Anfrage an Kunasek zu Mitarbeitern seines Kabinetts

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Die Grü­ne Bun­des­rä­tin Ewa Dzied­zic hat an Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Mario Kuna­sek eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge gestellt, und die betrifft Man­fred Reindl, Vize­leut­nant im Bun­des­heer und den Gra­zer Ernst Brandl, Ex-Pres­se­spre­cher von Mario Eustac­chio. Bei­de zei­gen in ihren Face­book-Akti­vi­tä­ten nicht nur einen Hang zu Ver­schwö­rungs­theo­rien, son­dern auch ihre rechts­extre­me Gesin­nung. Nor­ma­ler­wei­se also kei­ne idea­len Vor­aus­set­zun­gen, um im Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um an höchs­ter Stel­le tätig zu sein, normalerweise …

Bereits letz­ten Jän­ner hat das pro­fil unter dem Titel „Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker im Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um“ über Man­fred Reindl und des­sen Face­book-Akti­vi­tä­ten berich­tet: „Als hei­ßer Anwär­ter für einen Pos­ten im Kabi­nett von Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Mario Kuna­sek (FPÖ) gilt Man­fred Reindl — ein Mann mit star­kem Hang zu Ver­schwö­rungs­theo­rien und Nähe zu rechts­extre­men Grup­pie­run­gen.“ Die pro­fil-Vor­aus­sa­ge über Reindls Kar­rie­re­sprung ist ein­ge­trof­fen, er wur­de in Kuna­seks Kabi­nett berufen.

Ernst Brandls Par­tei­kar­rie­re ist eben­falls bemer­kens­wert: Als Spre­cher des Gra­zer Vize­bür­ger­meis­ters Mario Eustac­chio wur­de er gleich auch in den Auf­sichts­rat des Avant­gar­de-Fes­ti­vals stei­ri­scher herbst geschickt – eine Ent­schei­dung, die auf hef­ti­ge Kri­tik stieß, da vie­len nicht nur Brandls vor­her­ge­hen­de publi­ka­to­ri­sche Tätig­kei­ten bei Möl­zers „Zur Zeit“ und bei der Gra­zer FPÖ-Par­tei­zei­tung „Der Uhr­turm“ sau­er auf­ge­sto­ßen sind, son­dern auch hin­ter­fragt wur­de, wodurch sich Brandl als Auf­sichts­rat in einer der bedeu­tends­ten stei­ri­schen Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen denn qua­li­fi­zie­re: „Was ihn für den Auf­sichts­rats­pos­ten beim Avant­gar­de-Fes­ti­val qua­li­fi­ziert? ‚Ich bin natür­lich kul­tu­raf­fin’, sagt Brandl. Und erzählt, dass er etwa bei der Wolf­gang-Bau­er-Pro­duk­ti­on ‚Die Kan­ti­ne” als Kom­par­se mit­ge­wirkt hat und dem ‚Kul­tur­fo­rum Stei­er­mark’ ange­hört, das unter der Füh­rung von Ex-FPÖ-Lan­des­chef Ger­hard Kurz­mann gegrün­det wur­de.“ (kleinezeitung.at, 31.5.17)

Ewa Dzied­zic zählt nun in ihrer Anfra­ge an Kuna­sek eini­ge Face­book-Akti­vi­tä­ten der bei­den Kabi­netts­mit­glie­der auf:

Ernst Brandl ist laut Medi­en­be­rich­ten mit „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ar­beit“ befasst. Auf Face­book ver­öf­fent­lich­te er u.a. nach­ste­hen­den sicher­heits­po­li­ti­schen Kom­men­tar: „USA hat eine Dop­pel­müh­le gesetzt: Ent­völ­ke­rung Syri­ens schwächt Assad und EU / Deutsch­land ist mit der Flücht­lings­wel­le beschäf­tigt. Dank Mer­kel geht die­ser per­fi­de CIA Plan auch auf …“. In einem ande­ren Pos­ting auf Face­book bezieht Brandl Stel­lung für die rechts­extre­me „Iden­ti­tä­re Bewegung“.
Vzlt Man­fred Reindl wie­der­um ver­brei­tet auf Face­book, dass der Ober­be­fehls­ha­ber des Bun­des­hee­res, Bun­des­prä­si­dent Van der Bel­len, nicht recht­mä­ßig gewählt sei und nur durch Betrug in einer mani­pu­lier­ten Wahl Bun­des­prä­si­dent wur­de. In einem ande­ren Pos­ting schreibt Vzlt Reindl, dass „jeder anstän­di­ge Deut­sche“ die Pflicht habe sich für Russ­land zu enga­gie­ren. Gar­niert wer­den Vzlt Reindls Äuße­run­gen mit Gewalt­an­dro­hun­gen gegen den ehe­ma­li­gen Bun­des­kanz­ler Fay­mann und ande­re (Zitat!) „kran­ke lin­ke Gehirne“.

aus der Anfrage an Mario Kunasek

aus der Anfra­ge an Mario Kunasek

Spä­tes­tens am 27.11. soll­te Kuna­sek eine Ant­wort zu den Ansich­ten der bei­den Her­ren lie­fern. Wir sind gespannt, ob sich bei ihm der Trend die­ser Regie­rung, auf heik­le Fra­gen mög­lichst nicht bzw. aus­wei­chend zu ant­wor­ten, fort­set­zen wird. Dass Kuna­sek nicht weiß, wen er sich da ins Kabi­nett geholt hat, ist eher auszuschließen.