Sie haben viel zu tun in den letzten Tagen , die Sprecher von Pegida OÖ: Da war zunächst einmal die Distanzierung – nein, nicht von den Nazis in ihren Reihen, sondern von Ewald Stadler, der zuletzt für die rechten Fundi-Christen von REKOS werkte und sich für Pegida Wien offensichtlich durch die Bemerkung qualifiziert hat, dass er Strache für einen der dümmsten Menschen halte, die politisch in diesem Land tätig sind.
Die politische Debatte bei Pegida hat damit höchstes Niveau erreicht: Es geht nicht um irgendwelche dünne Programmpunkte, sondern um Strache versus Stadler. Die Pegida OÖ und mit ihr alle anderen Länderableger sowie das eingestürzte Dach der Pegida Österreich positionieren sich klar gegen Stadler und damit gegen Pegida Wien. Ist das ein ideologischer Streit? Sicher nicht, da geht’s einzig um die Nähe zur FPÖ, die fast alle Pegidas nicht gefährden wollen.
Und Neonazis trieben sich beim Aufmarsch der Pegida Wien ebenso herum wie bei dem in Linz. Trotz aller verbaler und schriftlicher Distanzierungen vorher und nachher ist mittlerweile eines klar: Die Nazidichte in Linz war sogar extrem hoch. Aus allen Teilen des Bundeslandes, ja sogar des Bundesgebietes kamen sie, um der lahmen Pegida OÖ auf die Beine zu helfen. Das mit den Beinen gelang zwar nicht, aber zumindest die Ordnertruppe der Pegida OÖ wurde durch Neonazis ordentlich aufgepeppt. Der eigentliche Ordnerbeauftragte war zuvor ziemlich kläglich gescheitert mit seinen Rekrutierungsversuchen, da kamen die Neonazis Wolfgang B. vom Objekt 21 und Stefan G. offensichtlich gerade recht.
Daniel A. sucht …
… noch immer …
… verzweifelt.
Die beiden Sprecher der Pegida OÖ wagten in den letzten Tagen auch den riskanten Schritt zum Outing. Der ist deshalb nicht unproblematisch, weil man dann auch schnell einmal erfährt, dass es sich hier nicht unbedingt um unbelastetes Personal aus der gerne beschworenen Mitte der Gesellschaft handelt. So fiel dem einen, Markus H., vor einem Jahr zu einem FB-Kommentar der Zeitzeugin Dora Schimanko nur ein: „Ihr dreckigen Linken ihr seid die Schande Österreichs ubd [sic!] nicht der rechte Walzer in der Hofburg. Der Antifamob hätte gesprengt werden müssen.“
Sätze wie dieser reichen jedenfalls für eine Sprecherfunktion bei Pegida. Oder handelt es sich um ein Missverständnis wie jenes, das am 13. 2. in Wels stattfand? Da tauchten die beiden Pegida-Sprecher bei dem linken Welser Verein „B.freiung“ auf – offensichtlich nicht eingeladen und erwünscht. Als sie wieder zu ihrem Auto geleitet wurden, kam es zu einer Attacke, die auf der FB-Seite von „B.freiung“ beschrieben wird.
Das Welser Nachrichtenportal „Wels1.at” berichtet ebenfalls über den Vorfall und die knieweiche Stellungnahme von Pegida-Sprechers Björn Schlager. Ob wie angekündigt mittlerweile eine Anzeige gegen die Pegida-Sprecher erfolgt ist, ist unklar.