Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Identitäre & FPÖ: Wie und womit man sich richtig distanziert

Heu­len und Zäh­ne­knir­schen ist ganz rechts ange­sagt! Die FPÖ-Spit­zen distan­zie­ren sich von den Iden­ti­tä­ren, die Spit­zen der Iden­ti­tä­ren distan­zie­ren sich von der FPÖ und den Neo­na­zis – und die bösen Lin­ken inklu­si­ve „Stoppt die Rech­ten“ kau­fen ihnen das nicht ab. War­um? Weil wir das schon des Öfte­ren erlebt haben, und weil wir beim „Feld­her­ren“ Mar­tin Sell­ner nach­ge­le­sen haben, wie man sich rich­tig distan­ziert, ohne sich wirk­lich zu distanzieren.

9. Apr. 2019
Trennlinie FPÖ-Identitäre (Tweet Christopher Glanzl, 6.4.19)
Trennlinie FPÖ-Identitäre (Tweet Christopher Glanzl, 6.4.19)

Es ist nicht die ers­te Ver­stim­mung in der Bezie­hung zwi­schen FPÖ und Iden­ti­tä­ren, die die bei­den Part­ner zu bewäl­ti­gen haben. Als eine FPÖ-nahe Sei­te 2014 den Sohn eines ÖVP-Poli­ti­kers als Iden­ti­tä­ren oute­te (in der Absicht, der ÖVP damit eines aus­zu­wi­schen), waren die Idis schwer ver­stimmt, woll­ten zunächst gar nichts mehr mit der FPÖ zu tun haben. Rei­hen­wei­se mar­schier­ten sie auf der üblen Face­book-Sei­te „Der Blaue Stamm­tisch“ auf, um es der FPÖ so rich­tig rein­zu­sa­gen: „Ihr seid’s ja kom­plet­te Voll­idio­ten hier …“ schreibt einer, ande­re schimp­fen über die „Dep­pen“, die „Pöbel­sei­te“, die „unters­te Schub­la­de“, das „Letzt­klas­sigs­te“.

Auch der „Feld­herr“ der Iden­ti­tä­ren selbst war damals zunächst ziem­lich auf­ge­wühlt: „Wer sol­che ‚Freun­de’ hat braucht kei­ne Anti­fa mehr. Iden­ti­tä­re Patrio­ten gegen ihren Wil­len outen- das macht nor­ma­ler­wei­se die Anti­fa…“

Sellner in FB-Gruppe "Der blaue Stammtisch"
Sell­ner in FB-Grup­pe „Der blaue Stammtisch”

Als die Stim­mung voll­ends zu kip­pen droh­te, rück­te der Mar­tin dann noch ein­mal aus, um den Kon­flikt wie­der ein­zu­gren­zen. Mit sei­ner Schel­te habe er natür­lich nur die „Stammtisch“-Seite gemeint und nicht die FPÖ. Na also!

Sellner in FB-Gruppe "Der blaue Stammtisch"
Sell­ner in FB-Grup­pe „Der blaue Stammtisch”

In den fol­gen­den Jah­ren konn­te kein Wäs­ser­chen die Har­mo­nie zwi­schen Iden­ti­tä­ren und der FPÖ trü­ben, auch wenn der FPÖ-Vor­sit­zen­de Stra­che erin­ne­rungs­mä­ßig etwas schwä­chelt, was die Lob­prei­sung der Iden­ti­tä­ren als Akti­vis­ten einer nicht­lin­ken Zivil­ge­sell­schaft und das Zusam­men­tref­fen am gedeck­ten Wirts­haus­tisch betrifft. Selbst der Aus­zug aus einem Pro­to­koll des FPÖ-Bun­des­par­tei­vor­stan­des vom 12. Febru­ar 2018, in dem fest­ge­stellt wird, dass es nicht mög­lich ist, gleich­zei­tig akti­ves Mit­glied der Iden­ti­tä­ren und Funk­tio­när der FPÖ zu sein, ändert da nichts dar­an. Warum?

Protokoll FPÖ-Bundesparteivorstand: Position zu Identitären (2018)
Pro­to­koll FPÖ-Bun­des­par­tei­vor­stand: Posi­ti­on zu Iden­ti­tä­ren (Febru­ar 2018)

Weil die Iden­ti­tä­re Bewe­gung kei­ne klas­si­scher Mit­glie­der­or­ga­ni­sa­ti­on ist – sie exis­tiert mit dem Namen nicht ein­mal als Ver­ein –, son­dern sich haupt­säch­lich aus Akti­vis­tIn­nen speist. Und was die durch Kanz­ler Kurz kurz­fris­tig aus­ge­lös­ten Bezie­hungs­tur­bu­len­zen und Distan­zie­rungs­er­klä­run­gen zwi­schen FPÖ und Iden­ti­tä­re betrifft: Wir wis­sen doch alle, dass eine vor­über­ge­hen­de Tren­nung von Tisch und Bett auch eine ein­ge­ros­te­te Bezie­hung wie­der so rich­tig heiß machen kann!

Außer­dem hat der iden­ti­tä­re Feld­herr selbst in einem Bei­trag für die Sei­te der deut­schen Idis („Wer sich distan­ziert, ver­liert?“) detail­liert beschrie­ben, wie man sich als Iden­ti­tä­rer rich­tig distan­ziert, ohne dabei zu verlieren.

Sell­ner beschreibt das an einem schö­nen Bei­spiel: Ein „älte­rer Herr“, von ihm auch ziem­lich abschät­zig als „Ein-Mann-Kreis­ver­band“ der Neo­na­zi-Par­tei „Die Rech­te“ beschrie­ben, woll­te angeb­lich bei einer Idi-Demo mit­mar­schie­ren und wur­de von Sell­ner, der natür­lich selbst in Deutsch­land sol­che Din­ge regeln muss, mit einem „Raus!“ abge­fer­tigt. Zunächst ein­mal befal­len Sell­ner aber Zwei­fel: „Es waren viel­leicht vor allem Stress und Zeit­druck, die uns zur knap­pen Ent­schei­dung drängten.“

Als sich – so Sell­ner in sei­ner schö­nen Sage – der älte­re Herr am nächs­ten Tag angeb­lich und aus­ge­rech­net bei einer lin­ken Zei­tung als Neo­na­zi outet, fällt jeder Zwei­fel vom Feld­her­ren ab, und er wird ganz klar und hart:

„Es war ein ‚prak­ti­scher Anwen­dungs­fall’ eines Grund­sat­zes der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung in Deutsch­land und Öster­reich. Der Grund­satz lau­tet, sich, wenn es not­tut, expli­zit und aus­drück­lich zu distan­zie­ren.“

Mar­tin, der Feld­herr, bleibt da knall­hart, auch wenn vor allem die „libe­ra­le­ren“ und kaum akti­ven Mit­läu­fer die­se Distan­zie­rung der Iden­ti­tä­ren von den „Alt­rech­ten“ mit Spott und Häme überziehen:

„Gera­de in Wien sind wir hier sehr kon­se­quent und fah­ren einen poli­ti­schen ‚Straight-Edge’-Kurs gegen alles ‚Alt­rech­te’ und ‚Sze­ne­ty­pi­sche.’“

Da müs­sen wir doch ein biss­chen schmun­zeln über Mar­tin, die­sen Schlin­gel, der uns schon wie­der ein X für ein U ver­kau­fen will. Wir kön­nen uns näm­lich sehr gut an die diver­sen iden­ti­tä­ren Demos an Wien erin­nern, zum Bei­spiel an die im Jahr 2014 oder die im Jahr 2015 (gut doku­men­tiert hier). Noch deut­li­cher die Demos in Spiel­feld 2015, wo es ganz offen zu gemein­sa­men Auf­mär­schen von Neo­na­zis und Iden­ti­tä­ren kam.

In sei­nem Bei­trag über die rich­ti­ge Distan­zie­rung erklärt das der iden­ti­tä­re Feld­herr dann so: „Eine kämp­fe­ri­sche Posi­tio­nie­rung bewegt sich vir­tu­os zwi­schen den Begrif­fen.“ – Alles klar?“

Jetzt müs­sen wir nur noch erklä­ren, war­um wir Sell­ner als Feld­herrn bezeich­nen: Das hängt damit zusam­men, dass er sich in sei­nem Bei­trag übers rich­ti­ge Distan­zie­ren selbst als sol­cher sieht und wir außer­dem aus gele­ak­ten Unter­la­gen der Idis wis­sen, die Idi-Chefs geis­tig und zeit­lich über das alte Spar­ta nicht hin­aus­ge­kom­men sind.

In einer bemer­kens­wert offe­nen Sequenz sei­nes Bei­trags über das rich­ti­ge Distan­zie­ren erklärt Sell­ner, war­um das ein­fa­che Fuß­volk der Idis, die „Sol­da­ten“ ein biss­chen ein­fäl­tig, aber treu ist und schnell ein­mal „Ver­rat“ wit­tert, wäh­rend der Feld­herr, in die­sem Fall also unser Mar­tin, jeder­zeit sein Fähn­chen in den Wind hän­gen bzw. auf einem ande­ren Hügel auf­pflan­zen darf:

„Eine Distan­zie­rung von einem Begriff oder einer Paro­le bedeu­tet für jeden, der inhalt­lich auf leich­ten Füßen steht einen inhalt­li­chen ‚Ver­rat’. In gewis­ser Wei­se ist die­se ein­fa­che Treue, die etwa auch der Treue eines Fan­clubs zu sei­nen Zei­chen und Paro­len ent­spricht, auch not­wen­dig. Sie ist die Pflicht eines ‚Sol­da­ten’, der unhin­ter­fragt zu sei­nem Pos­ten und sei­ner Fah­ne ste­hen muss. Die Auf­ga­be eines ‚Feld­her­ren’ gera­de im meta­po­li­ti­schen Kampf ist aber die Fra­ge, wo der Pos­ten ste­hen, auf wel­chem Hügel die Fah­ne auf­ge­pflanzt wer­den soll.“

So gese­hen, las­sen sich alle Distan­zie­run­gen von Blau­en, Idis und Neo­na­zis unter- und gegen­ein­an­der ganz gut aushalten.

trenn­li­nie zwi­schen fpö und iden­ti­tä­re pic.twitter.com/9L7cBOXEXs

— chris­to­pher glanzl (@tschoka23) 6. April 2019

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: FPÖ | Identitäre | Neonazismus/Neofaschismus | Österreich | Rechtsextremismus

Beitrags-Navigation

« Mélange KW 14/19
Hausbesuche bei Neonazis und eine seltsame Pressekonferenz »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden