Straches antisemitische Fasern

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Im Gegen­satz zum lau­en Pro­test der Koali­ti­ons­par­tei­en SPÖ und ÖVP gegen den anti­se­mi­ti­schen Car­toon auf Stra­ches Face­book-Sei­te fand Bun­des­prä­si­dent Heinz Fischer kla­re Wor­te. Auch in der FPÖ nimmt die Kri­tik an Stra­che wegen des anti­se­mi­ti­schen Car­toons zu. Im Online-Forum der „Kro­ne“ wur­de der Bun­des­prä­si­dent für sei­ne Stra­che-Kri­tik mas­siv beschimpft.

„Man könn­te dem Fischer doch eine sizi­lia­ni­sche Kra­wat­te bin­den“, pos­te­te ein „Krone“-Forum-Besucher als Ant­wort auf die Kri­tik Fischers, berich­tet „Öster­reich“ (11.9.2012). Gemeint ist damit, jeman­dem die Keh­le auf­schnei­den und die Zun­ge durch den Schlitz her­aus­zie­hen. Das „Krone“-Forum wur­de nach etli­chen Hetz-Pos­tings geschlos­sen – die Poli­zei „prüft die Cau­sa“.


Dro­hun­gen gegen Bun­des­prä­si­dent Fischer, aus einem gelösch­ten Thread auf Stra­ches Facebook-Seite

Fischer hat­te am Sonn­tag in Linz erklärt:

Wenn jemand in den poli­ti­schen Dis­kurs eine Kari­ka­tur ein­bringt, wo ein feis­ter Kapi­ta­list mit gekrümm­ter Nase dar­ge­stellt wird — näm­lich just mit einer gegen­über der ursprüng­li­chen Zeich­nung stär­ker gekrümm­ten Haken­na­se -, dann ist das eine fei­ge Spe­ku­la­ti­on mit Über­res­ten des Antisemitismus…Dazu kann man nur in aller Deut­lich­keit sagen: So nicht!


Nicht gelösch­te Hetz-Pos­tings auf Stra­ches Facebook-Seite

Die FPÖ reagier­te wie gewohnt auf Fischers Kri­tik mit Angrif­fen. Taser-Mann Vilims­ky muss­te aus­rü­cken und die Kri­tik als „unglaub­wür­dig“ und „par­tei­po­li­tisch moti­viert“ bezeich­nen. Fischer sei der „rote Par­tei­sol­dat“ geblie­ben, der er immer schon gewe­sen sei. „Fak­tum sei und blei­be aller­dings, dass FP-Obmann Stra­che in kei­ner Faser sei­nes Wir­kens anti­se­mi­ti­sche Sei­ten erken­nen habe las­sen”, heißt es aus dem FPÖ-Pressedienst.


Nicht gelösch­te Hetz-Pos­tings auf Stra­ches Facebook-Seite

Die Fasern des Wir­kens von Stra­che hin­ter­las­sen aller­dings in der eige­nen Par­tei auch ande­re Spu­ren. SOS-Mit­mensch hat einen Rund­ruf unter Funk­tio­nä­rIn­nen der FPÖ gemacht und dabei auch deut­li­che Kri­tik an den Fasern von Stra­che ver­nom­men. 13 Funk­tio­nä­re wur­den kon­tak­tiert, wovon sich sie­ben nicht öffent­lich äußern woll­ten, drei sag­ten, dass sie das The­ma nicht inter­es­sie­re und drei deut­li­che Kri­tik an Stra­che äußerten.


Nicht gelösch­te Hetz-Pos­tings auf Stra­ches Facebook-Seite

Burk­hard Wach­ter, FPÖ-Bür­ger­meis­ter von Vand­ans in Vor­arl­berg, sag­te etwa: „Ich will von Stra­che nichts mehr wis­sen und mit der von ihm geführ­ten FPÖ eigent­lich nichts mehr zu tun haben.” Und die Obfrau der Bre­gen­zer FPÖ, Andrea Kinz, erklär­te, dass sie Anti­se­mi­tis­mus kate­go­risch ableh­ne: „Dass Stra­che eine anti­se­mi­ti­sche Kari­ka­tur auf sei­ne Face­book-Sei­te stellt, ist für mich min­des­tens genau­so ärger­lich wie für Sie.“ Der FPÖ-Bür­ger­meis­ter von Stein­haus (OÖ), Pirit­sch, der sich eben­falls sehr deut­lich ableh­nend geäu­ßert hat, fühlt sich jetzt miss­in­ter­pre­tiert, doch SOS Mit­mensch beharrt dar­auf, ihn kor­rekt zitiert zu haben.