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kreuz-net.: Teuflische Störungen

Die Nach­fol­ge­sei­te von kreuz.net, kreuz-net.info, war schon von Beginn an ziem­lich insta­bil. Spie­­gel-Online mel­de­te am Freitag,11.1., dass die „Nach­fol­ge­sei­te abge­schal­tet“ und nicht mehr erreich­bar sei. Jetzt ist sie wie­der da, mit leicht ver­än­der­ter Domain. Teuf­li­sche Stö­run­gen? Der Betrei­ber von kreuz-net ver­sucht sich in Auf­klä­rung: „Wie der Pro­vi­der am 9. Jän­ner 2013 uns mit­teil­te, war ‚das Ausmaß […]

13. Jan 2013

Der Betrei­ber von kreuz-net ver­sucht sich in Auf­klä­rung: „Wie der Pro­vi­der am 9. Jän­ner 2013 uns mit­teil­te, war ‚das Aus­maß der heu­ti­gen DDos-Atta­cke (…) so groß, dass gan­ze Tei­le unse­res Netz­werks davon betrof­fen waren. Dies führ­te dazu, dass neben Ihrem Kun­den­ser­ver wei­te­re Kun­den schwer beein­träch­tigt wurden.’“

Für den Betrei­ber von kreuz-net kam die teuf­li­sche Atta­cke nicht uner­war­tet: „Zuvor war der Pro­vi­der schon dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, daß durch die Ser­ver­be­reit­stel­lung das Unter­neh­men Scha­den neh­men könnte.“

Der Scha­den bzw. der teuf­li­sche Virus ver­brei­tet sich! Das eben­falls am rech­ten Rand der katho­li­schen Sze­ne ope­rie­ren­de gloria.tv hat­te in einer Nach­rich­ten­sen­dung am 7.1. den Grün­der von kreuz-net, Gün­ther Schnee­weiß-Arnold­stein für sei­ne Initia­ti­ve belo­bigt und als „muti­gen Katho­li­ken“ bezeich­net, wor­auf sich ein Spre­cher des Netz­wer­kes katho­li­scher Pries­ter von gloria.tv distan­zier­te. Seit­her wird auf gloria.tv, das im Unter­schied zu kreuz-net auch eine Kom­men­tar­funk­ti­on hat, über die Distan­zie­rung von kreuz-net gestrit­ten. Die Appel­le sind mar­kig: „Brü­der und Schwes­tern, wir sind in der End­zeit — dem satan bleibt nicht mehr viel Zeit, er ver­sucht noch so Vie­le wie mög­lich auf die brei­te Stra­ße des Ver­der­bens zu locken.“

Dabei steckt der Teu­fel manch­mal im Detail! Kreuz-net ist noch nicht ganz so tritt­si­cher wie das alte Hetz­por­tal kreuz.net. Sprach­lich betrach­tet schlägt der Druck­feh­ler­teu­fel viel häu­fi­ger als bei kreuz.net zu: Da ist die Rede von „viel­ge­prie­ße­nen (sic!) west­li­chen Wer­ten“ oder von der „seku­la­ri­sier­ten“ (!) Kir­che. Was soll man davon hal­ten? Wei­che, Druckfehlersatan!

Ideo­lo­gisch bzw. theo­lo­gisch betrach­tet fällt auch Merk­wür­di­ges auf. Wäh­rend kreuz.net die Diö­ze­se Graz-Seckau und deren Ver­ant­wort­li­che als Hort der “Schwu­len­freun­de“ hef­tig gei­ßel­te, ist der neu­es­te Kom­men­tar von kreuz-net neu­tral bis posi­tiv zum Gra­zer Bischof Kapel­la­ri: „Bischof Kapel­la­ri ist Autor zahl­rei­cher Bücher. Per­sön­lich her­vor­he­ben möch­ten wir – pars pro toto – ‚Hei­li­ge Zei­chen in Lit­ur­gie und All­tag’.” Hat da der Satan zuge­schla­gen? Jeden­falls ein deut­li­cher Unter­schied zu gloria.tv, das im April 2012 noch kri­ti­sier­te, dass die Diö­ze­se einem Pfar­rer, der Homo­se­xua­li­tät als „Krank­heit“ („eine erwor­be­ne Sexu­al­neu­ro­se, die die Lebens- und Art­erhal­tungs­funk­tio­nen“ stö­re) bezeich­ne­te, in den Rücken gefal­len sei. Auf kreuz.net las sich die Kri­tik an der Diö­ze­se noch um eini­ges def­ti­ger und aggressiver.

Wenn man aller­dings eine ande­re Sei­te von Schnee­weiß-Arnold­stein, den „Cou­leur­stu­dent“, betrach­tet, dann muss man aller­dings fest­stel­len, dass dort Anti­se­mi­tis­mus und Schwu­len­het­ze in der Art von kreuz.net voll aus­ge­prägt sind: da wur­de schon mal eine katho­li­sche Ver­bin­dung als „Schwuch­tel-Klub“ bezeich­net, ihr Name „Traung­au“ zu „Traun­gay­er“ ver­formt, über Schwu­le gene­rell gehetzt und zumin­dest jähr­lich am Kar­frei­tag ein reli­gi­ös ver­bräm­ter Anti­se­mi­tis­mus in die Aus­la­ge gestellt.