Neben der Initiative Linz gegen Rechts nimmt nun ein weiteres Bündnis den rechtsextremen Kongress „Europäisches Forum“, der Ende Oktober in Linz stattfinden wird, ins Visier. „NoEFLinz” kündigte in einer Presseaussendung vom Dienstag nicht nur an, sich an den Protesten gegen die rechtsextreme Zusammenkunft in Linz zu beteiligen, sondern legte auch einen beeindruckend gut recherchierten Blog mit Hintergrundsinfos vor.
Auf noeflinz.noblogs.org kann eine akribische Zusammenstellung der wichtigsten politischen Aktivitäten und Auffälligkeiten der Redner_innen und Aussteller_innen sowie deren politische Verortung nachgelesen werden. So wird der Kongress als „größte[s] rechtsextreme[s] Event seiner Art im deutschsprachigen Raum“ eingestuft und als „eines der größten, wichtigsten und zudem am öffentlichsten abgehalten Treffen in Österreich der letzten Jahre.“ (beides von noEFlinz). Der Kongress versammle nämlich „die derzeit tonangebenden Organisationen und Publikationen des deutschsprachigen Rechtsextremismus (IfS, Sezession, Ares-Verlag, uvm.)“, die Identitären, „etablierte Eliten aus dem Feld des völkischen Rechtsextremismus sowie hochrangige parlamentarische Vertreter rechtsextremer Parteien“.
In einer fundierten Analyse zeigen die Betreiber_innen des Blogs auf, dass trotz der durchaus unterschiedlichen (politischen) Hintergründe der einzelnen Protagonist_innen sich dieses Stelldichein des deutschsprachigen Rechtsextremismus auch dadurch auszeichnet, dass „es die Organisator*innen in Linz geschafft [haben], sich auf einen gemeinsamen Nenner zu verständigen“: die Verteidigung des vermeintlich bedrohten Europas. „Was dieses Europa überhaupt sein und wie seine Verteidigung aussehen soll, müssen die Gruppierungen deswegen bewusst offen lassen.” (Link noEFlinz)
Die auf dem Blog anschaulich aufbereiteten Informationen verdeutlichen ein weiteres Mal wie skandalös es ist, dass die Zusammenkunft in den renommierten Redouten-Sälen in Linz stattfinden kann und der gesellschaftliche und politische Aufschrei darüber bislang ausgeblieben ist.