Schon im Vorfeld der Veranstaltung meldeten sich Vertreter der ausgeladenen Gruppen in langatmigen schwulstigen Erklärungen zu Wort und beschimpften Antifa und Bürgermeister. Der Bürgermeister von Mining, ein kreuzbraver ÖVP-Mann, wurde beschuldigt, seine Gemeinde den „roten Faschisten“ überlassen zu haben. Ein – vermutlich deutscher – Poster beschwerte sich über die „Ostmärker“, von denen –bis auf wenige Ausnahmen ( wer sind die Ausnahmen?, die Red.) – niemand „nen arsch in der hose“ habe.
Die Frontmänner der ausgeladenen Bands „Nargaroth“ und „Moredhel“ , die beim Festival anwesend waren, durften in einer Pause auch auf die Festivalbühne, gaben dort einschlägige Statements ab und verbrannten dann eine Antifa-Flagge.
Verbrennung einer Antifa-Flagge
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Der Blog „FightFascism“ berichtet darüber und auch, wie über die Flaggenverbrennung weiterdebattiert wurde:
„Hendrik Möbus zeigt sich darüber im „Christhunt“-Forum zufrieden und schlägt das Verbrennen einer Israel-Flagge vor: „(…) gute Sache. Aber beim nächsten Mal bitte gleich eine Fahne mit diesem sechszackigen Stern drauf.“ Für Dennis Schoner von der NS-Black Metal-Band „Totenburg“ ist das Verbrennen der Flagge hingegen zu wenig, er schlägt Gewalt gegen antifaschistische Jugendliche vor: „Völlig Panne die Aktion..Fahnen können sich nicht wehren! Ne Top Aktion hätte es sein können, wenn Nevi, Kani und der Rest zum örtlichen Autonomen Jugendzentrum um die Ecke gefahren wären und um dort die Antifanten ordentlich ab naschen lassen“.
Hendrik Möbus, früher Schlagzeuger der NS-Black-Metal-Band „Absurd“, ist übrigens ein schwerer Neonazi und verurteilter Mörder.
Der Vorfall in Mining und die Debatten in den einschlägigen Foren belegen, dass die Black-Metal-Szene insgesamt große Probleme mit der Abgrenzung zu den Neonazis und NS-BM hat, die innerhalb der Schwarzen Szene eigentlich eine kleine Minderheit darstellen. Das Themenspektrum der Black-Metal-Szene (Heidentum, Esoterik, Naturverbundenheit, Gewalt, Ausgrenzung usw.) und ihre Neigung zu Schock-Symbolik macht es den Neonazis einfach, Anknüpfungspunkte zu finden, während die nicht so Szenekundigen oft Schwierigkeiten haben, die braune Spreu ausfindig zu machen.
Eine differenzierte Position zu Black-Metal findet sich etwa in dem Interview mit Dornbusch / Killguss, die das Buch „Unheilige Allianzen“ verfasst haben.
Und weil es die Pflicht von Veranstaltern, Exekutive und vor allem einer kritischen Öffentlichkeit ist , dem NS-Black-Metal keine Bühne zu ermöglichen, werden wir uns morgen mit dem nächsten Black Metal –Konzert in Linz beschäftigen.