Lesezeit: 2 Minuten

Offenhausen/Steyr (OÖ): Freche Neonazis verurteilt

Aus dem deut­schen Zita­ten­schatz wid­men wir den Neo­na­zis, die den Foto­gra­fen Mar­kus Rach­bau­er bei der Tagung der neo­na­zis­tisch ori­en­tier­ten „Arbeits­ge­mein­schaft für demo­kra­ti­sche Poli­tik“ (AfP) eine Fal­le stel­len woll­ten, ein schö­nes Sprich­wort: „Wer andern eine Gru­be gräbt, fällt selbst hin­ein!“ Die Neo­na­zis hat­ten Rach­bau­er beschul­digt, Ste­fan M. mit dem PKW ange­fah­ren und ver­letzt zu haben. Die […]

22. Jun 2011

Die Neo­na­zis hat­ten Rach­bau­er beschul­digt, Ste­fan M. mit dem PKW ange­fah­ren und ver­letzt zu haben. Die Staats­an­walt­schaft Wels stell­te das Ver­fah­ren gegen Rach­bau­er ein. Jetzt stan­den die Neo­na­zis selbst vor dem Bezirks­ge­richt Steyr: wegen Ver­leum­dung und fal­scher Beweis­aus­sa­ge. Der angeb­lich ver­letz­te Ste­fan M. wur­de zu sechs Wochen, der „Zeu­ge“ Gün­ther A. zu fünf Mona­ten beding­ter Haft ver­ur­teilt – die Urtei­le sind noch nicht rechtskräftig.


Ohne Kom­men­tar

Wir ver­öf­fent­li­chen die Pres­se­er­klä­rung von Mar­kus Rach­bau­er vom 21.6.2011. Ein Bericht zur Ver­hand­lung fin­det sich im Kurier (OÖ-Aus­ga­be) vom 22.6.2011.

Ein Gerichts­ver­fah­ren wegen Ver­leum­dung und fal­scher Beweis­aus­sa­ge ende­te heu­te am Lan­des­ge­richt Steyr mit beding­ten Haft­stra­fen (nicht rechts­kräf­tig) für Ste­fan M. und Gün­ther A.

„Am 16. Okto­ber 2010 fand im Gast­hof Lau­ber in Offen­hau­sen ein Tref­fen der neo­na­zis­ti­schen Par­tei „Arbeits­ge­mein­schaft für demo­kra­ti­sche Poli­tik“ statt. Auch ich fand mich an die­sem Tag vor Ort ein, um das brau­ne Trei­ben foto­gra­fisch zu doku­men­tie­ren. Nach­dem sich vor Ort kei­ner­lei Poli­zei­be­am­te befan­den und Offen­hau­sen zu einer Art „natio­nal­be­frei­ten Zone“ mutiert war, fühl­ten sich die Teil­neh­mer der Ver­an­stal­tung offen­bar beson­ders sicher und tra­ten auch gegen­über mir äußerst aggres­siv auf. So wur­de mehr­mals ver­sucht, mich an der Wei­ter­fahrt mit mei­nem Auto zu hin­dern. Die­se Ver­su­che gip­fel­ten dar­in, dass sich ein 16jähriger Teil­neh­mer (Ste­fan M.) der Ver­an­stal­tung auf die Motor­hau­be mei­nes Fahr­zeugs, des­sen Motor zu die­sem Zeit­punkt abge­stellt war, fal­len ließ, um so einen Ver­kehrs­un­fall zu simu­lie­ren und mich kri­mi­na­li­sie­ren zu kön­nen. Zwei umste­hen­de „Kame­ra­den“ (einer davon Gün­ther A.) und eine „Kame­ra­din“ tra­ten als „Zeu­gIn­nen“ des „Unfalls“ auf. Der 16jährige behaup­te­te, ich habe ihm eine Ver­let­zung im Geni­tal­be­reich zuge­fügt und zeig­te mich wegen Kör­per­ver­let­zung und Imstich­las­sen eines Ver­letz­ten bei der Poli­zei in Guns­kir­chen an.

Drei Tage nach dem Vor­fall tisch­te auch die bekann­te Neo­na­zi-Home­page „Alpen-Donau.info“ unter dem Titel „Mar­kus Rach­bau­er gibt Gas“ die Lügen­ge­schich­te auf und nann­te mei­ne ver­meint­li­che Wohn­adres­se, die aber „nur für Post vom Anwalt“ ver­wen­det wer­den solle.

Als Reak­ti­on auf das gegen mich ein­ge­lei­te­te Straf­ver­fah­ren bean­trag­te ich die Ein­set­zung eines Unfall­sach­ver­stän­di­gen. Die­ser hegt in sei­nem Gut­ach­ten Zwei­fel an der Dar­stel­lung des ver­meint­li­chen „Unfall­op­fers“, da etwa die angeb­li­chen Ver­let­zun­gen nicht mit des­sen Schil­de­rung des Unfall­her­gangs zusam­men pass­ten. Die Staats­an­walt­schaft Wels stell­te dar­auf­hin das Straf­ver­fah­ren gegen mich am 4. April 2011 ein. Die­se Geschich­te zeigt auf, dass Rechts­extre­me mitt­ler­wei­le nicht ein­mal mehr davor zurück­schre­cken, Straf­ta­ten zu insze­nie­ren, um unlieb­sa­me Kri­ti­ke­rIn­nen zu ver­leum­den und zu kriminalisieren.“

Sie­he auch: Offenhausen(OÖ): Die Umfal­ler und ihr Hintergrund