, die sich am Samstag zur „Großdemonstration“ vor dem Bundeskanzleramt versammelt haben. Und das, obwohl schon im Vorfeld angekündigt wurde: „Mehrere Organisationen ziehen an einem Strang.“ Aber vielleicht hat genau das abgeschreckt? Schließlich gibt es unter den Strang-Organisationen auch solche wie die FB-Gruppe „Rücktritt Werner Faymann (RWF)”, bei der ganz offen mit dem Aufhängen wegen „Volksverrat“ gedroht wird. (siehe auch „Standard“, 25. 11.)
Auf der RWF-Seite: Landesverrat und Aufhängen
Während sich das Fußvolk noch gegenseitig mit Vorwürfen konfrontiert, nur virtuell an der Demonstration teilgenommen zu haben, haben sich die Chefs der völkischen Mini-Organisationen, die gemeinsam 300 Völkische mobilisieren konnten, zu einer gewaltigen Gegenoffensive entschlossen: „Eine Vielzahl von linksradikalen Fake-Profile (sic!) [will] bewußt die 4 großen patriotischen Bewegungen RWF, PDV, IB und Pegida zerschlagen und gegeneinander aufhetzen.“
Um das zu verhindern, gaben sich die großen völkischen Bewegungen gegenseitig die Händchen und posteten ganz entschlossen und mutig einen Aufruf auf ihren FB-Seiten. Sie waren sich so einig, dass sie sogar Grammatik- und Rechtschreibfehler teilten. Nur die „Partei des Volkes“(PDV) war noch nicht dabei. Und was war mit der braunen FB-Gruppe „National Partei Österreich“ (NPÖ), die ganz eifrig für die Demo („ein Nachmittag voller Unterhaltung“) Werbung machte? Die gehört jetzt zu den Bösen, wird anscheinend zur „Vielzahl von linksradikalen Fake-Profilen” gezählt, die die „patriotischen“ Sekten zerschlagen wollen.
Auf der RWF-Seite über Deserteure
Zerschlagen tun sich die „patriotischen“ Kräfte derzeit gegenseitig die Visagen – nichts Lebensbedrohliches, aber immerhin gerichtsrelevant.