Schon vor drei Jahren wurde am Campus der Religionen in der Seestadt Wien-Aspern der Fahnenmast mit der jüdischen Flagge von unbekannten Tätern umgeworfen und die Fahne mit einem Hakenkreuz geschändet. Jetzt kam es neuerlich zu ganz offensichtlich antisemitischen Attacken am Campus, bei denen zunächst die jüdische Fahne heruntergerissen und eine Woche darauf auch der zugehörige Fahnenmast zerstört wurde.
Der Campus der Religionen in der neuen Siedlung Seestadt Aspern in Wien ist ein interreligiöses Projekt, das die katholische, evangelische, orthodoxe und altkatholische Kirche sowie die Israelitische Kultusgemeinde, die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Buddhistische Religionsgemeinschaft sowie die Gemeinde der Sikhs umfasst.
Nachdem man es zunächst für möglich hielt, dass für die Zerstörung der jüdischen Fahne ein heftiger Sturm die Ursache gewesen sein könnte, machte die Beschädigung des Mastes in der Vorwoche klar, dass für beides ganz offensichtlich antisemitische Attacken verantwortlich waren: „Wir sehen darin einen bewussten Akt von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“, erklärten die am Campus vertretenen Glaubensgemeinschaften. Am 18. Mai wurde die jüdische Fahne neu gehisst.