Die aus der Ukraine stammende Band Khors hat enge Kontakte in die neonazistische Black Metal-Szene. In einem Interview im Jahr 2011 mit der rechtslastigen Szene-Postille A‑Blaze zu ihren Verbindungen zu (National Socialist Black Metal-)Bands wie Nokturnal Mortum und Hate Forest befragt, gibt die Band an:
Als Khors 2004 gegründet wurde, hatte niemand von uns eine Verbindung zu den von dir erwähnten Bands. Aber mittlerweile hast du recht, was die sogenannte „Künstlergemeinschaft“ betrifft, weil die Burschen von diesen Bands wirklich alte Freunde von uns sind, speziell jene von Drudkh/Hate Forest, Nokturnal Mortum und Reusmarkt. Wir treffen sie regelmäßig in der Musik und im normalen Leben.
Khors selbst betonen in Interviews, dass sie keinen Bezug zu politischem Extremismus haben und behaupten, eine „unpolitische“ Band zu sein. Der Großteil der Bandmitglieder blickt jedoch auf eine Vergangenheit in einschlägigen Musikgruppen zurück, auch die Verbindungen zum braunen Flügel der Black Metal-Szene wurden, wie im aktuellen und oben zitierten Interview nachzulesen, nicht beendet. Der Schlagzeuger von Khors spielte mehrere Jahre lang bei der Neonazi-Band Hate Forest. Darüber hinaus war er – wie auch der Bassist von Khors, bei einer Band mit dem Namen Astrofaes aktiv. Astrofaes sind neben neonazistischen Bands wie Der Stürmer oder Aryan Terrorism auf einem im Jahr 2000 veröffentlichten Sampler mit dem Titel „N.S. Black Metal – Der Sieg ist unser“ vertreten. Der Gitarrist von Khors wirkte bei der NS-Black Metal-Band Runes of Dianceht mit, die ebenso auf dem erwähnten Sampler zu finden ist.
Neonazi-Band „Aryan Terrorism”
Bei zahlreichen Veröffentlichungen von Khors half Alexei Gorbov, der auch bei der bereits erwähnten Gruppe Astrofaes und den Neonazi-Bands Nokturnal Mortum sowie Aryan Terrorism mitwirkte, aus. 2005, 2006, 2009 und 2010 erfolgten Auftritte von Khors beim neonazistischen „Kolovorot“-Festival in Kharkiv/ Ukraine, das laut der rechtsextremen Online-Seite metapedia ein „Black Metal, Pagan Metal und NSBM Musik-Festival“ ist.
Die Ukraine ist ein furchtbar fruchtbares Pflaster für NS-Black-Metal. Auch Reusmarkt kommt von dort. Auf ihrer „Myspace“-Seite erzählt Reusmarkt über ihre Geschichte: „(1998) nahm die Band ihr erstes Album (…) auf. Es erschien nur im MC Format bei dem nun inaktiven Label ‚Arian Sturm’ (sic! Eigentlich: „Aryan Sturm Prod.“ — „Arischer Sturm Produktionen“).“
NS-Black-Metal-Band „Reusmarkt”
In den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010 traten Reusmarkt beim bereits erwähnten „Kolovorot Fest“ auf, weiß die rechtsextreme Metapedia (Infos auch auf dem Antifa-Blog Oireszene). Seit 2001 treten bei dieser Veranstaltung alljährlich szene-intern bekannte Neonazi-Bands aus dem Spektrum des „Black“ und „Pagan Metal“ auf. Reusmarkt sind ebenso auf dem erwähnten NSBM-Sampler „Der Sieg ist unser“ vertreten.
In einem Interview im Jahr 2008 nach seiner Meinung über die Notwendigkeit von Politik in der Musik bzw. zur ihrem Verhältnis zur NSBM (Nationalsozialistischer Black Metal)-Szene befragt, antwortet der „Reusmarkt“-Frontmann:
Es gibt sicher einen politischen Einfluss auf unsere Weltanschauung, jedoch findet man ihn nicht in unseren Liedtexten. Vielleicht werden wir uns zukünftig entscheiden, ihn einzubeziehen. […] Ich halte NSBM für eine enorme Notwendigkeit. Für manche ist es so essentiell wie Brot und Wasser und es gibt einige, die seine Schaffung sichern müssen. Jedem das Seine. In jeglicher Form ist NSBM nur ein weiterer Schlag in der Schlacht für das Individuum, und ich bin dafür.
Infos über den Werdegang und die politische Orientierung der beiden NS-Black-Metal-Gruppen aus der Ukraine sind spärlich – die beiden NSBM-Gruppen sind offensichtlich bisher kaum oder gar nicht im deutschen Sprachraum aufgetreten.
Ihr Auftritt sollte auch in Linz verhindert werden!
Wir danken unserem Informanten aus der Black-Metal-Szene für die Infos.