FPÖ Kapfenberg übt sich in Hetze

Die FPÖ Kapfen­berg hat auf ihrer Face­book-Seite am Sam­stag eine het­zerische Foto­col­lage zu Asyl veröf­fentlicht und mit­tler­weile wieder vom Netz genom­men. Ohne Erk­lärung, ohne Richtig­stel­lung, ohne Entschuldigung für die Het­ze, die da kurzzeit­ig ver­bre­it­et wurde. Der Text strotzt nicht nur von orthografis­chen Fehlern, son­dern von dümm­lichen und/oder het­zerischen Unter­stel­lun­gen. Weil er ver­mut­lich woan­ders wieder online gestellt wird, hier einige Anmerkun­gen dazu.

Nein, Ken­nt­nis und Hand­habung der deutschen Sprache müssen nicht per­fekt sein, aber wenn aus­gerech­net die, die sich in ihrem Parteipro­gramm aus 2011 der „deutschen Volks‑, Sprach- und Kul­turge­mein­schaft“ ver­schrieben haben, keinen graden Satz for­mulieren kön­nen, dann darf man das auch fes­thal­ten – neben dem bemerkenswerten Umstand, dass im FPÖ-Parteipro­gramm so auch die „deutsche Volks­ge­mein­schaft“ wieder Einzug gehal­ten hat.

Es geht aber nicht um das Parteipro­gramm der FPÖ, son­dern um den schlu­dri­gen Text zur Foto­col­lage der FPÖ Kapfen­berg. Warum sich die FPÖ Kapfen­berg beim Bun­deskan­zler und der Nation­al­rat­spräsi­dentin iro­nisch dafür bedankt, weil ihrer Mei­n­ung nach keine Ver­wal­tungsstrafen für das „ille­gale Betreten des öster­re­ichis­chen Staats­ge­bi­etes“, für das „gehen auf Auto­bah­nen und Gleiskör­p­er“ usw. einge­hoben wer­den, bleibt ihr Geheimnis.

Für den Vol­lzug von Ver­wal­tungsstrafen sind wed­er Bun­deskan­zler noch Nation­al­rat­spräsi­dentin zuständig und für die Ein­reise von Men­schen, die vor Krieg und Ter­ror geflüchtet sind, sieht die Gen­fer Flüchtlingskon­ven­tion Straf­frei­heit vor – auch wenn die der FPÖ nicht passt! Das alles kön­nte noch unter der Rubrik „dümm­lich“ ver­merkt werden.

Wenn aber die alten Lügengeschicht­en vom (kosten­losen) Handy und dem „PC mit Inter­net“ wieder aufgetis­cht wer­den, dazu noch die Unwahrheit von 40 Euro Taschen­geld pro Woche (nein, die mick­ri­gen 40 Euro gibt’s nur pro Monat und aktuell eher mit großen Prob­le­men, wie in diesem Beitrag der „Wiener Zeitung“ nachzule­sen ist), dann ist der Punkt erre­icht, wo das Gebräu nur mehr als Het­ze zu beze­ich­nen ist.