„Umerzogene“, „Volksvergessene“, „Verräter in den eigenen Reihen“, „Gutburschenschafter“ haben sich, so Duswald, „dem Diktat der Demagogen“ unterworfen und „in hündischer Unterwürfigkeit“ das alte Gutachten des Rechtsausschusses vom November 2010 gekippt. Duswald ist nicht zu bremsen: „Dass ein Asiat kein Arier ist, sieht jeder ohne Nachweis”, geifert er und warnt: „Siegt der Chinese, dann heißt seine Zielgruppe Au wie Ausländer.”
„Au” ist der Name des Burschenschafters der Hansea Mannheim, den die offen rechtsextremen und antisemitischen Burschenschafter gerne über die Neuinterpretation des fast vergessenen Arierparagraphen aus der DB gekippt hätten. Als das streng „arische“ Gutachten des Rechtsausschusses vor dem Verbandstag im Juni öffentlich wurde, war Feuer am Dach der DB. Die rechtsextremen Burschenschaften, die hauptsächlich in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) organisiert sind und von den österreichischen Burschenschaften dominiert werden, konnten sich aber am Verbandstag nicht mit ihren offen rassistischen und (verdeckt) antisemitischen Positionen durchsetzen. Außerdem wurde das Gutachten vom November durch ein neues, weniger offen rassistisches ersetzt.
Die BG, die nach dem Verbandstag der DB im Juli in München einen Festkommers anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens abhielt, versuchte noch, sich bei den Medien anzudienen bzw. auszuweinen:
Wir halten fest, dass die Medien in der Berichterstattung über den Burschentag 2011 und über die Burschenschaftliche Gemeinschaft Begriffe wie „Rassismus”, „Ariernachweis” oder auch „Rechtsextremismus” inflationär und mit diffamierender Absicht als politische Kampfbegriffe, die gleichzeitig definitorisch äußerst unscharf sind, verwendeten.
Fred Duswald, dessen Burschenschaft Danubia ebenfalls Mitgliedsbund der BG ist, macht die Sache wieder klar, spricht den Arierparagraphen deutlich an und sich gegen die „Gelbsüchtigen“, die „Pigmentierten“ aus.
Von den Rasseexperten auf dem Neonazi-Portal Altermedia Deutschland, das zuletzt einige Tage offline war, erhält er zwar Unterstützung, doch kommen die Neonazis heftig in die Bredouille, ob sie auf die „weiße“ oder die „germanische Rasse“ setzen sollen. Einige Österreicher mit burschenschaftlichem Hintergrund sind ebenfalls unter den Rasseexperten auf „altermedia“. Wie bemerkte schon „Schimpanso“ , ein deutscher Burschenschafter, zutreffend im Jahr 2010? „Wenn wir unsere ostmärkischen Verbindungen nicht hätten, wäre die DB schon längst in die politische Beliebigkeit abgeglitten.“ 2010, anlässlich des damaligen Verbandstages der DB, überkamen einen deutschdeutschen Burschenschafter („Paul Panther“) wehmütige Erinnerungen an die ostmärkischen Kameraden:
„Etwas versöhnliches jedoch vielleicht noch zum Abschluss. Während der Demonstrationen in Leipzig 1989, zu denen wir damals mehrfach gefahren sind, marschierte vor uns ein großes Transparent, auf dem sinngemäß zu lesen stand „2000 Wiedervereinigung BRD-DDR, 2010 Wiedervereinigung BRD-Österreich“. Wir drängten uns natürlich sofort hin und fragten nach dem Woher?
Als wir dann erfuhren, dass es sich um Burschenschafter aus Wien handelte (Verbindung habe ich leider vergessen) war die gegenseitige Freude groß.“