Johann P., rechtsextremer Hobby-Filmer, der seine Filmchen vom Aufmarsch der Identitären im Arbeiterbezrik Favoriten über Facebook, verbreitete, kam zu dem resignierenden Schluss: „Im Ernstfall wäre ein Kampf um Wien verloren.“ Tausende Sympathisanten der Linken, so der irritierte Filmer, hätten die Favoritenstraße beim Abzug der Identitären gesäumt. Da hätten wohl auch die als Unterstützung gedachten Kräfte von „Unsterblich“ bzw. der „Zwetschke“ nichts ausrichten können.
Tausende Linke und eine Verschwörung „der Zionisten”
Die identitären Transpiranten zogen dann unter Polizeischutz mit einer Sonder-U-Bahn in den Prater ab. Dort stellten sie es sich lustiger vor als in Favoriten, jedenfalls nicht so frustig. Nicht nur, was den Austausch mit Getränken betrifft. Auch mit den GegendemonstrantInnen wollten sie sich austauschen. Etwa, indem sie einen Aschenbecher aus dem Gasthaus auf einen Fotografen warfen bzw. beim Praterstern mehrere Schlägereien anzettelten, wobei sie nicht nur Gegendemonstranten verletzten, sondern es auch schafften, als Kollateralschaden einen der ihren niederzuschlagen.
Rechtsextreme Attacke auf Antifas am Praterstern. #blockit pic.twitter.com/IPp61okZxf
— Michael Bonvalot (@MichaelBonvalot) 6. Juni 2015
Erste Bilanz der Polizei: sechs Verletzte, angeblich keine Festnahmen, aber Identitätsfeststellungen und eine unbekannte Anzahl von Anzeigen nach dem Straf- und Verwaltungsrecht.
Berichte
⇒ Vice — Identitären-Aufmarsch in Wien – Der Live-Bericht zum Nachlesen
⇒ Nochrichten — 6. Juni 2015: Proteste gegen Aufmarsch der rechtsextremem „Identitären” in Wien
Presseaussendungen
⇒ „turn left- smash right“ — Antifaschist_innen und Journalist_innen von „Identitären“ angegriffen und verletzt
⇒ Offensive gegen Rechts — Voller Erfolg bei Demonstration und Blockaden gegen Identitäre in Favoriten
⇒ AUGE-UG — Rechtsextreme Angriffe auf AntifaschistInnen und Gewerkschafter