Mondsee (OÖ): Keine Verhetzung durch Pfarrer

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Die Ermitt­lun­gen gegen den pen­sio­nier­ten Pfar­rer, der in einer Pre­digt im Novem­ber des Vor­jah­res Kri­tik an der FPÖ geübt hat­te, wegen des Ver­dachts der Ver­het­zung wur­den von der Staats­an­walt­schaft Wels jetzt ein­ge­stellt. Der Pries­ter (79), der in sei­ner Pre­digt angeb­lich von „frei­heit­li­chen Pha­ri­sä­ern“ und „blau­er Brut“ gespro­chen haben soll, wur­de von der Diö­ze­se Linz sofort gemaß­re­gelt. Ver­het­zung war es nicht, stell­te die Staats­an­walt­schaft jetzt fest.

Ernst Ellin­ger, der den Pfar­rer von Mond­see wäh­rend des­sen Kur­auf­ent­halt ver­trat, hat­te in sei­ner Pre­digt am 13. Novem­ber 2016 die Frei­heit­li­chen wegen ihrer Hal­tung zu Flücht­lin­gen hef­tig kri­ti­siert und dabei durch­aus hef­ti­ge For­mu­lie­run­gen ver­wen­det. Das bestrei­tet der 79-jäh­ri­ge Pries­ter auch gar nicht, son­dern erklär­te dazu: „Wenn es um Nächs­ten­lie­be geht, kön­nen die Pfer­de schon mit mir durch­ge­hen. (…) Ich habe es nicht not­wen­dig zu leug­nen, was pas­siert ist.“ (Salz­bur­ger Nach­rich­ten, 19.11.2016) Ellin­ger hat­te in sei­ner Pre­digt den ver­stor­be­nen Kärnt­ner Lan­des­haupt­mann und FPÖ-Obmann Jörg Hai­der vor allem wegen der Hypo-Affä­re kri­ti­siert und am FPÖ-Bun­des­prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten des­sen Wahl­pla­kat­s­pruch „So wahr mir Gott hel­fe“, mit dem Hofer etwas vor­täu­sche, was er nicht sei.

Die der FPÖ sehr nahe­ste­hen­de Wochen­zei­tung „Wochen­blick“ hat­te eini­ge Tage nach der Pre­digt die Anzei­ge eines Mes­se­be­su­chers anony­mi­siert ver­öf­fent­licht, was sofort zur Maß­re­ge­lung durch die Diö­ze­se Linz bzw. einer Erklä­rung des Salz­bur­ger Erz­bi­schofs geführt hat, der die „ent­glei­sen­de Wort­mel­dung“ des Aus­hilfs­pfar­rers bedau­er­te. Der wie­der­um wun­der­te sich damals, dass er wegen angeb­li­cher Ver­het­zung in Bedräng­nis gera­ten ist, „dabei ver­het­zen doch die Blau­en“ (SN, 19.11.2016). Die Staats­an­walt­schaft Wels stell­te die Ermitt­lun­gen jetzt ein, weil eine poli­ti­sche Par­tei kei­ne vom Ver­het­zungs­pa­ra­gra­phen geschütz­te Grup­pe darstellt.