Nicht genug damit: Kleppich führte in Israel auch ein zweites T‑Shirt aus dem rechtsextremen Versandhandel vor: Es trug die Aufschrift „Frundsberg“ und „Stand your Ground“. „Frundsberg“ war nicht nur der Name eines Landsknechtführers aus dem 16. Jahrhundert, sondern auch jener der in Frankreich stationierten 10. SS-Panzer-Division. Zufall? Wohl kaum.
Auch ein drittes als einschlägig zu bezeichnendes Posting erregte die mediale Aufmerksamkeit, nämlich jenes mit seinem Großvater in NS-Uniform samt Hakenkreuz darauf.
Kleppichs Affinität zur NS-Zeit zeigt sich auch mit seinem Posting des bei der Wehrmacht gebräuchlichen Slogans – in Frakturschrift – „Klagt nicht, kämpft!“
Kleppich wurde, so ließ es das Außenministerium verlautbaren, von seinem Posten in Israel vorzeitig nach Österreich zurückbeordert. Mehr hatte Ministerin Karin Kneissl zu diesem Fall bislang nicht zu sagen – zumindest nicht öffentlich. Anfragen aus Journalistenkreisen wurden nicht mehr beantwortet.
Wie sehr Kleppich in rechtsextremen Kreisen beheimatet ist, zeigt eine parlamentarische Anfrage der Grünen, die am 7. Mai 2018 eingebracht wurde. Wohlwollend kommentiert wurde Kleppichs Strand-Posting u.a. von Reinhard Rebhandl, von Thomas Hüttner, seines Zeichens „Schriftleiter“ des „Eckart“, der immer wieder durch ans Neonazistische grenzende Inhalte auffällt.
Fotos des Purkersdorfer Jagdklubs zeigen Kleppich mit einem anderen Szenebekannten, Jan Ackermeier der nach einem Gastspiel als Mitarbeiter im FPÖ-Parlamentsklub nun bei „Info-Direkt und der FPÖ Oberösterreich gelandet ist.
Die Anfrage beschäftigt sich jedoch neben Kleppichs Facebook-Postings und Kontakten mit einem weiteren Detail: Kleppich, in der Eigenangabe „Diplomat“ und „Attaché“, ist laut Kurier seit 1990 als Mitarbeiter in einer C‑Laufbahn im Außenamt beschäftigt und leistete demnach im Ausland Springerdienste als Assistenzkraft (Sekretariat), was die nicht unerhebliche Frage aufwirft: Inwieweit waren Kleppichs Eigenbezeichnungen „Diplomat“ und „Attaché“ überhaupt berechtigt? Eine Antwort darauf und auch, ob ein dermaßen im Rechtsextremismus verstrickter Mitarbeiter die Republik im Außenamt und im Ausland überhaupt repräsentieren kann und soll, wird uns die Außenministerin hoffentlich Anfang Juli geben. Man darf gespannt sein.
Die einzige sichtbare Reaktion war bisher, dass Kleppich seine beiden Facebook-Accounts offline genommen hat. Als FPÖ-Bezirksrat ist er nach wie vor tätig, übrigens genauso wie sein Kollege Herwig Götschober und zahlreiche weitere Einzelfälle, die bei der blauen Fraktion in der Leopoldstadt auch für FPÖ-Verhältnisse besonders dicht vertreten sind.