Sein Facebook-Konto ist mittlerweile gelöscht, aber die entsprechenden Sicherungen gibt es noch. Der Burgenländer Fritz U. wird sich am Dienstag vor dem Landesgericht Eisenstadt wegen des Verdachts der Verhetzung zu verantworten haben. Monatelang hat er – nicht nur auf Facebook – hetzerische Ausfälle gegen Muslime, Juden usw. gepostet.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Fritz U. vor dem Gericht verantworten muss. Vor etlichen Jahren hat er eine Gruppe von Wissenschaftern, die das Jüdische Museum in Eisenstadt besuchten, als „Saujuden“ beschimpft und dafür eine unbedingte Geldstrafe wegen Verhetzung kassiert.
Sein Antisemitismus kommt jedenfalls nicht von ungefähr. Im sozialen Netzwerk Wayn, wo er viele Reisefotos eingestellt hat, gibt er als Lieblingsbuch „Mein Kampf“ von Adolf Hitler an. Fritz weiß natürlich, dass es ein NS-Verbotsgesetz gibt: „… wenn ich morgen in Wien öffentlich meine ehrliche politische Einstellung äußern würde, bekäme ich 10 Jahre Haft!“ Deshalb.
Favoritenliste von Fritz U.
Die meisten Hasspostings von U. richteten sich gegen Muslime. „Moslems sind Dreck – gehören ausgerottet!!!“, schreibt er etwa. In einem anderen Posting hetzte er gegen Juden und Muslime gleichermaßen, um dann aber hervorzuheben, das Muslime, weil eine „Dumm-Masse“, weitaus weniger gefährlich seien als die „beschnittenen Käppele Träger“ im zweiten Wiener Gemeindebezirk.
Speziell im Visier hat er die jüdischen Banker von Goldman-Sachs: „Für diese Drecksbande sind schon entsprechende Räumlichkeiten vorbereitet!“ Welche Räumlichkeiten entsprechen würden, braucht Fritz U. nicht näher auszuführen – man ahnt es!
Seine Facebook-Freunde beteiligen sich an der Hetze ohne Einschränkungen. Als Fritz U. dem deutschen Grünen Jürgen Trittin wünschte, dass der „unmittelbar und ohne jegliche Zeitverzögerung an die Wand gestellt werden“ soll, pflichtete ihm Wolf B bei: „Vom Fleck weg erschießen!“
Und so ging das über Monate dahin. Unerträgliche Hetze, Tag für Tag. Als wir auf in einem Beitrag über die österreichischen Freunde des deutschen Neonazi Gerhard Ittner ankündigten, uns mit seiner Hetze auseinandersetzen zu wollen, betrachtete Fritz U. das als Kampfansage und kündigte der „linksverdummten Öllingerschen Jagdgesellschaft“ an, weiterhin auf Facebook lautstark seine Meinung zu „islamistischen Mordaufrufen, tschetschenischen Messerstechern …“ kundtun zu wollen.

Meinung? Was soll da „Meinung“ sein an Hass-Botschaften, wonach das „kriminelle tschetschenische Schweinepack“ aus Österreich rausgeprügelt werden soll? Ob Muslime, Juden oder „Dunkelhäuter“, für U. sind sie alle „Pack“, „Kreaturen“ und „Gesindel“.
Uwe Sailer, Kriminalbeamter und Datenforensiker aus Linz, hat deshalb eine Anzeige gegen Fritz U. eingebracht. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat Anklage gegen Fritz U. wegen des Verdachts der Verhetzung erhoben. Am 16.4. 2013 wird vor dem Landesgericht Eisenstadt verhandelt, und das Facebook-Konto ist mittlerweile nicht mehr erreichbar.