Eine Presseaussendung des OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus.
Prominente appellieren an Landeshauptmann Pühringer:
Keine Teilnahme am ewiggestrigen Burschenbundball!
LINZ, WIEN. Die Schauspieler Josef Hader, Harald Krassnitzer und Erwin Steinhauer, die Schriftsteller Anna Mitgutsch, Erich Hackl, Robert Schindel, Franzobel und Ludwig Laher, der Musiker Willi Resetarits und der Politikwissenschafter Anton Pelinka – das sind nur einige der Prominenten, die dem oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer einen Offenen Brief (pdf) geschickt haben. Darin fordern sie ihn auf, dem Burschenbundball, der heuer am 19. Jänner im Linzer Kaufmännischen Vereinshaus stattfindet, fernzubleiben. In den vergangenen Jahren hatte Pühringer diesen Ball trotz zunehmender Proteste stets besucht.
Die mehr als 30 Unterzeichner des Offenen Briefes, zu denen auch KZ-Überlebende, Menschenrechtspreisträger sowie Repräsentanten der jüdischen Gemeinden und antifaschistischer Organisationen gehören, weisen darauf hin, dass die Veranstalter des Balls rechtsextremes Gedankengut verbreiten. Beispielsweise die Burschenschaft Arminia Czernowitz zu Linz, die 2010 einen Vortrag mit einem bekannten Judenhasser durchführte und diesen Vortrag durch ein Plakat mit einer NSDAP-Propagandazeichnung bewarb.
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„Die Rechtfertigung, auf dem Burschenbundball selbst sei keinerlei rechtsextremes Gedankengut feststellbar, ist äußerst fadenscheinig und blendet den bekannten ewiggestrigen Hintergrund der Veranstalter einfach aus“, wird im Offenen Brief betont. Initiiert hat den Brief das OÖ. Antifa-Netzwerk. Dessen Sprecher Robert Eiter stellt fest: „Wenn der Landeshauptmann diesen Ball weiterhin durch seine Teilnahme aufwertet, setzt er ein Zeichen, das demokratie- und österreichfeindliche Kräfte stärkt.“
Deshalb richten die namhaften Unterzeichner des Briefes an Pühringer den dringenden Appell, den Burschenbundball nicht zu besuchen und damit eine Schädigung des Rufes von Oberösterreich zu vermeiden.