„Unser Volk ist krank, todkrank. Es liegt zuckend auf seinem Sterbebett.“ Umrahmt von Sensenmännern beginnt so das Manifest der Neonazis. Das zuckende Volk auf seinem Sterbebett – eigentlich kommt da jede Hilfe zu spät. Aber es gibt sie ja noch, die jungen Neonazis, die sich dagegen wehren wollen: „Der Volkstod aber ist kein Naturgesetz. Er hat eine Ursache, diese Ursache ist nicht unabänderlich. Wir wollen und müssen sie ändern.“
Und so basteln sie eben eine neue Homepage mit den alten Links: zu Alpen-Donau, Thiazi.net, den Spree- und Elblichtern usw.
Aktion der Spree-Nazis (Bald ist wieder Fasching)
Auf einer Seite werden die gesammelten Aktionsberichte zur Veröffentlichung angekündigt – nur sind keine Berichte zu finden: Die Neonazis vom „Volkstod“ liegen offensichtlich selbst am Sterbebett.
Bei der Website zum Volkstod handelt es sich wahrscheinlich um den weiteren Versuch eines Aktivisten aus dem Alpen-Donau-Forum, der sich bezeichnenderweise mit dem Attribut „Lord of Chaos“ schmückt, mit Unterstützung der Kameraden aus dem Norden, die heimische Nazi-Szene etwas aufzupeppen, für Jugendliche attraktiver zu machen. Ob dafür ein paar Sensenmänner ausreichen, darf bezweifelt werden. Vor allem, wenn man liest, wie die Jugend charakterisiert wird:
Unsere Jugend bietet ein trauriges Bild. Ihre Körper sind ausgezehrt, von Drogen und Saufexzessen, ihre Lunge Nikotinverklebt, ihre Haut solariumbraun, tätowiert und mit Metall behängt- um 30 Jahre älter als sie selbst. Auch geistig sieht es schlecht aus. Kalte, egoistische, spaßbesessene, getriebene, visionslose, zynische und unglückliche Konsumkrüppel. Österreichs Jugend hat die höchste Selbstmord‑, Alkhoholismus- und Nikotinsuchtsrate Europas.
Einiges deutet darauf hin, dass die „Volkstod“-Website einer der Versuche ist, in der Nazi-Szene rund um Alpen-Donau neue Strukturen zu bilden. Die Beziehungen zu AlpenDonau sind klar (die Website liegt ebenfalls auf dreamhost.com): Auch dort wird neuerdings aus dem Schriftgut der „Spreelichter“ vorgetragen.
Volkstod-Nazis liegen offensichtlich selbst am Sterbebett
Die norddeutschen Nazi-Irrlichter aus Brandenburg und Sachsen verstärken ihren Einfluss auf die österreichische Neonazi-Szene. Die darf dann die Sprüche der deutschen Nazis nachdichten und ausschmücken. Auf der deutschen Volkstod-Seite heißt es nämlich:
Leute fragen:
Ja, wie steht es denn um unser deutsches Volk? Was ist denn nur mit ihm los?
Und wir antworten:
Todkrank liegt es auf dem Sterbebett, unfähig sich zu bewegen, zu schwach um sich aufzubäumen.
Die Zuckungen sind offenbar der österreichische Beitrag zum Volkstod …
P.S.: Die „Volkstod“-Leute beschäftigen sich natürlich auch mit der FPÖ und kommen dabei zu durchaus originellen Schlussfolgerungen:
Gleich vorweg. Die FPÖ ist als Partei nicht mit ÖVP. SPÖ und den Grünen gleichzusetzen. Es gibt in ihr zahlreiche Idealisten, die den kommenden Volkstod erkannt haben und sich gegen ihn einsetzen. Auch im europäischen Vergleich gibt es wenige Parteien, in denen derart viele Nationale Platz finden wie in der FPÖ. Ihr großer Verdienst war es, dass sie im Lauf der letzten 60 Jahre oft Sprachrohr und Sammelpunkt für nationale Anliegen war und so nationale Themen immer wieder unter die Leute brachte. Dadurch ist eine national-patriotische Haltung in Österreich nicht so verpönt wie etwa in der BRD. In EU-Themen nimmt die FPÖ zudem eine klare und gute Haltung ein. Sie ist auch die einzige Partei die aus weltanschaulichen Gründen, nämlich aus Liebe zum eigenen Volk, die Zuwanderung beschränken will. Doch an der Sache ist ein großer Haken.
Es gibt nämlich „DIE“ FPÖ gar nicht. Sie ist eine Massenpartei, die verschiedene, sich bekämpfende „Flügel“ hat. Den nationalen, den liberalen, den katholischen, seit neuestem den proisraelischen, etc. Zudem kommen noch zahlreiche, Karrierestreitigkeiten der einzelnen Funktionäre hinzu. Auf FPÖ-Veranstaltungen, kann man auf einem Tisch aufrechte Nationale, am nächsten Tisch, Verfassungspatrioten, Zionisten oder „integrierte Ausländer“ treffen. Viele wählen die FPÖ auch unüberlegt, nur aus Protest. (…)
Die einfachen Leute wählen die FPÖ weil sie sich von ihr eine Verhinderung des, von ihnen erahnten, Volkstodes erhoffen und die FPÖ suggeriert das auch. („Recht auf Heimat“, „der echte Wiener darf nicht untergehen“, „zuviel Fremdes tut niemandem gut“ etc.) Aber das einzige was sie tun kann ist den Volkstod zu verzögern oder „sanfter“ zu gestalten. Sie ist im Grunde eine nationale „Sterbehilfe-Partei“. Sie hat keine echte nationale Weltanschauung und keinen nationalen Kurs, sondern nur einige Nationalisten in ihren Reihen. Auch die werden bald wegsterben oder ausgeschlossen werden, wenn sich nichts ändert. Wenn alles so weiterläuft wird sich die FPÖ an die demographische Veränderung anpassen.
Bald wird sie die ersten integrierten Ausländer aufnehmen müssen, und eine reine „law & order“ Partei werden. Das heißt für Überwachung, eine strenge Asyl-Justiz und „strenge Regeln“ bei der Zuwanderung.
Kurz: einen kontrollierten, sauberen Volkstod.