Verfassungsschutz gegen „Migrantenschreck“?

Wir haben im Dezem­ber darüber berichtet, dass über die Seite „Migranten­schreck“, die von einem Recht­sex­tremen aus der BRD über recht­sex­treme Web­seit­en bewor­ben wurde, auch Men­schen aus Öster­re­ich Waf­fen erwor­ben haben, die nach öster­re­ichis­chem Recht gemeldet wer­den müssen und eine Waf­fenbe­sitzkarte ver­lan­gen. Die „Salzburg­er Nachricht­en“, die – so wie wir – über eine Liste der Besteller ver­fü­gen, haben bei eini­gen von ihnen nachgefragt.

Bei der recht­sex­tremen Seite des recht­sex­tremen Waf­fen­händlers wurde quer durch alle sozialen Schicht­en bestellt, so das Resul­tat der Befra­gung durch die „SN“: „Unter den 18 Käufern find­en sich unter anderem ein Wiener Pen­sion­ist, der auch im Schützen­vere­in aktiv ist, ein oberöster­re­ichis­ch­er Handw­erk­er, ein ehe­ma­liger Schuldirek­tor aus Tirol und ein ange­se­hen­er Kinder­arzt aus Niederöster­re­ich“.

Geografische Verortung der Waffenkäufer von der rechtsextremen Seite "Migrantenschreck" - Bildquelle: Zeitonline

Geografis­che Veror­tung der Waf­fenkäufer von der recht­sex­tremen Seite „Migranten­schreck” — Bildquelle: Zeitonline

Das ist die eine Seite. Die andere ist etwas fin­ster­er, aber erwart­bar. Ein Besteller aus Oberöster­re­ich beze­ich­nete sich laut „SN“ zwar als „eher Rechts“, wollte aber mit der Waffe eher nur Spaß haben: „Ein bissl im Wald schießen“ (SN). Aja?!

Ein weit­er­er Waf­fenbesteller aus Oberöster­re­ich, Erich P., präsen­tiert sich auf Face­book etwas deut­lich­er: „auch wenn ich keine juden mag, sind sie mir beim arsch noch lieber als diese bul­len­schweine! for­ca vio­la!“. Und weit­er im gle­ichen Thread: “scheiß jude!“.

Die „SN“ schreibt: „Der Ver­fas­sungss­chutz in Öster­re­ich ermit­telt gegen den Betreiber der Seite genau­so wie die Berlin­er Staat­san­waltschaft wegen ille­galen Waf­fen­han­dels, Ver­het­zung, Bedro­hung und Nöti­gung“. Da wollen wir doch hof­fen, dass die ver­het­zen­den Äußerun­gen von Erich P. und anderen Bestellern nicht nur zu Ermit­tlungsergeb­nis­sen, son­dern auch zu Ankla­gen führen!