Beim Bundesliga-Match des SV Mattersburg gegen die Wiener Austria, das die Mattersburger am Wochenende mit 0:9 verloren haben, ist es zu einer deutlich vernehmbaren antisemitischen Aktion gekommen. Nach den Ausschlüssen von zwei Mattersburger Spielern kam es zu antisemitischen Rufen, die offensichtlich gegen die Wiener Austria gerichtet waren. Die Bundesliga leitete ein Verfahren gegen Mattersburg ein, der SV distanzierte sich von den Rufen.
Nach den Ausschlüssen der beiden Mattersburger Spieler waren in der TV-Übertragung von „Sky“ deutlich die Rufe „Jude, Jude, Jude“ und „Scheiß Judenverein“ zu hören. Die Bundesliga reagierte am Montag mit der Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den SV Mattersburg und einer klaren Stellungnahme:
Seit vielen Jahren engagieren sich die Bundesliga und ihre Klubs gegen Rassismus sowie Diskriminierung, und man wird auch diesen Vorfall nicht totschweigen! Daher arbeiten wir, entsprechend dem gemeinsam mit der Initiative FairPlay und dem ÖFB entwickelten Procedere, an der lückenlosen Aufarbeitung dieser nicht zu tolerierenden Szenen.
Der SV Mattersburg verurteilte die antisemitischen Rufe ebenfalls sehr klar:
„Wir distanzieren uns auf das Entschiedenste von den getätigten Rufen und verurteilen sie auf das Schärfste. Wir werden versuchen, den Rufer ausfindig zu machen und ihm mitteilen, dass für ihn beim SV Mattersburg ebenso kein Platz ist wie für Diskriminierung!“
Zuletzt war es im Februar 2010 in Mattersburg bei einem Bundesliga-Match mit der Wiener Austria zu rechtsextremen Provokationen durch die Nazi-Hooligans von „Unsterblich Wien“ gekommen, die damals eine Keltenkreuzfahne, ein Banner mit Keltenkreuzen und Reichskriegsadler und eine Fahne der faschistischen Falange-Bewegung Spaniens gezeigt haben.