Burkhard Mötz, Sprecher der Wiener Teutonen, hat Anfang Jänner die erste Pressemeldung für die DB verfasst und sich darin auch mit den Austritten nach dem Rechtsruck befasst:
So bedauerlich die Abgänge der zehn Bünde sind, die nach dem letzten Burschentag aus der DB ausgetreten sind, es hat letzen Endes auch zu einem Zusammenrücken der verbliebenen rund 100 Bünde geführt. Die Deutsche Burschenschaft kann sich nun wieder verstärkt auf ihre ureigenen Aufgaben konzentrieren.
Vielleicht bringt die gefährliche Drohung mit der Besinnung auf die „ureigenen Aufgaben“ noch den einen oder anderen Mitgliedsbund dazu, die Reißleine zu ziehen? Die Teutonen jedenfalls wissen, was darunter zu verstehen ist. Nicht nur antisemitische Flugblätter bzw. eine Festkneipe für einen Antisemiten, sondern auch ein „wunderschönes Julfest“ mit „Heil Jul!“.
Nun operieren die Wiener Teutonen nicht gerade in Skandinavien, wo das „Julfest“ als Teil eines alten Brauches noch verbreitet ist. In Österreich und Deutschland haben zuletzt die Nazis versucht, mit dem Julfest und ähnlichen Festterminen (Sommersonnenwende) die christlichen Festtage und Gebräuche abzulösen. Sogar der Christbaum sollte in „Jultanne“ umbenannt werden und die „Frau Holle“ den Nikolaus und das Christkind als Gabenbringer ablösen. Geklappt hat es damit selbst während der Nazi-Zeit nur bei den ganz Parteitreuen.
Wer heute noch das „Julfest“ feiert oder daran erinnern will, ruft damit ganz bestimmte Deutungen und Erinnerungen ab, die hierzulande nur mit der NS-Zeit, allenfalls mit irgendwelchen obskuren neuheidnischen-esoterischen Vorstellungen verbunden sind. Dementsprechend finden „Julfeste“ in unseren Landen faktisch nur in Neonazi-Kreisen statt .
⇒ Teutonia: Schweigen über die NS-Zeit
⇒ Burschenschaft Teutonia Wien: Ein ausländischer Personenzusammenschluss