Salzburg: Anklage gegen Neonazis

Die Salzburg­er Nachricht­en berichteten am 9.3.2013 in ihrer Print-Aus­gabe über eine Anklage gegen sechs junge Män­ner aus dem nördlichen Flach­gau. In der Anklageschrift wer­den ihnen vorge­wor­fen: mehrfache Ver­stöße nach dem NS-Ver­bots­ge­setz, Raufhan­del, Sachbeschädi­gung und Kör­per­ver­let­zung.

Zwei der Beschuldigten, ein Brüder­paar (20 und 22), sollen zwis­chen Ende 2010 und April 2012 in einem „Par­tyraum“ im Haus der Eltern „ein­schlägige“ Tre­f­fen abge­hal­ten haben. In dem Raum, der mit der Reich­skriegs­flagge verziert war, sollen zwis­chen zehn und fün­fzehn Per­so­n­en zu Nazi-Rock-Musik abge­feiert haben.

Vier der Angeklagten sollen am 15. Okto­ber 2011 vor dem Ein­gang ein­er Flach­gauer Dis­co mit „Sieg Heil“, „Heil Hitler“ und zum „Deutschen Gruß“ gestreck­ter Hand gegrölt und ras­sis­tisch gepö­belt haben („Kanaken, die abgeschoben gehören“). Einige der Angeklagten attack­ierten eine Gruppe von Leuten mit Hol­zlat­ten und Steinen, wobei eine Per­son auch ver­let­zt wurde. In der Dis­co wurde dann ein Barhock­er beschädigt und ein Gast mit einem Faustschlag ins Gesicht verletzt.

Die Anklage hält auch fest, dass sich drei Beschuldigte schon zuvor, am 1.10.2011, im angren­zen­den Oberöster­re­ich getrof­fen haben, um sich Nazisym­bole einzutä­towieren. Zwei von ihnen wur­den vom drit­ten dabei gefilmt, wie sie sich Hak­enkreuze einritzten.

Noch kön­nen die Beschuldigten Ein­spruch gegen die Anklage erheben – ein Prozesster­min ste­ht deshalb auch noch nicht fest.