Robert H. hatte einen Freispruch wegen der versuchten Nötigung beantragt, während er sich beim Waffenhandel geständig zeigte. Seit 2010 waren rund 30 Faustfeuerwaffen, eine Pumpgun und eine Handgranate von dem Ex-Politiker, der die FPÖ jahrelang im Linzer Gemeinderat vertreten hatte, verscherbelt worden. Bei Hausdurchsuchungen wurde ein wesentlich umfangreicheres Waffenarsenal entdeckt.
oe24.at — FPÖler als Waffen-Dealer
Der Angeklagte hatte seine Waffendeals über karitative Hilfsprojekte zu tarnen versucht. Die Deals liefen offensichtlich über Ungarn und den Balkan. Aufgeflogen war H. allerdings im Dezember 2012 bei dem Versuch, einem einschlägig vorbestraften Schweizer Geschäftsmann bei Lustenau (Vorarlberg) acht Glock-Pistolen zu verkaufen. Seine „geschäftlichen“ und politischen Beziehungen nach Ungarn und Südosteuropa wären jedenfalls einer näheren Betrachtung wert. H. hatte ein nicht näher definiertes Hilfsprojekt für zwei Personen in Ungarn über den Verein WIKUL auch öffentlich angepriesen und dafür nicht nur Sachspenden erworben, sondern auch Hilfsgelder einsammeln lassen, wie aus einem Beitrag der Bezirksrundschau Linz hervorgeht.
Mit Ungarn verbanden ihn aber auch politische Beziehungen. Jedenfalls ist Robert H. einer aus der ziemlich illustren Runde von Unterzeichnern einer Petition aus 2008 gegen die Beneš-Dekrete, mit der eine Entschädigung für die aus der Slowakei vertriebenen Ungarn erreicht werden sollte. Erstunterzeichner dieser Petition war damals Peter Karsay vom Salzburger ungarischen Verein, der enge Beziehungen zu Jobbik und dem noch weiter rechts stehenden Umfeld pflegt. Auch die EU-Petition, die Robert H. mit dem Zusatz „Sudetendeutscher“ unterzeichnete, stammt aus dem Jobbik-Umfeld. Ob die „geschäftlichen” Kontakte von H. einen politischen Hintergrund hatten bzw. über politische Kontakte gespeist wurden, wäre die eigentlich spannende Frage.