Maria Schmidl, so heißt die neugebackene Gloggnitzer FPÖ-Gemeinderätin, versucht es einstweilen mit einer Verteidigungsstrategie zu ihren braunen Postings, die wenig Erfolg verspricht: „Hallo Leute ich habe eine Mahnung bekommen über gewisse Dinge die gepostet geworden sind muss löschen, ein Problem gibt es jemand ist mit meinen Name und Bild drinnen und postet .…..es kommt ein Techniker schaut sich das an SORRY“, postet sie am 17. Juni.
Das hatten wir schon: Blaue Funktionäre, die braune Absonderungen auf ihren Facebook-Accounts damit zu entschuldigen versuchen, dass da jemand anderer sich des FB-Profils bemächtigt haben müsse. Bei Maria Schmidl hat das angebliche Nebeneinander von echter und falscher Maria Schmidl bisher zu keinen Komplikationen geführt – die beiden Schmidls kamen jahrelang miteinander bestens aus.
Schon 2013 plädierte Schmidl für die „Totesstrafe“: „kämpfe schon lange, wir sollten Unterschrieft sammeln gehen vor die Wahl ist“, postete sie am 13.9.13. Jetzt vor wenigen Tagen wiederholt sie ihre Forderung: „Rede schon lange das sie in Österreich Eingeführt gehört, Österreich sind Dumm genug…hier können wir alles machen.“
Wer war das jetzt? Die echte oder die falsche Schmidl? An Rechtschreibung und unklarem Sinn sind sie jedenfalls nicht unterscheidbar: „Hab die Nase voll!!! Werde nicht mehr viel posten EU-Politiker, Medien, lauter LÜGENBARONE unglaubwürdig…es geht immer nur über die Asylanten wir werden nicht…..wir sind schon Muntot gemacht worden…..“, schreibt die echte oder die falsche Schmidl am 24. Mai.
Ein Indiz dafür, dass mehrere Personen sich für eine einzige Maria Schmidl ausgeben, könnte allenfalls sein, dass die Postings nicht weniger werden, sondern eher zunehmen. Allerdings, keine der Maria Schmidls widerspricht offen der oder den anderen.
Als Maria Schmidl gegen die Ausländer hetzt, weil sie angeblich wieder die TBC nach Österreich gebracht haben und „wenn das so weitergeht“, bald auch die Cholera und die Pest, schreibt die andere Schmidl nicht, dass das ein hetzerischer Schwachsinn ist,sondern nur: „ich weis ….alles darf ich nicht schreiben …..“
Eine Gemeinheit war es natürlich, dass eine Schmidl die angebliche Friedensrede von Hitler im Jänner dieses Jahres online gestellt hat. Die andere Schmidl hat dummerweise keinen Einwand gehabt oder den Eintrag einfach übersehen.
Nach dem verzweifelten Hilfeschrei der Maria Schmidl (war es die echte?) melden sich jedenfalls besorgte FB-Freunde, bieten Hilfe an und warnen: „Achtung! …es kommt ein Techniker? „, sowas gibt es nicht — las keinen Fremden ins Haus ! Aufpassen !”
Aber da ist es schon zu spät! Wie „Österreich“ (19.6.15) meldet, vermutete auch die niederösterreichische Landes-FPÖ, dass der PC der echten Maria Schmidl gehackt worden sein könnte und „ließ den Computer der Mandatarin zur Prüfung sicherstellen“ (Österreich). Ganz große Klasse! Die FPÖ-NÖ überprüft, ob der PC von Maria Schmidl gehackt worden ist. Der Techniker kam also von der FPÖ! Vermutlich der geschäftsführende Landesobmann Christian Höbart, denn der wohnt ja gleich um die Ecke und kennt sich auch einschlägig aus.
Was sollen wir dazu noch sagen? Am besten zitieren wir Maria Schmidl, egal ob die echte oder die falsche: „finde es ist eine schweinerei.”