Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 4 Minuten

Die „Wutoma“ mit der braunen Vergangenheit

Spät sei sie erwacht, die „Wut­o­ma“ aus Vor­arl­berg, die seit eini­ger Zeit öffent­lich und laut­stark für Ver­bes­se­run­gen im Pen­si­ons­sys­tem für vor 1955 gebo­re­ne Frau­en mit Kin­dern ein­tritt – so die media­le Erzäh­lung über Ger­traud Burtscher (74) aus Vor­arl­berg. Jetzt stellt sich her­aus, dass Ger­traud Burtscher schon Jahr­zehn­te zuvor ein ers­tes und durch­aus lang­wir­ken­des Erwe­ckungs­er­leb­nis hat­te: als eine der wich­tigs­ten Frau­en in der öster­rei­chi­schen Neonazi-Szene.

1. Sep. 2017

Die „Wie­ner Zei­tung“ berich­tet in ihrer heu­ti­gen Aus­ga­be über die „Oma von rechts“, die frü­her nicht Burtscher, son­dern Orlich bzw. Kölbl hieß. Als Ger­traud Orlich war sie eine der wich­tigs­ten Frau­en in der öster­rei­chi­schen Neo­na­zi-Sze­ne in den 80er- und begin­nen­den 90er-Jah­ren. Orlich fun­gier­te zunächst als zwei­te Lan­des­spre­che­rin der NDP Vor­arl­berg und war auch in der Bun­des­lei­tung der NDP des Nor­bert Bur­ger ver­tre­ten. 1983 wech­sel­te sie zu einer Abspal­tung der NDP, der „Öster­rei­chi­schen Bür­ger­par­tei“ (ÖBP), wo sie die Lei­te­rin des Lan­des­ver­ban­des Vor­arl­berg und die Stell­ver­tre­te­rin des Obman­nes Wal­ter Nepras wurde.

Nor­bert Bur­ger und die NDP

Ihren Wech­sel und ihre Kan­di­da­tur für die ÖBP erklär­te Ger­traud Orlich ali­as Burtscher so: „Ich kan­di­die­re für die ÖBP, weil ich nicht mehr mit­an­se­hen kann, wie in Öster­reich der eige­ne unge­bo­re­ne Nach­wuchs getö­tet wird und die feh­len­den Arbeits­kräf­te dann ganz ein­fach durch Aus­län­der ersetzt wer­den. Dies kommt zwei­fel­los einem Selbst­mord unse­re Hei­mat gleich.“

Die­ses Zitat von Orlich stammt aus der Arbeit von Franz Valan­dro über den „Rechts­extre­mis­mus in Vor­arl­berg nach 1945“, die als Print und kos­ten­lo­ser Down­load bei der Johann-August-Malin-Gesell­schaft erhält­lich bzw. abruf­bar ist.
Gegen­über der NDP-Publi­ka­ti­on „Klar­text“ begrün­de­te Ger­traud Orlich ihre Kin­der­zahl (Orlich hat­te damals schon sechs Kin­der) ideologisch:

Die NDP ist die ein­zi­ge Par­tei, die ohne Wenn und Aber die Fris­ten­lö­sung ablehnt. Für mich war das mit ein Grund, mich die­ser Bewe­gung anzu­schlie­ßen. (…) Poli­ti­ker, die heu­te noch glau­ben, Zukunfts­pro­ble­me durch Redu­zie­rung der Kin­der­zahl lösen zu kön­nen, han­deln wie gewis­sen­lo­se Ver­bre­cher. Ihnen gehört das Hand­werk gelegt. Die Zukunft darf nicht ver­hü­tet wer­den, son­dern wir müs­sen sie meis­tern. Grund­la­ge dafür war und ist eine genü­gend gro­ße Zahl gesun­der Kinder.

Jen­seits ihrer Akti­vi­tä­ten für die NDP des Süd­ti­rol-Ter­ro­ris­ten Nor­bert Bur­ger und die weit­ge­hend bedeu­tungs­lo­se ÖBP fun­gier­te Orlich aber als „zeit­wei­li­ges Bin­de­glied zwi­schen Rechts­extre­mis­ten in Vor­arl­berg und den ande­ren Bun­des­län­dern“ (Valan­dro, Rechts­extre­mis­mus in Vor­arl­berg, S. 48). Wolf­gang Purtschel­ler, einer der bes­ten Ken­ner der öster­rei­chi­schen Neo­na­zi-Sze­ne der 1990er-Jah­re, orte­te in einem Inter­view mit den „Vor­arl­ber­ger Nach­rich­ten“ im Dezem­ber 1994 in „einer sehr kin­der­rei­chen Frau in Nüzi­ders“ die­se Schar­nier­funk­ti­on und oute­te gleich­zei­tig einen ihrer Söh­ne als Akti­vist von Küs­sels Volks­treu­er Außer­par­la­men­ta­ri­scher Oppo­si­ti­on (VAPO).

Mit ihren vie­len Kin­dern und der feh­len­den Aner­ken­nung von Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten im Pen­si­ons­sys­tem bei Frau­en, die vor 1955 gebo­ren wur­den, begrün­de­te Burtscher ali­as Orlich auch ihre Erzäh­lung von der „spät Erwach­ten“, die jetzt die „Oma-Revol­te“ (Vor­arl­ber­ger Nach­rich­ten) und die „Müt­ter­pen­si­on“ auf die Stra­ße trägt.

Seit März die­ses Jah­res ist Ger­traud Burtscher für die­ses Anlie­gen öffent­lich und mit gro­ßer media­ler Sym­pa­thie unter­wegs. Die selbst­ge­strick­te, aber ziem­lich unvoll­stän­di­ge Erzäh­lung von der alten Frau mit dem spä­ten Erwe­ckungs­er­leb­nis hat über­all ver­fan­gen. Nie­mand frag­te genau­er nach, auch nicht wegen der ziem­lich „eigen­ar­ti­gen” Paro­len. Im Mai die­ses Jah­res orga­ni­sier­te die „Wut­o­ma“ eine Demo in Bre­genz, an der 200 Per­so­nen teil­nah­men. Burtscher mar­schier­te mit dem Trans­pa­rent „Herd­prä­mie = Müt­ter­ge­halt . Wert­schät­zung Fami­li­en­ar­beit . Was brau­chen Kin­der wirk­lich?“ (Vor­arl­ber­ger Nach­rich­ten, 10.8.2017).

Von der „Wie­ner Zei­tung“ wur­de Ger­traud Burtscher befragt, wie sie es heu­te mit dem Holo­caust hält. Im Jahr 1990 hat­te sie näm­lich als Ger­traud Orlich dem Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv (DÖW) einen Text über „Davir, der Wei­se, ein ori­en­ta­li­sches Mär­chen, frei erfun­den von Ger­traud Orlich, gewid­met Herrn Prof. Fau­ris­son und Herrn Major Lachout“ geschickt. Fau­ris­son und Lachout sind als Holo­caust­leug­ner bzw. „Revi­sio­nis­ten“ bekannt. „Das Mär­chen strotzt von neo­na­zis­ti­schen Codes“, urteilt die Wie­ner Zei­tung und bringt dazu ein län­ge­res Zitat, in dem Ger­traud Burtscher Orlich den Holo­caust als „Bade­häu­ser­mor­de“ tarnt, über die es kei­nen ein­zi­gen Sach­be­weis gebe.

Von der „Wie­ner Zei­tung“ auf den Text ange­spro­chen, will sich Burtscher nicht mehr dar­an erin­nern. Die Fra­ge der Redak­teu­rin, wie sie heu­te den Holo­caust sieht, beant­wor­tet die Juris­tin so: „Selbst­ver­ständ­lich. Das wird schon alles so sein. Ich beschäf­ti­ge mich nicht damit.“ Heu­te fin­det in Wien eine Demo der „Wut­o­ma“ und ihrer Unter­stüt­ze­rIn­nen statt.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: Demonstration/Kundgebung | Holocaustleugnung | Neonazismus/Neofaschismus | Verbotsgesetz | Vorarlberg

Beitrags-Navigation

« Verzicht bei „Liste Peter Pilz“
Grüne und Seniorenvertreterinnen sagen Teilnahme an Oma-Revolte-Demo ab »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden