Der APA gegenüber betonte Wiedermann, dass sein Austritt reiflich überlegt sei und nichts mit dem FPÖ-Klubobmann Schnell zu tun habe. Der wiederum zeigte sich in einer ersten Reaktion „überrascht“, weil Wiedermann ihm gegenüber keine Andeutungen gemacht habe. Der „Kronen Zeitung“ erklärte Schnell: „Natürlich gab es immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Wiedermann hat die Dinge oft anders gesehen, ich habe ihn gebeten, seine Ideen zu formulieren. Beim Wohnbauförderungsgesetz war er in einigen Themen anderer Meinung, aber wir haben immer darüber gesprochen.” (Krone Salzburg, 16.1.2015)
Wiedermann ist ein pensionierter Kriminalbeamter, der 1994 der FPÖ beigetreten ist und zunächst zwischen 1999 und 2004 und dann wieder ab 2009 Landtagsabgeordneter für die FPÖ im Salzburger Landtag war. Sein Mandat will Wiedermann auch nach dem Austritt weiter ausüben, eine neuerliche Kandidatur nach Ablauf der Legislaturperiode schloss er aber aus.
Politisch war Wiedermann in den letzten Jahren durch seine Forderung aufgefallen, geförderte Mietwohnungen nur mehr an Personen mit guten Deutschkenntnissen zu vergeben. Wiedermann, der zuletzt noch stellvertretender Klubobmann und bis 2013 auch stellvertretender FPÖ-Landesparteiobmann war, erklärte der APA, dass er keine Schmutzwäsche waschen, sich aber möglicherweise später zu seinen Motiven erklären wolle: „Grund sind unüberbrückbare Differenzen, die ich aber nicht näher beschreiben will.” Damit folgt Wiedermann einem in der FPÖ sehr üblichen Konfliktmuster, das die Differenzen zumeist im nebulosen Bereich belässt.