Mining (OÖ): Braune Töne am grünen Inn?

Im Som­mer blühen Open-Air-Konz­erte aller musikalis­chen Schat­tierun­gen. Black Met­al ist da keine Aus­nahme. In dem Genre sprießen aber auch braune Sumpf­blüten. Beim Open Air „Cas­tle Inva­sion“ in Min­ing sind einige dieser Grup­pen ange­sagt. Das Antifa-Net­zw­erk OÖ protestiert, der Bürg­er­meis­ter von Min­ing will prüfen.

Schon im Jahr 2009 hätte ein Fes­ti­val auf der Burg Frauen­stein mit eini­gen der Bands, die auch heuer wieder gelis­tet sind, stat­tfind­en sollen. Damals wurde das Konz­ert mit dem Mot­to „Rape for Satan“ (Verge­walti­gen für Satan) abge­sagt, weil der Bürg­er­meis­ter von Min­ing ein Veto ein­gelegt hat­te. Der oberöster­re­ichis­che Ver­fas­sungss­chutz hält sich vornehm zurück: „Eine Ein­schätzung dieses Milieus ist sehr schwierig“, wurde dem Kuri­er (OÖ, 19.7.2012) erklärt.

„Nar­garoth“ wurde jeden­falls bere­its gestrichen; was aber ist mit Bands wie „Selb­stentlei­bung“, „Eter­ni­ty“ und „Mored­hel“? Der Blog Fight Fas­cism liefert eine detail­lierte Beschrei­bung einzel­ner Bands.


„Flam­men­sturm” (Screen­shot)

Von Flam­men­sturm, ein­er Band aus Kärn­ten, sind nur Titel ihres ersten Albums „Die Feuer sind ent­facht“ bekan­nt. In ein­er Para­phrase auf die Bun­deshymne („Ostar­richi“) ist vom „Wider­stand“, den „Asen am Rand Ger­maniens“ und dem „Krieg am Ende“ die Rede. Die Anspielun­gen sind ver­steckt, aber deut­lich, etwa wenn „dem Volk und der Sprache“ die Ehre erwiesen wird oder den „alten Werten“. Ähn­lich­es gilt für die von ihnen ver­wen­de­ten Runen-Sym­bole (Odal- bzw. Lebensrune).

Noch ist nicht entsch­ieden, wie mit dem Konz­ert in Min­ing, das am 17. Und 18.August stat­tfind­en soll, umge­gan­gen wird. Der Sprech­er des oberöster­re­ichis­chen Net­zw­erks gegen Recht­sex­trem­is­mus, Robert Eit­er erk­lärte dazu: „Wir wollen uns nicht als Zen­sor auf­spie­len, aber so etwas ist ein­deutig ein Anziehungspunkt für recht­sex­treme Aktiv­itäten.“ (Kuri­er, 19.7.2012)