Salzburg: Von Zeit zu Zeit

Am 12. April 2012 hat die Exeku­tive im Flach­gau Com­put­er und Handys mit NS-Inhal­ten sichergestellt und die drei jun­gen Män­ner, bei denen Haus­durch­suchun­gen stat­tfan­den, nach dem NS-Ver­bots­ge­setz angezeigt. Sie waren schon offen­sichtlich schon mehrmals aufge­fall­en. Erst vor weni­gen Wochen hat die Heimat­partei Öster­re­ich in Bür­moos ein Tre­f­fen abgehalten.

Im Dezem­ber 2011 hat­ten sich Schü­lerIn­nen der Han­del­sakademie Obern­dorf (Salzburg) öffentlich über zunehmende rechte Gewalt beklagt. Was fol­gte, waren pein­liche Dis­tanzierungserk­lärun­gen der Exeku­tive nach dem Mot­to: Bei uns nicht, die Recht­sex­tremen kom­men von außen.


Bür­moos­er mit Reichskriegsflagge

Die Dis­tanz zwis­chen Bür­moos und Obern­dorf beträgt nur wenige Kilo­me­ter und auch das benach­barte Innvier­tel ist nicht weit­er ent­fer­nt. Seit Jahren gibt es in dieser Region eine Nazi-Skin-Szene, die auch dem Ver­fas­sungss­chutz nicht unbekan­nt ist. Als Begrün­dung für die Haus­durch­suchun­gen wurde ange­führt, dass die Män­ner schon „mehrmals aufge­fall­en“ sind. „Von Zeit zu Zeit wollen wir hier ein Exem­pel set­zen“, erk­lärte Burghard Vouk vom Salzburg­er Landesverfassungsschutz.

Ende Feb­ru­ar 2012 fand in Bür­moos ein Info-Abend der Heimat­partei Öster­re­ich statt. Der Pub­likum­san­drang war zwar sehr mäßig, aber die Kon­tak­te der HPÖ in die Region sind deut­lich. Thomas Ingo Edel­mann, der sich stolz als Bun­desparteiob­mann der HPÖ ausweist, prangt in den Face­book-Kon­tak­ten einiger FlachgauerInnen.

Die jet­zt Angezeigten hat­ten offen­sichtlich den Hit­ler­gruß öffentlich gezeigt und sich dabei auch noch gefilmt. Die sichergestell­ten Geräte wur­den noch nicht aus­gew­ertet, es liegen aber schon Geständ­nisse der Angezeigten vor.

salzburg.orf.at — Polizei stellt Com­put­er mit Nazi-Inhal­ten sicher