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Kickls rechtsextreme Parallelverschiebung: die Abschaffung des Verbotsgesetzes

Man muss lan­ge zurück­schau­en, um auf höher­ran­gi­ge FPÖ-Politiker*innen zu sto­ßen, die offen die Abschaf­fung des Ver­bots­ge­set­zes for­der­ten. Her­bert Kickl hat es nun getan.

7. Sep. 2024
Kickl fordert mit einer "Parallelverschiebung" die Abschaffung des Verbotsgesetzes (Screenshot ORF Wahl24, 5.9.24)
Kickl fordert mit einer "Parallelverschiebung" die Abschaffung des Verbotsgesetzes (Screenshot ORF Wahl24, 5.9.24)

Die jüngs­te Novel­lie­rung des Ver­bots­ge­set­zes ist noch nicht lan­ge her. Sie wur­de letz­tes Jahr mit Inkraft­tre­ten seit 1.1.2024 beschlos­sen – gegen die Stim­men der FPÖ. Ansons­ten haben sich FPÖ-Politiker*innen mit einer Aus­nah­me zumin­dest seit den 2010er-Jah­ren zurück­ge­hal­ten mit der Infra­ge­stel­lung oder gar der For­de­rung einer Abschaf­fung des Ver­bots­ge­set­zes. Her­bert Kickl lei­tet nun auch hier eine Trend­wen­de ein und will das Ver­bots­ge­setz 1947 durch ein Ver­bots­ge­setz Poli­ti­scher Islam erset­zen, wie er es deut­lich in der ORF-Wahl­kon­fron­ta­ti­on am 5. Sep­tem­ber mit Bea­te Meinl-Rei­sin­ger zum Aus­druck brachte:

Wir machen eine Par­al­lel­ver­schie­bung zwi­schen dem Ver­bots­ge­setz und ver­schie­ben es ein­fach und machen es zu einem Gesetz zum Ver­bot des poli­ti­schen Isla­mis­mus. Damit haben wir die Mög­lich­keit, die Ver­herr­li­chung, die Ver­harm­lo­sung, das Betrei­ben von Orga­ni­sa­tio­nen, Sym­bo­le, etc. zu ver­bie­ten. Das ist genau das, das ist genau der Punkt, den wir brauchen.

Der Kniefall von Barbara Rosenkranz

Frei­lich hat­ten vor allem bis 2010 immer wie­der frei­heit­li­che Politiker*innen die Abschaf­fung des Ver­bots­ge­set­zes manch­mal andeu­tungs­wei­se, manch­mal unver­hoh­le­ner gefor­dert. Einen Rie­sen­wir­bel aber hat­te 2010 die frei­heit­li­che Bun­des­prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin Bar­ba­ra Rosen­kranz aus­ge­löst. Da muss­te Par­tei­chef Stra­che als Feu­er­wehr­mann aus­rei­ten, um das von Rosen­kranz ent­zün­de­te Feu­er zu löschen. Rosen­kranz stell­te bereits vor ihrer Kan­di­da­tur das Ver­bots­ge­setz mehr­fach infra­ge, leg­te aber in einem Inter­view im März 2010 noch­mals nach:

Die FPÖ tra­ge das Wort „Frei­heit“ im Namen und stel­le Bür­ger­rech­te an die Spit­ze ihrer For­de­run­gen, sag­te Rosen­kranz am Mitt­woch im Ö1-Mor­gen­jour­nal. „Ist man für Mei­nungs­frei­heit, dann wird es nicht anders gehen, als dass man absur­de, skur­ri­le, ver­werf­li­che Mei­nun­gen zulässt. Auf die Fra­ge, ob sie bezweif­le, dass es in NS-Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern Gas­kam­mern gege­ben hat, ant­wor­te­te Rosen­kranz: „Ich habe das Wis­sen, dass ein Öster­rei­cher, der zwi­schen 1964 und 1976 in öster­rei­chi­schen Schu­len war — das ist also mein Wis­sen von der Geschich­te, und dar­an habe ich über­haupt kei­ne Ände­rung vor­zu­neh­men.“ (diepresse.com, 4.3.10)

In einer Pres­se­aus­sendung am Tag nach dem Inter­view bezeich­ne­te Stra­che „das Ver­bots­ge­setz als wich­ti­ges poli­tisch-recht­li­ches Sym­bol für die kla­re Distan­zie­rung und mes­ser­schar­fe Trenn­li­nie zu den Ver­bre­chen und der ver­bre­che­ri­schen Ideo­lo­gie des Natio­nal­so­zia­lis­mus“, dass es Rosen­kranz gar nicht so gemeint hät­te und man ihr nur Böses unter­stel­len wol­le. Rosen­kranz muss­te aber zum Knie­fall aus­rü­cken, als der Kro­nen Zei­tung-Inha­ber Hans Dich­and „von ihr eine eides­statt­li­che Distan­zie­rung [vom Natio­nal­so­zia­lis­mus] gefor­dert hat“ (derstandard.at, 6.3.10). Tat­säch­lich trat Rosen­kranz mit einem Notar vor ver­sam­mel­ter Pres­se auf und ver­si­cher­te dort pflichtschuldig:

Zu kei­nem Zeit­punkt habe ich die Grund­wer­te unse­rer Repu­blik in Fra­ge gestellt, son­dern sie im Gegen­teil immer ver­tei­digt. So habe ich auch das Ver­bots­ge­setz als Sym­bol für die Abgren­zung vom Natio­nal­so­zia­lis­mus nie­mals in Fra­ge gestellt und wer­de es auch nicht in Fra­ge stel­len. (zit. nach oe24.at, 8.3.24)

Vor Rosen­kranz trat noch Her­bert Kickl, damals Gene­ral­se­kre­tär der FPÖ, vors Mikro­fon und beschimpf­te in einem Rund­um­schlag alle, die gewagt hat­ten, Rosen­kranz zu kritisieren:

Was die poli­ti­schen Mit­be­wer­ber und Medi­en in den ver­gan­ge­nen Tagen gelie­fert hät­ten, sei eine „beschä­men­de Men­schen­hatz” gewe­sen. Die „unbe­schol­te­ne Poli­ti­ke­rin und lupen­rei­ne Demo­kra­tin” wer­de völ­lig „falsch und ver­zerrt” dar­ge­stellt. (…) Der FPÖ-Intel­lek­tu­el­le bremst sich kurz­fris­tig ein und schwenkt zu des Pudels Kern: Auf die Nazi­zeit sei ein poli­ti­scher Bann­strahl zu wer­fen. Er beteu­ert, die FPÖ distan­zie­re sich von der NS-Zeit. (oe24.at, 8.3.24)

Etwas mehr als 14 Jah­re spä­ter ist es Her­bert Kickl, der das Ver­bots­ge­setz abschaf­fen will. Was im Jahr 2010 noch einen Mega­skan­dal aus­ge­löst hat­te, war bis­lang kei­nem Medi­um, kei­nem poli­ti­schen Mit­be­wer­ber – auch Bea­te Meinl-Rei­sin­ger nicht, die Kickl direkt gegen­über­stand – eine Bemer­kung wert.

Die FPÖ und die Abschaffung des Verbotsgesetzes: von Strache bis Hofer

2006, als der Holo­caust­leug­ner David Irving in Öster­reich zu drei Jah­ren Haft ver­ur­teilt wur­de, mein­te Heinz-Chris­ti­an Stra­che zur „Pres­se“ (25.2.06): „Das Gesetz, das die Mei­nungs­frei­heit ein­schränkt, muss schon in Fra­ge gestellt wer­den – auch wenn eine geäu­ßer­te Mei­nung eine kata­stro­pha­le ist.“ 2007 sprach sich Stra­che in einem Inter­view mit den „Vor­arl­ber­ger Nach­rich­ten“ (24.2.07) für eine „offe­ne Dis­kus­si­on“ dar­über aus, ob das Ver­bots­ge­setz noch zweck­dien­lich sei. Der Nochim­mer-Natio­nal­rat und ehe­ma­li­ge drit­te Natio­nal­rats­prä­si­dent Mar­tin Graf unter­stütz­te Stra­ches Posi­ti­on und kratz­te in ähn­li­cher Wei­se am Verbotsgesetz.

Als, Ste­fan Juritz, damals Obmann des Rings Frei­heit­li­cher Jugend (RFJ) Deutsch­lands­berg und heu­te Chef­re­dak­teur des Aula-Nach­fol­gers „Frei­lich“, 2007 anläss­lich der Ver­haf­tung von Kadern des neo­na­zis­ti­schen „Bund frei­er Jugend“ in einer Aus­sendung die Abschaf­fung des Ver­bots­ge­set­zes for­der­te, erhielt er Unter­stüt­zung des FPÖ-Lan­des­par­tei­ob­manns Ger­hard Kurzmann:

Die Mei­nungs­frei­heit ist ein ent­schei­den­des Gut und gera­de wir als Frei­heit­li­che sind gegen Denk­ver­bo­te. Wir sind davon über­zeugt, dass Inqui­si­ti­on, dass also irgend­wel­che Dog­men heu­te kei­ne Gül­tig­keit mehr haben, und es ist ja nicht nur die FPÖ, die dar­über nach­denkt, ob das Ver­bots­ge­setz über­haupt noch zeit­ge­mäß ist. Ich bin dafür, dass man dar­über dis­ku­tiert, ob die­ses Gesetz nicht abge­schafft wer­den soll­te. (stmv1.orf.at, 11.4.07)

Nor­bert Hofer, damals frisch gekür­ter Drit­ter Natio­nal­rats­prä­si­dent, äußer­te 2013 Zwei­fel am Verbotsgesetz:

Der Drit­te Natio­nal­rats­prä­si­dent Nor­bert Hofer (FPÖ) sin­niert wie­der über das Ver­bots­ge­setz, das er vor fünf Jah­ren schon ein­mal einer Volks­ab­stim­mung unter­zie­hen woll­te. Zwar ist es für ihn kei­ne Fra­ge, dass es ein Ver­bot brau­che, eine natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Par­tei zu grün­den, jedoch meint er im „Kurier”: „Es gibt einen zwei­ten Bereich, der sich ein biss­chen mit der Mei­nungs­frei­heit spießt. Da muss man sich die Fra­ge stel­len: Wann ist unse­re Demo­kra­tie so weit ent­wi­ckelt, dass sie es aus­hält, wenn jemand etwas sehr Dum­mes sagt?” (APA zit. nach derstandard.at, 4.11.13)

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Schlagwörter: FPÖ | Verbotsgesetz

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