Bei Metapedia hat es im Vorjahr einen Putsch gegeben. Es ging dabei nicht um inhaltliche Differenzen, jedenfalls waren die nicht erkennbar. Geputscht wurde gegen den Schreiber „Rauhreif”, mit dem wir uns bereits in Teil II beschäftigt haben. „Rauhreif” ist einer von den ganz wenigen, die so ziemlich ganz von Anfang an im Projekt dabei waren. Damals ging das Projekt nur sehr schleppend voran. Mit dem Einstieg von „Rauhreif” änderte sich das. Er schrieb zahllose Einträge und organisierte die Kommunikation mit den „Schweden“, von denen faktisch niemand wusste, wie sehr sie das Projekt dominierten. „Rauhreif” hat über die Jahre die meisten Einträge verfasst, aber auch zunehmend autoritär versucht, die Linien zu diktieren.
„Rauhreif” ist ein bekennender Nationalsozialist. 2011 schrieb er: „Je länger ich in dem Lexikon hier bin umso klarer wird mir, daß die Zeit des Nationalsozialismus die menschlichste und vernünftigste Epoche in der gesamten Menschheitsgeschichte gewesen sein muß.” (Rauhreif, 20.1.2011)
Im gleichen Jahr, zu Hitlers 122. Geburtstag, steuerte eine persönliche Führer-Huldigung bei: „Hier auf einer Diskussionsseite kann ich es ja ruhig auch mal sagen: Er hatte recht, er lebt ewig! Und wir sind seine Kämpfer. In allen Teilen Europas und der Welt! Gruß an euch alle.“ (22.4.2011)
„Rauhreifs” Gegenspieler, „CodexThelema”, sieht sich nicht als „Hitler-Sentimentalisten“, sondern als „bekennenden Hitler-Versteher“. Was das für ihn bedeutet, wird mit seinem Leitspruch deutlich: „Der Vater der Juden ist der Teufel.“ Widerlicher Antisemitismus ist eine der verbindenden Gemeinsamkeiten innerhalb der Administratoren.
Dem „liberator germaniae” wurden die Administratorenrechte entzogen, weil er gegen zu viel Antisemitismus protestiert hatte. „CodexThelema” steht übrigens besonders auf die glühende Nationalsozialistin Savitri Devi, die in Hitler einen Avatar des Hindugottes Vishnu sehen wollte.
User „Roon” bezeichnet sich selbst als Nationalisten und „Judengegner“ und wünscht sich die Errichtung eines „Großdeutschen Reiches“, während „Sine ira et studio” knapp gehalten feststellt: „I am a racist.” Die beiden sind aus der Gruppe der aktiven Nutzer, die mittlerweile auch schon ziemlich geschrumpft ist. „Lanz”, ebenfalls ein aktiver User, präsentiert sich mit einem antisemitischen Spruch von Gerd Honsik.
„Karl Herrmann”, der Administrator und Bürokrat bei Metapedia ist, schmückt sich nicht nur mit bedeutungsschweren Sprüchen, sondern auch mit dem bekannten NS-Propaganda-Bild „Tod der Lüge” – ein Bild, das auch den Linzer Arminen immer gut gefiel (siehe: „Linz: Verfahren gegen Burschenschaft eingestellt„”)
„Herr Soundso” wiederum, ebenfalls ein Administrator, bezeichnet sich als „Mitarbeiter des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“. „Franziska Knuppe”, ein Urgestein unter den Administratoren, hat sich darauf spezialisiert, seitenlange Listen mit jüdischen Persönlichkeiten zu erstellen.
Die Angaben, die Metapedia selbst über seine Admins, Bürokraten (das ist die oberste Hierarchiegruppe) und UserInnen liefert, sind bereinigt von den zahlreichen Ausschlüssen oder sonstigen Sanktionsmaßnahmen. Dem Obernazi „Rauhreif” etwa wurde der Rang des „Bürokraten” weggenommen. 25 Personen sind als Bürokraten, Administratoren bzw. Bots registriert. Von ihnen bestenfalls neun aktiv, die anderen Karteileichen („inaktiv“) oder gelöscht.
Unter den Usern finden sich auch etliche Österreicher. Eine kleine Auswahl:
- „Rudolfsson”, registriert als Benutzer aus der „Bundesrepublik Österreich”, dessen vorrangiges Interesse der Wiener SS gilt, der aber auch sonst etliche Einträge verfasst hat.
- „Giselher” hat es sogar zu Administratorenrechten gebracht, früher bei der rechtsextremen „Encyclopaedia Germanica” mitgearbeitet und genießt lange Zeit die Protektion von „Rauhreif”: „Giselher: Du bist in Ordnung! Ich wünschte, wir könnten uns alle einmal irgendwann treffen.“
- „Dertrommelmann” ist nicht einer von den Fleißigen, aber verlässlich antisemitisch. Im Eintrag „Presseclub Concordia” sieht er eine „stark jüdisch geprägte“ Einrichtung systemkonformer Journalisten.
- „Laibwart” (früher „Teutschvölkischer”) wurde, so erzählt er, in der Schule nicht der Begriff „Austrofaschismus“ nähergebracht, sondern der „Ständestaat“, also der konservative Begriff. „Laibwart” gilt als Sprachpurist, was für einigen Ärger in der Redaktion sorgt. Sogar Wörter wie Theater versucht er rückzudeutschen („Schauburg“). Beim Begriff „Pornographie“ scheitert er aber mit dem „Dirnenbild“. Dafür fällt ihm zu „Radkersburg“ Originelles ein: „Radkersburg befindet sich seit 1918 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.“
- „Welfing” verstößt eigentlich gegen alle redaktionellen Richtlinien, weil er seine biographischen Angaben nicht einmal tarnt. So erfahren wir, dass er Linz zuhause ist und seine „Steckenpferde” folgende sind: „Hunde, Deutsche Sprache, Glaubenskunde, Kaltblutpferde, Neubeginn nach dem Endzeit-Geschehen“
➡️ Metapedia (Teil I): „Aurvandil“ beim Burschenschafterball
➡️ Metapedia (Teil II): Über Gaskammerärzte und Ungeziefer
➡️ Metapedia (Teil IV): Konkurrenten und Klone