Für den RFS Wien, der gefährlich nah am rechten Abgrund steht, gibt es offensichtlich kein Halten mehr. Auf Facebook veröffentlicht er sein „Programm für die Uni Wien“. Und da tönt es so:
Die Familie ist die Keimzelle des Volkes, das es zu erhalten gilt. Gerade unter Akademikern ist der Kindermangel enorm. Das wirkt sich auch auf die gesellschaftliche Entwicklung und die Zusammensetzung aus. Daher sind Kinderwünsche von angehenden Akademikern zu unterstützen.
Da wird eine völkisch rassistische Ideologie propagiert und (das deutet auf die Handschrift von Burschenschaftern hin) mit einem elitären Anspruch verbunden. Die Wiener RFS-Burschen sind besorgt, weil nicht nur das (deutsche) Volk gefährdet ist, sondern das, was die RFS-Buben und ‑Mädels für das Beste vom Volk halten: die gesellschaftliche „Zusammensetzung“. Für den RFS zerbröselt gerade die germanische Elite, daher sollen die „Kinderwünsche von angehenden Akademikern“ unterstützt werden. Es geht um die Reproduktion des „Volkes“, nicht um „Kinderwünsche“!
Innerhalb der nationalsozialistischen Rassenideologie nahm die Familie ‚als Keimzelle des Volkes’ eine entscheidende Rolle ein. Die ihr zugedachte Funktion zielte jedoch nicht auf die Erfüllung emotionaler Bedürfnisse und individueller Lebensvorstellungen, sondern auf die Reproduktion ‚erbgesunden’ Nachwuchses ab, um den Fortbestand der Rasse zu gewährleisten. (Alexander Bastian, Erzwungene Familienplanung, S. 255 in: Eva Labouvie/Ramona Myrrhe: Familienbande – Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft. Böhlau Verlag, Wien 2007)
Daher taucht die ideologisch schwerst belastete Formulierung nach 1945 eigentlich nur mehr in den programmatischen Vorstellungen von neonazistischen oder rechtsextremen Gruppierungen auf, etwa bei der neonazistischen Pöbeltruppe vom „ Der III. Weg“ in Deutschland oder bei der NPD – oder eben auch beim RFS Wien.