„Österreich“ beschreibt Robert H. als FPÖ-Politiker, Ex-Gemeinderat, ehemaligen Berufssoldaten und Gründer des Vereins WIKUL, der auch eine Führungsrolle im Witikobund habe. Damit wissen nicht nur LinzerInnen, wer der Robert H. ist, sondern auch die über die Führungsetage des Witiko-Bundes informierten LeserInnen von „Stoppt die Rechten”. In der parlamentarischen Anfragebeantwortung ist zu lesen, dass Robert Hauer im Jahr 2003 zum Stellvertreter des damaligen Vorsitzenden Martin Graf im Witikobund Österreich bestellt wurde. Seit 2007 ist Hauer, ein pensionierter Berufssoldat, Vorsitzender des Witikobundes. Seine Stellvertreter sind aktuell der FPÖ-Landesrat Manfred Haimbuchner und der Linzer FPÖ-Gemeinderat Horst-Rudolf Übelacker.
oe24.at — FPÖler als Waffen-Dealer
Gegen Robert Hauer wurde laut „Österreich“ monatelang ermittelt. Festgenommen wurde er schon Mitte Dezember, als er einem einschlägig vorbestraften Geschäftsmann aus der Schweiz in Lustenau acht Glock-Pistolen verkaufen wollte. Bei den Einvernahmen gestand der Linzer weitere illegale Waffenverkäufe, so z.B. Pumpguns, Pistolen und eine Handgranate. Bei Hausdurchsuchungen fanden die Ermittler dann drei scharfe Handgranaten, drei Maschinenpistolen und Tausende Schuss Munition. Als Motiv für den Waffenhandel nannte der „Kurier“ Schulden im sechsstelligen Bereich.
Die Schulden sind natürlich keine ideale Voraussetzung, um ein „Netzwerk von gemeinnützigen Vereinen und Experten unterschiedlicher Berufsfelder“ aufzuziehen: „WIKUL“ heißt der Verein für regionale und grenzüberschreitende Entwicklung von Wirtschaft und Kultur, den Hauer im Jahr 2010 gründete und dem er seither ebenfalls als Obmann vorsteht. Im November 2012 berichtet die Bezirksrundschau Linz über ein Hilfsprojekt des Vereins WIKUL, mit dem zwei Personen in Ungarn (nähere örtliche Angaben fehlen) unterstützt werden sollten.
„Österreich“ berichtet allerdings, dass nach Einschätzung der Ermittler die Hilfsaktionen nur „Tarnung“ gewesen seien: „Eben aus jenen Ländern bezog der Linzer die Waffen, mit denen er schwunghaft handelte.“ (Österreich)
Robert Hauers „Hilfs”-Verein WIKUL
Der Verein hatte auch noch andere Geschäftsfelder: etwa die Vermittlung von „handverlesenen und deutschsprachigen Pflegerinnen aus unterschiedlichen österreichischen Nachbarländern“: ab „39,90 Euro pro Tag“. So erhalten wir wenigstens eine Ahnung davon, unter welchen Bedingungen einem freiheitlichen Politiker der Arbeitskräfteimport genehm ist.
Robert Hauer war von 1997 bis 2009 FPÖ-Gemeinderat in Linz und „setzte sich besonders für die zivile Landesverteidigung und die innere kommunale Sicherheit ein. Weitere Anliegen Hauers waren die Belange der Sudetendeutschen sowie der Verkehr“, wie die Linzer Rathaus-Korrespondenz anlässlich der Verleihung des Großen Ehrenzeichnens der Stadt Linz an den verdienten Kämpfer für die innere Sicherheit festhielt. Seit 2009 sitzt sein Stellvertreter im Witikobund, Horst-Rudolf Übelacker, für die FPÖ im Gemeinderat. Apropos Witikobund: In der parlamentarischen Anfrage zum rechtsextremen Witikobund werden auch die engen Kontakte zwischen Witikobund und dem neonazistischen Bund freier Jugend (BfJ) beschrieben:
In Österreich ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Witikobund und dem neonazistisch orientierten Bund Freier Jugend (BfJ) bekanntgeworden: im Jahr 2005 verteilte der BfJ Flugblätter des Witikobundes und nahm 2006 auch an einer Veranstaltung des WBÖ teil. Im Austausch dafür erschien in den „Witikobriefen“(1/06) ein sehr wohlwollender Bericht über die neonazistischen Aktionen des BfJ.
Über wen lief diese enge Zusammenarbeit? „Österreich“ nannte schon in ihrer Ausgabe vom 11.2.2011 Hauer als früheren Aktivisten des BfJ.
Ob Hauer auch für die beschriebene Zusammenarbeit zwischen Witikobund und BfJ verantwortlich war? Wir halten hier jedenfalls der Vollständigkeit halber fest, dass Hauer laut „Österreich“ „jahrelanger illegaler Waffenhandel“ vorgeworfen wird. Im übrigen gilt natürlich die Unschuldsvermutung.