Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 3 Minuten

Kalter Schauer über den Rücken

Es sind zwei Stun­den, die die Gerichts­re­por­te­rin Annet­te Ramels­ber­ger erzählt, über ihre Bio­gra­phie, aber vor allem zum NSU-Pro­zess, dar­über, was ein Pro­zess wie die­ser mit Zuhö­ren­den macht und ver­än­dert und wie der Staat kon­se­quent ver­sagt hat – aber auch über ihre eige­nen Feh­ler als Journalistin.

12. Okt. 2020

Ramels­ber­gers per­sön­li­che Ein­drü­cke zum NSU-Pro­zess sind Schil­de­run­gen, die unser­eins den kal­ten Schau­er über den Rücken jagen las­sen. Es sind Erzäh­lun­gen über die Nazis, die ihr im Gerichts­saal buch­stäb­lich im Genick saßen, über die Ange­hö­ri­gen der Opfer und wie der fünf Jah­re andau­ern­de Pro­zess, den Ramels­ber­ger zu den wich­tigs­ten der deut­schen Nach­kriegs­ge­schich­te zählt, sie ganz per­sön­lich ver­än­dert hat. Ramels­ber­ger schil­dert ihre Moti­va­ti­on für die kon­se­quen­te Pro­zess­be­glei­tung als Ver­such einer Art von Wie­der­gut­ma­chung von vor­her­ge­hen­den Ver­säum­nis­sen, nach dem Mot­to: Dies­mal schau­en wir nicht weg, dies­mal beob­ach­ten wir ganz genau, wie der Staat mit die­sen Mor­den umgeht!

Ramels­ber­ger erzählt von ihrer Zeit in der DDR, wo sie ihre jour­na­lis­ti­sche Kar­rie­re gestar­tet hat­te und wie sie spä­ter zur Gerichts­re­por­te­rin avan­cier­te. Sie beglei­te­te vie­le gro­ße Pro­zes­se, immer wie­der auch mit dem Fokus auf Rechts­extre­mis­mus und Neo­na­zis­mus. Sie war eben­falls in Nor­we­gen bei dem Pro­zess gegen den Rechts­ter­ro­ris­ten und Mas­sen­mör­der Anders Beh­ring Breivik.

Ramels­ber­ger spricht viel von den Ver­säum­nis­sen der staat­li­chen Insti­tu­tio­nen, deren Fehl­be­wer­tun­gen – in selbst­kri­ti­scher Manier, aber durch­aus auch von den eige­nen, vom Weg­schau­en und Nicht-Wahr­ha­ben-Wol­len. Ihre Ein­schät­zung, dass der Mord an dem Kas­se­ler Regie­rungs­prä­si­den­ten Wal­ter Lüb­cke die deut­sche Gesell­schaft und Poli­tik wach­ge­rüt­telt habe, weil es einen „Bio­deut­schen“ erwischt hät­te, kann nicht vor­be­halt­los geteilt wer­den, weil auch bei die­sem Mord die Reak­tio­nen – vor allem aus Lüb­ckes eige­ner Par­tei, der CDU, anfangs durch­aus zöger­lich kamen. Wir erin­nern uns an das Erstau­nen von Rechtsextremismusexpert*innen, dass selbst hier ein umge­hen­der Auf­schrei aus­ge­blie­ben ist und das Ent­set­zen erst Schritt für Schritt kam.

Ein Mus­ter ist auch bei den NSU-Mor­den erkenn­bar: Bea­te Zsch­ä­pe hat­te den Auf­trag im Fal­le einer Auf­de­ckung von Böhn­hard und Mund­los, die letzt­lich nach einem Bank­über­fall gestellt wor­den waren, Beken­ner­vi­de­os von den Mord­ta­ten, die der NSU selbst ange­fer­tigt hat­te  – zum Teil mit Bil­dern ihrer ster­ben­den Opfer – publik zu machen, um aus­zu­drü­cken: Seht her, wir waren es! Es war ein Geständ­nis, um die Wahr­neh­mung der (vor allem media­len) Öffent­lich­keit mit dem eige­nen Nar­ra­tiv post­hum zu steu­ern. Ramels­ber­ger, nach­dem die­ses Video im Gerichts­saal gezeigt wur­de: „Das hältst du nicht aus … An sol­chen Tagen muss­te ich wirk­lich raus­ge­hen und vie­le Male um den Block, um fri­sche Luft zu kriegen.“

Das ken­nen wir von den Atten­ta­ten in Oslo/Utøya, Christ­church, El Paso, Hal­le und Hanau: Hin­ter­las­sen­schaf­ten der Mör­der in Form von Beken­ner­schrei­ben und Mani­fes­ten bis zu den Live­vi­de­os, die heu­te noch auf diver­sen Platt­for­men als Hel­den­er­zäh­lun­gen kursieren.

Ramels­ber­ger erzählt erschüt­tern­de Details über die men­schen­ver­ach­ten­de Kalt­blü­tig­keit der Täter*innen, aber auch über die Wahr­neh­mung der Opfer und wel­che trau­ma­ti­sie­ren­den Aus­wir­kun­gen der Unwil­le, die Unfä­hig­keit der staat­li­chen Insti­tu­tio­nen und der Medi­en, mit den Mor­den umzu­ge­hen, auf sie gezei­tigt haben.

Hat Deutsch­land dar­aus gelernt? Viel­leicht etwas, aber sicher nicht genug.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation, Materialien
Schlagwörter: Mord/Mordversuch/Totschlag | Neonazismus/Neofaschismus | NSU | Politische Bildung/Aufklärung | Rechtsterrorismus | Weite Welt

Beitrags-Navigation

« Rechtsextreme Medien und das Lueger-Denkmal
Mélange KW 41/20 »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden
Newsletter