Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 4 Minuten

Blaue Spesenaffäre und Taxifahrten rund um die Uhr

Sehr lang­sam lich­ten sich die Nebel rund um den Spe­sen­af­fä­re der Wie­ner FPÖ und dem Gra­zer Finanz­skan­dal. In Wien, wo es um die irr­wit­zig wir­ken­den Spe­sen des ehe­ma­li­gen FPÖ-Chefs Stra­che, aber auch um die Invol­vie­rung noch akti­ver FPÖ-Poli­ti­ker wie Domi­nik Nepp und Harald Vilims­ky geht, wur­den wei­te­re Details zu Stra­ches Spe­sen­ab­rech­nungs­pra­xis bekannt. Nun liegt auch ein Abschluss­be­richt der Ermitt­ler vor.

25. Apr. 2025
Taxi (Tim Reckmann / pixelio.de)
Taxi rund um die Uhr (Symbolbild; Tim Reckmann / pixelio.de)

Es habe, so Oli­ver Riba­rich, ehe­ma­li­ger Leib­wäch­ter von Heinz-Chris­ti­an Stra­che, im Zuge einer Ver­an­stal­tung am 22. April in Wien, die Anwei­sung gege­ben, alle ange­fal­le­nen Rech­nun­gen mit dem Wort „dienst­lich“ zu ver­se­hen. Was dabei ver­rech­net wor­den sei, lis­tet der „Spie­gel“ auf:

»Ziga­ret­ten und Süßig­kei­ten« kos­te­ten 3225,28 Euro.
Für »Urlau­be« sind 90.225,64 Euro vermerkt.
In der Kate­go­rie »Rei­ni­gungs­kraft« haben sich 198.413,36 Euro angesammelt.
Stra­ches ers­te Ehe­frau wur­de offen­bar obser­viert. Deren »Über­wa­chung« kos­te­te dem­nach 9564 Euro.

Wei­te­re Pos­ten: Umbau einer Woh­nung, Miet­zah­lun­gen, Salär eines Kin­der­mäd­chens, Taxi­fahr­ten, Fri­seur und Klei­dung, Han­dys und Tele­fon­kos­ten, Apo­the­ken­rech­nun­gen, Restau­rant­be­su­che, eine Ver­si­che­rung, Gut­schei­ne und Geschen­ke, pri­va­te Fei­ern, Aus­ga­ben für die Fami­lie sowie »Stra­fen Fahr­zeu­ge« – offen­bar Beträ­ge für Geschwin­dig­keits­über­tre­tun­gen und Gebüh­ren fürs Falsch­par­ken. (spiegel.de, 16.4.25)

Mehr als eine Million Schaden

Inzwi­schen liegt ein Abschluss­be­richt der Ermitt­ler vor, wie der „Stan­dard“ (24.4.25) berich­tet. Der fest­ge­stell­te Gesamt­scha­den belau­fe sich auf über 1,09 Mil­lio­nen Euro, wovon mehr als 400.000 Euro die Bun­des­par­tei betref­fen. Die Ermitt­ler sehen ihre Ver­dachts­mo­men­te bestä­tigt und spre­chen von einer „bewuss­ten Ver­schleie­rung“ der tat­säch­li­chen Aus­ga­ben, um die­se als par­tei­zweck­kon­form erschei­nen zu lassen.

Die FPÖ und ins­be­son­de­re ihre ver­ant­wort­li­chen Funk­tio­nä­re, dar­un­ter auch Nepp als dama­li­ger Finanz­re­fe­rent, wer­den kri­ti­siert, ihrer Kon­troll­ver­ant­wor­tung nicht nach­ge­kom­men zu sein und so die Abrech­nung pri­va­ter Aus­ga­ben ermög­licht zu haben. Die Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft der FPÖ im Zuge der Ermitt­lun­gen wird als unzu­rei­chend beschrie­ben; die Par­tei ver­nich­te­te früh­zei­tig Buch­hal­tungs­un­ter­la­gen aus der Stra­che-Ära, mit Aus­nah­me von Mate­ri­al, das Stra­che selbst betrifft. Die zustän­di­ge Finanz­re­fe­ren­tin Ulri­ke Nitt­mann darf sich jeden­falls über Platz 3 auf der Stadt- bzw. Lan­des­lis­te für die bevor­ste­hen­de Wien-Wahl freuen.

Trotz feh­len­der Unter­la­gen konn­ten die Ermitt­ler durch zahl­rei­che Zeu­gen­aus­sa­gen, sicher­ge­stell­te Bele­ge und die Aus­wer­tung von Kon­ten und Mobil­te­le­fo­nen ein umfas­sen­des Bild der Vor­gän­ge zeich­nen. Dabei stie­ßen sie auch auf heim­lich ange­fer­tig­te Ton­auf­nah­men inner­halb des FPÖ-Umfelds.

Beson­ders pikant: Man­che die­ser Audio­da­tei­en sind offen­bar ent­stan­den, ohne dass alle anwe­sen­den Per­so­nen wuss­ten, dass mit­ge­schnit­ten wird. Das legen Tran­skrip­te nahe, die STANDARD und Spie­gelvor­lie­gen. Im blau­en Kos­mos hat man dem­nach mit Metho­den gear­bei­tet, die man seit Ver­öf­fent­li­chung des Ibi­za-Vide­os laut­stark beklagt: mit heim­li­chen Auf­nah­men, um mut­maß­li­che Miss­stän­de zu doku­men­tie­ren. (derstandard.at, 24.4.25)

Die FPÖ-Füh­rung, ins­be­son­de­re Bun­des­par­tei­ob­mann Her­bert Kickl, schwei­gen zur Affä­re. Die Par­tei betont, mit den Behör­den koope­riert zu haben, sieht aber per­so­nel­le Kon­se­quen­zen erst nach einer rechts­kräf­ti­gen gericht­li­chen Ent­schei­dung als not­wen­dig an. Nepp und Stra­che bestrei­ten alle Vorwürfe.

Taxifahrten „rund um die Uhr“ statt Dienstwagen

Aber der „Stan­dard“ (15.4.25) ent­hüll­te ein wei­te­res unüb­li­ches Vor­ge­hen des Wie­ner FPÖ-Chefs Domi­nik Nepp, der sehr hohe Rei­se­kos­ten­ab­rech­nun­gen vor­ge­legt haben soll. Die aktu­el­len Rechen­schafts­be­rich­te der Wie­ner FPÖ wür­den dies­be­züg­lich Fra­gen aufwerfen.

Sie wei­sen der FPÖ Wien exor­bi­tan­te Rei­se­kos­ten aus. So gab die Lan­des­par­tei im Jahr 2022 unter dem Pos­ten „Aus­ga­ben für Rei­sen und Fahr­ten“ rund 135.000 Euro aus. Das ist mehr als dop­pelt so viel wie bei allen ande­ren blau­en Lan­des­or­ga­ni­sa­tio­nen und der Bun­des­par­tei, die im sel­ben Jahr zusam­men auf rund 61.000 Euro kommen.
Das wie­der­holt sich auch im Jahr 2023: Hier führt die FPÖ Wien Aus­ga­ben in Höhe von rund 112.000 Euro an, die ande­ren Lan­des­par­tei­en sowie der Bund gemein­sam rund 56.000 Euro. Wor­an liegt das? Ist die FPÖ Wien unter Domi­nik Nepp beson­ders reiselustig?

Rei­se­lus­tig maxi­mal inso­fern, wenn es um Rei­sen inner­halb von Wiens Stadt­gren­zen geht. Denn auf Anfra­ge des STANDARD schil­dert die FPÖ Wien, dass anfal­len­de Kos­ten für Fahr­ten- und Sicher­heits­diens­te unter dem Pos­ten „Rei­sen und Fahr­ten“ aus­ge­wie­sen wer­den. Die Lan­des­par­tei kauft die­se Diens­te von exter­nen Unter­neh­men zu – ein äußerst unüb­li­ches Vorgehen.

War­um macht die FPÖ Wien das? Der Grund ist banal: Nepp will offi­zi­ell über kei­nen Dienst­wa­gen, kei­nen Chauf­feur und auch kei­ne Secu­ri­tys ver­fü­gen. „Auf­grund von Ein­spa­rungs­maß­nah­men seit 2020 hat die Wie­ner Lan­des­grup­pe auf Dienst­au­tos und per­ma­nent ange­stell­tes Fahr- und Sicher­heits­per­so­nal für Spit­zen­po­li­ti­ker ver­zich­tet“, lässt die FPÖ Wien in einer schrift­li­chen Stel­lung­nah­me wis­sen. (derstandard.at, 15.4.25)

Nepp fah­re Taxi, „und das rund um die Uhr“, was, zitiert der „Stan­dard“ Äuße­run­gen aus der FPÖ, durch­aus auch par­tei­in­tern kri­tisch kom­men­tiert werde.

In der FPÖ sorgt die­ses Vor­ge­hen mit­un­ter auch für Kri­tik. Nepps Agie­ren wer­de „als dop­pel­tes Spiel“ gese­hen, sagt ein blau­er Insi­der. Es gehe näm­lich nicht zusam­men, „bei jeder Gele­gen­heit zu sagen, ich ver­zich­te auf die­ses und jenes, spen­de sogar mei­ne Gehalts­er­hö­hung, und dann rund um die Uhr Fah­rer und Per­so­nen­schutz zu haben“. Das sei „nicht schlau“.

Ob „nicht schlau“ die ange­mes­se­ne Bezeich­nung für die­se Pra­xis ist, sei dahingestellt.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: FPÖ | Korruption/Betrug/Untreue | Wien

Verwandte Beiträge

  • 29. Aug. 2023
    Mélange KW 27-33/23: FPÖ
    Rückblick FPÖ
  • 23. Sep. 2024
    Mélange KW 38 /24: Ein Prozess und blaue Beschuldigte
    Rückblick FPÖ

Beitrags-Navigation

« Mélange KW 15–16/25 (Teil 2): Der „Austrian Painter“ hatte recht?
Mélange KW 15–16/25 (Teil 3): Blaue Hetze gegen den ORF »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden