Feuerwehr Gurk und Kampl (flick)
58,43 Prozent hat Siegfried Kampl bei der Direktwahl zum Bürgermeister am 1. März in Gurk erzielt. Kampl ist zwar schon mehrfach in der Vergangenheit einschlägig aufgefallen, mit seinem Sager, dass er sich nicht vom Nationalsozialismus distanziere, sondern nur von dem, was die Nazis gemacht haben, hat er aber eindeutig eine Grenze überschritten, die eigentlich auch für die Gurker WählerInnen klar sein sollte. Nur zur Erklärung, aber nicht zur Rechtfertigung: Das Gurktal gilt als traditionelle Hochburg der Freiheitlichen und war nicht zufällig schon vor 80 Jahren eine Bastion der Nazis. Im Juli 1934 war es eines der Zentren des gescheiterten nationalsozialistischen Putschversuches; allein schon die Zahl der getöteten Nazi-Putschisten aus dem Gurktal, die vom NS-Regime dann als „Blutzeugen“ verehrt wurden, spricht Bände.
Die FPÖ hat Kampl nach seinem letzten Nazi-Sager im September 2014 wegen „Gefahr im Verzug“ ausgeschlossen. Sagte damals der Kärntner Parteivorsitzende Christian Ragger. Für die Gurker FPÖ war das trotzdem kein Hindernis, Kampl als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl zu küren.
Der Ausschluss aus der FPÖ wird Kampl nicht sehr gestört haben, schließlich hat er schon einige Parteistationen durchlaufen: zuerst FPÖ, dann BZÖ, dann FPK und zuletzt bis zum Ausschluss wieder FPÖ. Jetzt, nach der Wahl, erklärt Kampl außerdem, dass er nie wirksam aus der Partei ausgeschlossen worden sei: „Ich wurde aber nicht aus der FPÖ ausgeschlossen. Der Versuch erfolgte nicht rechtmäßig, ich konnte zu den Vorwürfen nie Stellung beziehen. Ich habe schriftlich berufen, die Geschichte beeinsprucht. Das war im Oktober, seitdem habe ich nie mehr etwas von dieser Ausschluss-Sache gehört“, erklärte er dem Kurier (3.3.2015).
Es ist nicht das erste Mal, dass ein von der FPÖ wegen einschlägiger Haltung ausgeschlossenes Mitglied nach einer gewissen Latenzphase wieder in der Partei auftaucht, jedenfalls in Ehren gehalten wird ( z.B. John Gudenus).