Trollhättan (Schweden): Ein rechtsextremer Mörder

Mit Schw­ert­ern und Messern bewaffnet und mask­iert hat Anton L. P. (21) am Don­ner­stag, 22.10. kurz nach 10 h vor­mit­tags eine Schule in der Stadt Troll­hät­tan betreten und in der Folge einen Lehrer und einen Schüler erstochen und einen weit­eren Lehrer und einen Schüler sehr schw­er ver­let­zt, bevor er selb­st von Polizis­ten angeschossen wurde und später seinen Ver­let­zun­gen erlegen ist. Das Mag­a­zin „Expo“ und weit­ere Medi­en doku­men­tieren mit­tler­weile klar die recht­sex­treme Ide­olo­gie des Attentäters.

Auf Face­book gibt es mit­tler­weile schon Seit­en, die das wahrschein­liche Motiv für die mörderische Gewalt­tat bil­li­gen: Anton L.P. habe nur sein Land vertei­digt! Troll­hät­tan ist schon seit den 90er Jahren ein Bren­npunkt frem­den­feindlich­er Aktiv­itäten, wo es schon in ver­gan­genen Jahren zur Mis­shand­lung von zwei soma­lis­chen Zuwan­der­ern und einem Bran­dan­schlag auf eine Moschee durch jugendliche aktivis­ten der Schwe­den­demokrat­en gekom­men ist.

Vom Atten­täter selb­st ist bis­lang kein Motiv über­liefert, aber die Polizei, die nach seinem Tod eine Razz­ia in seinem Wohn­haus durch­führte, ließ ver­laut­baren, sie habe „inter­es­sante“ Sachen gefun­den. Das antifaschis­tis­che Mag­a­zin „Expo“ hat­te schon vorher her­aus­ge­fun­den, dass sich Anton, der von Nach­barn als intro­vertiert und unprob­lema­tisch beschrieben wurde, in sozialen Net­zw­erken ein­deutig recht­sex­trem posi­tion­iert hatte.

Auf YouTube beschrieb er sich laut „Expo“ als Geg­n­er der „jüdis­chen Kon­trolle über die Medi­en“, betonte die Bedeu­tung der „Rasse“ und fol­gte den Videos eines bekan­nten schwedis­chen Recht­sex­trem­is­ten. Auch Videos, die das Nazi-Regime ver­her­rlicht­en, wur­den von ihm „geliked“. Auf Face­book unter­stützte er den Vorschlag der extrem recht­en Schwe­den­demokrat­en für ein Ref­er­en­dum gegen Zuwanderung.

Die For­mulierung in der ZIB 2 des ORF vom 22.10.2015, wonach der Täter „recht­sex­treme Nei­gun­gen hat­te“, ist ver­bal zwar etwas verunglückt, aber was seine Grun­de­in­stel­lung und das mut­maßliche Motiv bet­rifft, sich­er richtig.

EXPO — School killer showed far-right sym­pa­thies on social media