Mehr als 70 Personen haben sich bisher auf der Facebook-Seite „HoGeSa Demo Köln – Anreise Österreich/Wien“ als Mitglieder versammelt. Darunter sind einige, die aus der Kölner Gegend kommen. Zieht man noch die ab, die sich überall anmelden oder angemeldet wurden, ohne dabei zu sein, werden wohl nicht viel mehr als ein Dutzend übrigbleiben.
Da rollen nicht nur etliche Jahre bestätigter und unbestätigter Haft wegen Körperverletzung, NS-Wiederbetätigung usw. nach Köln an, sondern auch Personen, die die Zeit zwischen ihren Verhandlungsterminen wegen Körperverletzung für einen Ausflug nutzen wollen. Auch das verblichene Neonazi-Forum von Alpen-Donau ist gut vertreten: nicht nur durch einen mutmaßlichen Administrator, sondern auch z.B. durch den User „Volkssturm“. Mit dem muss etwas passiert sein. Im Nazi-Forum war er noch der Meinung, dass „der Jude“ und nicht „der Moslem“ der Hauptfeind ist:
Zu meiner Weltanschauung muss ich sagen das ich mich sehr tief mit dem Nationalsozialismus und meiner Heimat verbunden fühle und mich auch dazu bekenne! Natürlich nicht öffentlich, dort nur im Rahmen des Erlaubten. Natürlich fühle ich mich als Deutscher. Ich sehe den Juden als Hauptfeind unseres Volkes und nicht — so wie viele meinen — den Moslem! Ich glaube dieses Volk wird erst zur Gesinnung kommen wenn es endgültig im Begriff ist zu auszusterben. Doch dann wird es zu spät sein, deswegen versuche ich jeden mit dem ich spreche von meiner Richtung zu überzeugen!
Und jetzt fährt er etliche Hundert Kilometer, um gegen „den Moslem“ zu demonstrieren? Ist er zu stark von einem „Chemtrail” besprüht worden?
Der Alpen-Donau-Administrator, „Volkssturm“ und ein paar GAK-Hooligans bilden die steirische Abteilung, die sich zunächst einmal nach Wien durchschlagen muss, um dann nach Köln weiterreisen zu können. In Wien treffen sie auf eine starke und vor allem berüchtigte Delegation von „Unsterblich“- Leuten, darunter einem, der gerade wegen des Überfalls auf das Ernst Kirchweger Haus (EKH) vor Gericht steht und dort behauptet, dass er eh ganz ein Lieber ist. Der massenmörder Anders Behring Breivik hat ihn jedenfalls für einen Guten gehalten und sein Manifest auch an ihn persönlich adressiert, bevor er mordete.
Interessant ist, dass die „Unsterblich“-Delegation kein Problem hat mit den Rapid-Hooligans. Das gilt auch umgekehrt und es gilt ebenso für ein paar Blaue, die sich unter die Mitgliederschar von „HoGeSa – Anreise Wien” gemischt haben. Die haben keine Berührungsprobleme mit Nazis und Nazi-Hooligans – und die umgekehrt offensichtlich auch nicht!
Da ist zum Beispiel ein umtriebiger Immobilienmakler, der beim RFJ Perchtoldsdorf den stellvertretenden Vorsitzenden stellte. Der Rapid-Fan hat den „Konradottoundsoweiter” von „Unsterblich“ bzw. „UltrassurWien“ (der mit dem Überfall auf das EKH) eingeladen nach Köln – virtuell natürlich nur, d.h. in die Facebook-Gruppe. Ob der „Konradottoundsoweiter” wirklich nach Köln fährt, wird sich weisen. Vielleicht weiß er nicht, dass ihn der RFJ-Mann hinzugefügt hat und fällt aus allen Wolken, wenn ihm dieser Artikel hinterbracht wird. Passiert ja öfter, dass arme Nazis hineingelegt werden!
Der blaue Immobilienmakler war ziemlich fleißig beim Rekrutieren von Mitgliedern für die Gruppe. Er hat auch unter etlichen anderen einen bekennenden Blauen hinzugefügt, der sich auf seinem FB-Profil als stellvertretender Obmann der FPÖ Perchtoldsdorf ausweist. Ob der von seinem Glück etwas weiß, ist uns nicht bekannt. Die Frage ist nur, wie die armen blauen Schäfchen in die Nazi-Hooligan-Truppe „ HoGeSa“ geraten sind und warum sie mit Alpen-Donau-Nazis und anderen in einer Gruppe sind, die zur Randale nach Köln fahren will.