339 Likes erntete Robert Gallistl für seinen Trump-Kommentar. 114 mal wurde er auf Facebook herumgereicht, wobei etliche Shares auf das Konto von Gallistl selbst gehen, der seinen Kommentar etwa auch mit der Gruppe „Deutsch-Russische Liga für Frieden & Freundschaft“ oder mit der Gruppe „FPÖ“ teilte.
Der Kommentar beginnt unter der Überschrift „Good Bye Establishment!“ mit den Sätzen: „Auch wenn ich unter dem afrikanischem Buschpräsidenten, kein Fan der USA war, muß ich meinen Hut ziehen. Heute nacht haben sie es gezeigt, dass sie, wie wir in Europa, einen großen Haufen auf das Establishment machen !“ (Fehler im Original)
Die rassistische Beschimpfung von Obama stört niemand von denen, die auf der Timeline von Gallistl den Kommentar bejubeln, kommentieren oder auch durch Teilung weiterverbreiten. Auch nicht Victoria Jandrisevits aus Deutsch Tschantschendorf, die im Bezirksparteivorstand der FPÖ Güssing aktiv ist. Sie hat den Kommentar von Robert Gallistl auf ihrer Timeline geteilt. Immerhin mehr als 1.000 Menschen, die so mit dem rassistischen Spott von Gallistl gefüttert werden.
Herbert Haslinger, Gemeinderat der FPÖ in Königstetten (NÖ), teilt den rassistischen Dreck des Gallistl öffentlich. Auch in der Gruppe „Wir wollen Norbert Hofer als BP & HC Strache als Kanzler“ wird eifrig gelikt, geteilt und zustimmend kommentiert.
Als in dem US-Örtchen Clay in West Virginia die Direktorin einer Wohlfahrtsorganisation auf Facebook ihrer Freude darüber Ausdruck verlieh, dass Melania Trump in Kürze Michelle Obama, „eine Äffin in Absätzen“ ablösen werde und die Bürgermeisterin von Clay zu diesem Kommentar ein Like abgab, gab es innerhalb kurzer Zeit ganz klare und scharfe Reaktionen. Die Direktorin wurde beurlaubt und der Bürgermeisterin wurde der Rücktritt nahegelegt, den sie auch schnell vollzog. Eine Petition gegen die Bürgermeisterin war von 150.000 Menschen unterstützt worden.
Die Neue Zürcher Zeitung (19.11.2016) schreibt in einem Kommentar dazu: „Beide Frauen verteidigten sich später, das sei natürlich nicht rassistisch gemeint gewesen: ungeschickte Wortwahl, ganz arglos. Wer’s glaubt, wird selig. Auch der Gemeinderat von Clay glaubte es nicht. Selbst in den Bergtälern West Virginias geht so etwas nicht mehr. Auch nach Donald Trumps Sieg nicht.“ In Österreich im Umfeld der FPÖ geht das anscheinend schon noch.