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Burschenschafter-Treffen: Südtirol nicht Italien?

Die deut­sche Bur­schen­schaft Reda­ria Alle­man­nia (Ros­tock), die gera­de von Corps-Stu­­den­­ten heim­ge­sucht wur­de, war vor kur­zem in Süd­ti­rol und ist dabei mit eini­gen frei­heit­li­chen Poli­ti­kern und Bur­schen­schaf­tern zusam­men­ge­trof­fen. Man war sich offen­sicht­lich nicht nur einig, dass es sich um ein har­tes, aber unver­gess­li­ches Tref­fen han­del­te, son­dern auch, dass Süd­ti­rol nicht Ita­li­en ist. Wie immer bei Tref­fen von […]

18. Nov 2012

Wie immer bei Tref­fen von Bur­schen­schaf­tern wur­de von Beginn an hart gear­bei­tet: „Das Wie­der­sehn der vie­len bekann­ten und neu­en Gesich­ter wur­de bis tief in die Nacht gefei­ert.” Das Süd­ti­rol- Semi­nar, das die Deut­sche Bur­schen­schaft (DB), ihr Beauf­trag­ter für bur­schen­schaft­li­che Bil­dungs­ar­beit und Vor­sit­zen­der des Bur­schen­schaft­li­chen Volks­tums­ver­eins, Bru­no Bur­ch­hart ( Alter Herr der „Olym­pia“), zwi­schen 19. und 21.10. im Hotel Mair in St. Andrä in Süd­ti­rol durch­führ­ten, ist tat­säch­lich auf­schluss­reich. Die Refe­ren­ten, unter ihnen die FPÖ-Abge­ord­ne­ten Wer­ner Neu­bau­er (Natio­nal­rat), Andre­as Möl­zer (Euro­päi­sches Par­la­ment ), Jörg Frey (Bur­schen­schaft Bri­xia Inns­bruck) und Ver­tre­ter der Süd­ti­ro­ler Frei­heit und der Frei­heit­li­chen Süd­ti­rol bemüh­ten sich nach Kräf­ten, ihrer Empö­rung über Ita­li­en Aus­druck zu verleihen.

Da war die Rede von der „Tra­gö­die, was sich Ita­li­en im Lauf der Zeit immer wie­der her­aus­nahm“, von der Zer­set­zung der Süd­ti­ro­ler Auto­no­mie durch „aus­schwei­fen­de Zuwan­de­rung von Men­schen aus ande­ren Kul­tur­krei­sen“, vom „Miss­brauch“ des Sports, mit dem Ita­li­en „jun­ge Süd­ti­ro­ler Sport­ler“ erpres­se, „frem­de Hymen“ und „fal­sche Fah­nen“ zu tra­gen. Durch die Atten­ta­te der letz­ten Jahr­zehn­te sei der „per­fi­de Plan Roms“, eine ita­lie­ni­sche Mehr­heit in Süd­ti­rol zu erhal­ten, „erfolg­reich ver­hin­dert“ wor­den. Wel­che Hym­nen und Fah­nen wären denn die rich­ti­gen gewesen?


Noch immer träu­men Neo­na­zi von der als „Feu­er­nacht” ver­harm­los­ten Terrorwelle

Kurz und gut: die Bur­schen­schaf­ter gaben ihr kom­plet­tes revan­chis­ti­sches und revi­sio­nis­ti­sches Pro­gramm zum Bes­ten. Natür­lich ende­te der zwei­te Tag ihres „Bil­dungs­se­mi­nars“ so wie der ers­te: „Die­ser bil­dungs­rei­che Tag soll­te spät enden, denn um nun mitt­ler­wei­le bereits 21 Uhr folg­te noch ein gemüt­li­cher Süd-Tirol-Abend mit kuli­na­ri­schen Spe­zia­li­tä­ten, Törg­ge­len und natür­lich noch zahl­rei­chen und lan­gen Gesprä­chen.“ Ob dabei wohl auch über das Hit­ler-Mus­so­li­ni-Abkom­men von 1939 dis­ku­tiert wurde?

Am letz­ten Tag des feuch­ten Semi­nars einig­ten sich die Anwe­sen­den dar­auf, der Deut­schen Bur­schen­schaft eine Reso­lu­ti­on vor­zu­le­gen, die „in Ver­fol­gung ihrer Wert­vor­stel­lun­gen des Ein­tre­tens für das in ganz Euro­pa wir­ken­de deut­sche Volk, Fra­gen der Selbst­be­haup­tung und der Süd-Tiro­ler-Auto­no­mie, aber auch der Selbst­be­stim­mung, des Zusam­men­han­ges mit den Deut­schen in Euro­pa und der Ein­brin­gung in Euro­pa behan­deln“ soll.

Ziem­lich viel Geschwur­bel um das Deutsch­tum in Euro­pa, für die Reda­ren aber total auf­bau­end nach einem „har­ten, aber unver­gess­li­chen Wochen­en­de“. Ihr Kampf­ruf zum Schluss „Süd-Tirol ist nicht Ita­li­en!“ ist inhalt­lich rich­tig, denn Süd­ti­rol ist nur ein klei­ner Teil Ita­li­ens. Weil wir aber die deut­schen Bur­schis ken­nen, wis­sen wir auch, dass sie das klei­ne Süd­ti­rol zu den Deut­schen heim­ho­len wol­len: in die Ost­mark oder gleich ins Reich!

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