Andre Taschner war ab 2009 Obmann der FPÖ im Bezirk Liezen und ab 2007 Obmann des RFJ im Bezirk. Hauptberuflich werkt er als Mitarbeiter von Susanne Winter. Als Anlass für den Rücktritt nannte die „Woche – Ennstal“ ( 17.11.2011) „massive Kritik von allen Seiten“. Das verwundert doch einigermaßen bei einem gerade fast einstimmig gewählten Obmann.
Etwas konkreter ist der Vorwurf, Taschner habe durch einen von ihm gegründeten „unabhängigen“ Jugendverein dem parteieigenen Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) Konkurrenz gemacht. Der angeblich parteifreie Jugendverein hatte als Adresse das Bezirksbüro der FPÖ. Gegenüber der „Woche“ bezeichnete Taschner diesen Verein als „Eigenfehler“, aber war er der Rücktrittsgrund? Taschner selbst bemerkt zu seinem Rücktritt, „dass mächtige Leute mit mir nicht mehr zufrieden sind“ (Kleine Zeitung, 9.11.2011). Das klingt nicht nach freiwilligem Rücktritt. Aber als braver Jungfunktionär fügt er auch noch hinzu: „Das ist zu akzeptieren.”
Neben diesen mysteriösen Rücktrittsgründen gibt es noch einen sehr konkreten. Bei einer der Feiern der „parteifreien“ Konkurrenzorganisation im FPÖ-Büro sei es zu Nazi-Schmierereien gekommen und, so die Landes-FPÖ, „Taschner hätte sich so des Verbotsgesetzes schuldig gemacht“ (Woche – Ennstal,17.11.). Das ist eigentlich ein ziemlich heftiger Vorwurf, vor allem, wenn er von der eigenen Landespartei kommt.
Taschner bestreitet den Vorfall nicht, will sich aber von „antidemokratischen Strömungen einzelner Verrückter“ (Woche – Ennstal) distanzieren, die „von einer parteiexternen Einzelperson im Rahmen einer Projektsitzung passiert“ seien. Taschner, der von der eigenen Landespartei de facto eines Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz beschuldigt wird, bleibt parlamentarischer Mitarbeiter von Susanne Winter und hofft auf bessere Zeiten. „Die Partei ist noch nicht reif”, meint er. Wofür?